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1759 - Engelslicht

1759 - Engelslicht

Titel: 1759 - Engelslicht
Autoren: Jason Dark
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gebetet?«, fragte ich.
    »Das weiß ich nicht. Es ist ja alles so seltsam gewesen. So anders, aber ich kann nicht behaupten, dass ich vor Angst geschrien hätte.« Er streckte den Arm aus, wies nach vorn und dann auch nach links. »Da hinten habe ich gestanden. Ich konnte sie gut beobachten. Sie kamen vom Eingang her und gingen durch die Kirche. Es sah auch nicht aus, als würden sie sich auf fremdem Terrain bewegen. Sie waren hier, sie schienen sich sehr wohl zu fühlen, sie gingen zum Altar...« Er hob die Schultern. »Ja, das ist es gewesen.«
    Ich fragte nach. »Haben sie nichts getan?«
    »Nein, nichts, das mir aufgefallen wäre.« Er schüttelte den Kopf. »Das kann ich immer noch nicht begreifen.«
    »Und Sie gehen nach wie vor davon aus, dass es zwei Engel waren?«
    Er nickte heftig.
    »Warum?«
    »Das habe ich Ihnen schon beim ersten Treffen gesagt. Es waren für mich Lichtgestalten. Ja, sie brachten eine bestimmte Helligkeit, die mir schon ungewöhnlich vorkam. Ich würde von einem außerirdischen Glanz sprechen.«
    »Wenn Sie das sagen.«
    Die Antwort gefiel dem guten Jack Arnold nicht. »Was haben Sie dagegen, John?«
    »Nichts.«
    »Es kam aber anders rüber. Als würden Sie mir nicht glauben. Jedes Wort, das ich Ihnen zu diesem Thema sage, das stimmt. Das müssen Sie mir glauben.«
    »Bitte, Jack, ich wollte nichts in Abrede stellen, was Sie gesagt und gesehen haben. Ich will nur sicher sein und nicht ins Leere fassen.«
    »Das kann ich verstehen. Es sieht ja auch so aus, als würde ich spinnen. Aber dem ist nicht so. Ich bin auch nicht durcheinander oder so was, um mich in den Vordergrund zu drängen. Nein, ich habe die beiden Lichtgestalten gesehen, und mich überkam dabei ein so wunderbares und auch wunderliches Gefühl.«
    »Kein feindliches?«
    »Nein, John. Aber trotzdem musste ich etwas unternehmen. Ich konnte das nicht für mich behalten. Ich habe meine Beobachtungen weitergemeldet und jetzt sind Sie da. Es hat sich ja was getan. Ich denke schon, dass man mich ernst genommen hat.«
    »Das auf jeden Fall.«
    »Und was sollen wir unternehmen?«
    »Nichts.«
    Der Pfarrer war erstaunt. Er musste schlucken. Versuchte es dann mit einem Lächeln und wartete wohl darauf, dass ich ihm eine Erklärung gab.
    »Wir können nichts unternehmen, Jack. Es muss erst was passieren, damit wir handeln können. Wir sind erst mal hier und warten. Und können froh sein, am richtigen Ort zu stehen.«
    »Ja, ja, so kann man es auch sehen«. Er blickte mich von der Seite her an. »Was ist denn mit Ihnen? Sollen wir hier in der Kirche warten oder wollen Sie wieder zurück in den Ort?«
    »Nein, ich möchte hier warten.«
    »Also in der Kirche?«
    »Ja.«
    Der Pfarrer zeigte sich zufriedener. »Und wie lange ungefähr sollte das dauern?«
    »Ich gehe davon aus, dass wir bald Besuch bekommen werden. Wobei die Zeitangabe auch ungenau sein kann. Aber sie haben hier etwas zurückgelassen, das zu spüren ist. Wenigstens für mich. Es ist eine besondere Atmosphäre in Ihrer Kirche vorhanden.«
    »Nun ja, wenn Sie das sagen.« Der Mann räusperte sich und hob seine Schultern. »Haben Sie denn auch Beweise für Ihre Worte?«
    Die hatte ich nicht direkt. Aber da gab es schon etwas, das anders lief. Ich dachte an mein Kreuz, das unter meiner Kleidung verborgen hing. Es hatte sich zwar nicht durch einen Wärmestoß gemeldet, ich ging allerdings davon aus, dass es mit meinem Empfinden hier etwas zu tun hatte. Ich wollte nachschauen. Es konnte sein, dass sich da etwas getan hatte.
    Deshalb holte ich es hervor, und der Pfarrer bekam große Augen, als er es sah.
    »Mein Gott, ist das ein Kreuz...«
    Ich lächelte und nickte. »Da sagen Sie was. Ich selbst bin stolz darauf.« Mehr wollte ich ihm nicht sagen. Für mich war nur die Beobachtung wichtig, und auf die konzentrierte ich mich. Ich lauerte förmlich auf eine Reaktion, aber ich spürte keine Wärme, die sich an meiner Hand ausbreitete, aber es hatte sich trotzdem verändert. Von einer Manipulation wollte ich nicht sprechen, als ich meinen Blick über das Kreuz hinweg nach unten gleiten ließ und plötzlich große Augen bekam.
    Es hatte sich etwas getan.
    Und zwar am Ende des Kreuzes. Dort war ein Buchstabe eingraviert wie auch an den drei anderen Enden. Hier unten schaute ich gegen ein U, das für Uriel stand.
    Und dieser Buchstabe gab ein schwaches Leuchten ab!
    ***
    Also doch!
    Das war es. Oder war es das?
    Ich wusste nicht, wie die Antwort aussah, aber dafür, dass hier nicht
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