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1780 - Der brennende Mond

Titel: 1780 - Der brennende Mond
Autoren: Unbekannt
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Aufnahme aus der Maschtar-Suite von Verdrai? Die Dao-Lin-H'ay mitgebracht hat?"
    „Ja."
    „Diese Aufnahme ist praktisch mit dem Sternenhimmel von Mollen identisch."
    „Na also! Wo liegt das Problem?"
    „Die Konstellation, die wir von Mollen aus angemessen haben, unterscheidet sich um eine Winzigkeit von der, die man in der Maschtar-Suite sehen konnte. Und dieser Unterschied läßt sich nicht allein dadurch erklären, daß die Aufnahme aus der Suite vielleicht sehr alt ist."
    „Was heißt das überhaupt, eine Winzigkeit? Unterscheiden sich die Sternenhimmel oder nicht?"
    „Es gibt eine Rest-Unsicherheit."
    „Dann bitte ich dich um etwas, Atlan: Sobald du auf Schingo das Bewußtsein erlangst, setzt du die Mathematiker an die Arbeit. Könnte es sein, daß die Aufnahme der Maschtar-Suite nicht von Mollen gefertigt wurde, sondern vielleicht von einem Raumschiff aus, das im Orbit steht? Oder von einem Beobachtungssatelliten? Etwas in der Art."
    Atlan starrte Reginald Bull durchdringend an.
    „Du hast irgendwas vor."
    „Stimmt. Ich werde den Trip nach Zimbag nicht mitmachen."
    „Und wohin willst du?"
    „Nach Mollen natürlich. Nebelhimmel mit brennendem Mond. Das hat was Romantisches, oder?"
    Atlans Blick veränderte sich nicht um die geringste Nuance; der Arkonide konnte sehr hartnäckig sein, wenn er wollte.
    „Ich glaube nicht, daß du irgend etwas über Raumschiffe oder Stationen im Orbit wissen willst, Dicker. Du willst etwas ganz anderes."
     
    *
     
    Während die meisten Phasenspringer durch das dunkelblaue Feld des Fernkarussells verschwanden, alle mit dem Schritt nach Zimbag, hielt er nach bestimmten Personen Ausschau.
    Es waren Fink Petticul, Belavere Siems, Dino Gonkers und die wie immer hinreißende Fherll Checkert.
    „Wartet bitte mal", sagte er. „Wir lassen erst die anderen verschwinden. Dann haben wir ein bißchen Ruhe."
    Er und die vier hockten sich in den Sand, bis sie mit dem stets präsenten Strom der Galaktiker, der an jedem Karussell herrschte, allein waren.
    „Wir besitzen alle keine Schutzanzüge", erklärte er, „also haben wir auf Zimbag nichts verloren. Ich möchte euch bitten, mfch statt dessen nach Mollen zu begleiten."
    „Mollen?" fragte Fink Petticul erstaunt. „Was sollen wir ausgerechnet da? Ich sehe nicht den geringsten Grund."
    Bull kannte den kleinen Expiloten der Space-Jet GRIBBON mittlerweile gut genug. Er war ein ehrgeiziger, humorloser Mann. Wollte man in sein Innerstes schauen, dann tat man gut daran, eine schwache Stunde abzuwarten; wenn er von seiner Freundin Ghelfi sprach, die an Bord der CIMARRON zurückgeblieben war. Hätte er dafür Ghelfi sehen können, Petticul wäre höchstwahrscheinlich dem Teufel selbst ins Maul gesprungen.
    Petticul liebte keine Umwege. Daß er nicht nach Mollen wollte, war Bull völlig klar. Mollen versprach in puncto Ghelfi keinen Fortschritt. Dennoch legte er auf Petticuls Hilfe wert.
    „Ich will euch etwas zeigen", sagte Bull ruhig, „und das geht nur auf Mollen. Kann sein, daß unsere Arbeit genauso wertvoll wird wie die von Atlan und den anderen."
    „Ah ja?"
    „Ja. Glaub's mir."
    „Du könntest wenigstens eine Andeutung machen", forderte von der anderen Seite Dino Gonkers. „Ohne Hinweis beweg' ich mich hier keinen Millimeter weg."
    Fherll Checkert fuhr den Techniker und Mediziner böse von der Seite an: „Dino, du hältst den Mund! Wenn Reginald uns was zeigen will, wird er seine Gründe haben."
    Gonkers zuckte zusammen, sagte aber nichts mehr.
    Sie war eine konsequent unfreundliche Frau - besser gesagt: eine konsequent unfreundliche Traumfrau. Und das war es auch, was Gonkers wohl den Mund verschloß.
    Belavere Siems, die letzte der vier, fischte aus der Brusttasche eine Brille mit runden blauen Gläsern. Sie war kein Feigling, sie grinste sogar. Bull brauchte sie allein schon deswegen, weil sie wissenschaftlichphysikalisch ausgebildet war.
    Reginald Bull schaute freundlich von einem zum anderen. Er wußte genau, wie er sie kriegen konnte.
    „Also, was meint ihr? Gehen wir nach Mollen? Allein schaff' ich's garantiert nicht."
    Fink Petticul zuckte mit den Achseln - der kleine Pilot erhob sich demonstrativ. Belavere Siems und Fherll Checkert folgten Bull zum Karussell, am Ende auch Dino Gonkers.
    Sie traten hintereinander durch die dunkelgrüne Fläche aus Energie. Der nächste Schritt führte bereits in die granulierte Ebene des Riesenplaneten hinaus.
    Von einer Sekunde zur anderen änderte sich die komplette Umgebung. Vom
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