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1759 - Die Outlaws von Unith

Titel: 1759 - Die Outlaws von Unith
Autoren: Unbekannt
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kochenden Geysiren von Unith.
    „Wir müssen angreifen!" keuchte Kurlog.
    „Damit wir in Kürze einer Übermacht der Fermyyd gegenüberstehen?" Lissner wehrte das Ansinnen heftig ab. „Und damit die Akonen herausfinden, was wir vorhaben? Die Admiralin wird uns zu den Imprint-Waren führen ..."
    Kurlog stampfte ungehalten auf. „Schirmfelder und Feuerleitstand aktivieren !" brüllte er mit sich überschlagender Stimme.
    „Befehl widerrufen!" trompetete Lissner. „Noch ist nicht sicher, ob die Fermyyd uns wirklich entdeckt haben."
    „Keiner", brüllte Kurlog außer sich, „keiner wird Imprint-Waren sehen, wenn wir uns feige verkriechen!" Mit gesenktem Schädel stürmte er auf den Kommandanten los, doch Lissner wich zur Seite und rammte dem Angreifer die Fäuste in den Nacken. Dumpf ächzend brach Kurlog in die Knie, ein zweiter Hieb schickte ihn endgültig zu Boden.
    „Ist noch jemand dieser Meinung?" brüllte der Kommandant in die Runde.
    Niemand antwortete. Alle starrten auf die optische Wiedergabe, die zeigte, daß die Regenbogen-Raumer plötzlich mit hohen Werten beschleunigten.
    „Ortungen aktivieren! Sobald die Fermyyd in den Hyperraum gehen, will ich wissen, mit welchem Ziel."
    „Sie fliegen ein havariertes terranisches Schiff an." Der Funker reichte Lissner einen Ausdruck.
    „Den Notruf haben wir eben empfangen, der Text ist wirr in Interkosmo abgefaßt. Sieht so aus, als wäre die Besatzung nur noch eingeschränkt handlungsfähig."
    Der Kommandant überflog den Text. Die SUPREME schien ein kleineres Schiff zu sein, auf dem unhaltbare Zustände herrschten. Vage spielte er sogar mit dem Gedanken, den Terranern zu Hilfe zu eilen. Aber dann lagen die Eintauchvektoren der Fermyyd vor; es war eindeutig, daß sie den Havaristen anflogen.
    Lissner entschied, einen der Überlichttorpedos mit Funk- und Ortungsrelais einzusetzen, die er für die Überwachung der Akonenflotte vorgesehen hatte.
     
    *
     
    „Das Schott verriegeln!" befahl Karlom. „Bordsprechverbindung desaktivieren - Bildschirm aus!"
    Aufgeregt rollte er seinen Rüssel ein und ließ den Blick über die Versuchsanordnung schweifen.
    Lange würde er der Qual nicht mehr standhalten, die seinen Körper auszehrte - seit die KALLASTO Hirdobaan erreicht hatte, konnte er die Entzugserscheinungen kaum noch beherrschen. Die Sehnsucht nach den besonderen Waren der Hamamesch trieb ihm das Blut in den Rüssel, ein inzwischen nahezu unerträgliches Gefühl.
    „Speicherenergie bereitstellen!" Karloms Rippen schmerzten, überhaupt sein ganzer Körper, hatte er doch während der letzten sechs Monate galaktischer Standardzeit beinahe einen halben Zentner Gewicht verloren. Aus seiner stattlichen Erscheinung war ein Zerrbild geworden, die Kleidung hing längst mit unansehnlichem Faltenwurf an ihm herab.
    In einer Mischung aus Wehmut und mühsam gezügelter Gier betrachtete er die knapp zwei Handspannen messende Statuette, die bis vor kurzem die läppische Funktion eines Thermometers erfüllt hatte. Zumindest erschien ihm die Wirkungsweise der farbigen Anzeige nun als banal; als er das seltsame Gerät im Tausch gegen einen Schwerkraftregler erworben hatte, war er der glücklichste Unither der Galaxis gewesen und hätte jedem den Rüssel ins Gesicht geschmettert, der es gewagt hätte, die Figur zu berühren.
    Inzwischen war die besondere Ausstrahlung erloschen. Und all seine Versuche, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, hatten nichts verändert.
    Karlom fror, obwohl im Labor eine durchaus angenehme Temperatur herrschte. Erst spürte er, daß er den Rüssel nicht mehr ruhig halten konnte, danach rüttelten seine Finger an der Versuchsanordnung, als wolle er alles mühsam Konstruierte selbst wieder einreißen.
    Er suchte in den Taschen seiner Kombination nach dem Beruhigungsmittel, das er auf der Krankenstation entwendet hatte. Keiner der Ärzte wußte davon, und falls sie das Verschwinden einer Packung des hochwirksamen Medikaments bemerkten, würde der Verdacht gewiß nicht auf ihn fallen.
    Dafür hatte er gesorgt.
    Nur noch zwei Kapseln. Die übrigen zwölf hatte er während der vergangenen fünf Tage geschluckt. Daß er über kurz oder lang mit Nebenwirkungen rechnen mußte, interessierte ihn nicht.
    Die Alternative wäre das weit unangenehmere Gefühl gewesen, sich wie ein Ballon im Vakuum aufzublähen und irgendwann zu zerplatzen.
    Karlom war Wissenschaftler, Biologe, um genau zu sein. Noch genauer: Spezialist für pflanzliche Besonderheiten. Er hatte eine
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