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1781 - Die Nackten und die Seherin

1781 - Die Nackten und die Seherin

Titel: 1781 - Die Nackten und die Seherin
Autoren: Jason Dark
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und stumm.«
    »Okay.«
    »Sonst noch was?«
    »Nein, John. Es bleibt wie besprochen.«
    »Dann viel Glück.«
    »Danke.«
    Das Gespräch war vorbei. Ich atmete tief durch und blieb erst mal still am Tisch sitzen. Ob ich mich richtig verhalten hatte, wusste ich nicht. Allerdings hatte ich kein besonders gutes Gewissen, als ich in mich hinein horchte.
    »Probleme?«, fragte eine der beiden Frauen.
    »Nein. Oder keine, die sich nicht lösen ließen.«
    Nach diesem Satz winkte ich dem Kellner, um zu zahlen. Wohl fühlte ich mich allerdings nicht und hoffte nur, nichts falsch gemacht zu haben...
    ***
    Glenda Perkins musste in die Tube, die U-Bahn. Ihr Ziel lag in Haggerston, wo es auch einen Park mit dem Namen gab. Und es gab auch nicht weit entfernt von der Grünfläche eine Haltestelle, wo Glenda aussteigen konnte.
    Sie war froh, den Wagen mit seiner stickigen Luft verlassen zu können. Draußen war es zwar auch warm und sogar leicht schwül, aber besser als im Innern der Bahn.
    Glenda Perkins stand da und fragte sich, ob sie sich auch richtig verhalten hatte. Eigentlich war es Quatsch, was sie da getan hatte. Aber ein Zurückweichen gab es nicht. Sie musste da jetzt durch, daran gab es nichts zu rütteln.
    Die Adresse war nicht weit von der Haltestelle entfernt. Sie musste in Richtung Park gehen und dann nach Norden hin abbiegen, wo auch der Regent Kanal lag. Unweit der Wasserstraße würde sie das Haus finden, in dem Elisa lebte.
    Sie war eine seltsame Person. Auf der einen Seite anziehend, auf der anderen wiederum gehörte sie zu den Menschen, die darauf bestanden, Distanz zu halten. Jedenfalls war sie eine interessante Persönlichkeit.
    Und Glenda überließ sich ihrem Gefühl. Sie glaubte, das Richtige getan zu haben. Da hörte sie schon auf ihre innere Stimme. Nur dass John Sinclair so seltsam reagiert hatte, das ärgerte sie schon. Sie hatte eigentlich mehr Engagement von ihm erwartet, aber wahrscheinlich hatte er keinen Bock gehabt und wollte endlich Feierabend machen. Sollte etwas sein, würde Glenda ihn immer anrufen können.
    Die Umgebung veränderte sich. Sie nahm einen ländlichen Charakter an. Es lag wohl an der Nähe zum Kanal, der von Grünstreifen flankiert wurde, die sehr breit waren, und auf ihnen gab es auch Häuser oder Gärten.
    Und in einem der Häuser würde sie Elisa finden. Nicht in einem der mehrstöckigen. Elisa hatte von einem kleinen Haus mit Garten gesprochen.
    Es gab hier auch ein Straßenschild. Auf ihm standen ein Name und verschiedene Zahlen. Glenda Perkins wusste, dass sie hier richtig war, sie musste nur schauen, in welche Richtung sie zu gehen hatte.
    Sie ging nach rechts. Ein Weg führte hinein in diese andere Landschaft. Er war breit genug, um auch mit einem Auto auf ihm fahren zu können. Rechts und links wuchsen Bäume, auch Buschwerk, aber immer wieder taten sich große Lücken auf. Einschnitte, die breit genug waren, um auch Häuser aufzunehmen.
    Glenda fand den richtigen, sie ging hinein und sah dort, wo der Weg endete, das Haus, in dem Elisa leben musste. Es war aus Stein gebaut, hatte ein normales Dach und stand in dieser natürlichen Umgebung, die man auch als Garten bezeichnen konnte.
    Ein Pfad führte auf das Grundstück. Der Boden war mit Gras bewachsen, und dort, wo der Pfad aufhörte, parkte ein kleines schwarzes Auto, ein Smart.
    Das Haus wurde von Bäumen und hohen Büschen geschützt. Zugewuchert war es nicht, aber es fehlte nicht viel. Ein Zugang war frei gehalten worden.
    Sie sah die kleinen Fenster, die graue Fassade, und über der Eingangstür hing eine aus Draht geflochtene Figur, die aussah wie ein Mensch, aber keiner war, sondern ein Engel, denn bei genauerem Hinsehen erkannte Glenda, dass die Figur Flügel hatte.
    Sie lächelte. Das passte hierher. Die Luft war erfüllt von Gerüchen oder schweren Düften. Es lag an den Sommerblumen, die sich hier wild ausgebreitet hatten.
    Da die normale Luft drückte, nahm Glenda die Gerüche besonders intensiv wahr. Sie hatte sogar das Gefühl, sie trinken oder schmecken zu können.
    Nach ein paar Schritten hatte sie die Haustür erreicht, hielt dort an und holte erst mal tief Luft. Das war geschafft. Auf ihrer Stirn lag eine dünne Schweißschicht, kein Wunder bei der Schwüle. Es war recht still, sodass sie das Summen der Mücken hörte, die in der Nähe ihre Tänze aufführten.
    Sie hielt nach der Klingel Ausschau, die sie aber nicht fand. Dafür hörte sie vor sich ein leises Knarren, und einen Augenblick später
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