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1751 - Flucht ins Verderben

1751 - Flucht ins Verderben

Titel: 1751 - Flucht ins Verderben
Autoren: Jason Dark
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    ***
    Jerome Alvarez führte sein Pferd über den schmalen Pfad, der den lichten Wald durchschnitt. Er war ein hoch gewachsener Mann mit pechschwarzen Haaren, die bis in seinen Nacken wuchsen. Seine Freunde aus dem Orden kannten ihn als Kämpfer und Gerechtigkeitsfanatiker. Er wurde losgeschickt, wenn es Unstimmigkeiten im Reich gab. Er war der Aufräumer, der alles wieder in eine bestimmte Richtung brachte, denn schwarze Schafe gab es leider zu viele.
    In diesem Fall hatte er wieder eines gefunden. Einen Mann, der betrogen, gelogen und zudem noch gemordet hatte, als man ihm auf die Spur gekommen war. Einer, der sich bereichert hatte, bei dem Geld über allem stand. Nicht dass Alvarez etwas gegen Geld gehabt hätte, aber man musste damit umgehen können und durfte keine anderen Menschen betrügen. Danach hatte er sein Leben ausgerichtet und war denen auf der Spur, die nicht so dachten wir er.
    Wie eben dieser Midas!
    Er nannte sich so. Er war dem Geld und dem Gold verfallen. Er hatte betrogen, seine eigenen Brüder ermordet, um Herrscher über ihr Vermögen zu werden.
    Die Nachricht hatte Alvarez erreicht. Der Großmeister hatte ihn informiert, und jetzt war Jerome auf dem Weg, um Midas zu stellen. Er wollte ihn zur Hölle schicken, denn genau dort gehörte er hin. Wer so hinter dem Geld und dem Gold her war, der gehörte zu den Dienern des Teufels oder eines anderen Dämons.
    Midas wusste Bescheid, dass man ihm auf der Spur war. Er würde nicht fliehen, denn dann würde er sein Vermögen im Stich lassen, an dem er zu stark hing. Er würde kämpfen und das Vermögen mit seinem Leben verteidigen.
    Alvarez hatte seine Spur so gelegt, dass Midas ihn finden musste. So etwas klappte nur, wenn gewisse Gerüchte verbreitet wurden, und dafür hatte Alvarez gesorgt.
    Jetzt war er auf dem Weg, um Midas zu stellen. Er wollte nicht unbedingt zu früh gehört werden, deshalb führte er sein Pferd an der Leine, sodass es seine Hufe leicht aufsetzen konnte. Da war auf dem weichen Boden so gut wie nichts zu hören.
    Am Ende des Walds lag das Gasthaus. Dicht dahinter begannen die Hügel, wo das flüssige Gold dieser Landschaft wuchs, der Wein. Dafür interessierte sich Alvarez nicht. Er wollte nur einen dunklen Punkt in der Geschichte des Ordens löschen.
    Es war eine gute Zeit, in der er sich dem Gasthaus näherte. Der Tag lag in seinen letzten Zügen. Die Dunkelheit war noch nicht da, doch das Licht des Tages wurde im Bereich des Waldes bereits zu einem Zwielicht.
    Es störte ihn nicht. Er kannte sich aus. Er wusste, wann er sein Pferd zurücklassen musste, denn die letzten Meter wollte er allein hinter sich Bringen.
    Er band den Schimmel an einem Baum fest, klopfte noch gegen seinen Hals und ging los.
    Das Gasthaus war bereits in Sicht. Es lag daran, dass die Bäume noch weiter auseinander standen, sodass sich vor dem Gasthaus ein leerer Platz hatte bilden können.
    Nichts stand dort. Keine Kutsche, auch keine Pferde. Wer hier trank, der kam zu Fuß. Es waren auch keine Stimmen zu hören, und trotzdem befanden sich Gäste im Haus. Ein schwaches Kerzenlicht breitete sich hinter den Scheiben aus.
    Er wollte Midas, und Midas wollte ihn. Daran gab es nichts zu rütteln. Das war auch gut so, denn auf dieser Welt war nur für einen von ihnen Platz. Gesehen hatte Alvarez ihn nicht, doch er hatte eine gute Spur gelegt, die Midas einfach nicht übersehen konnte, und deshalb ging Alvarez davon aus, dass er ihn im Gashaus antreffen würde. Dass sich dort Gäste aufhielten, machte ihm nichts aus, er hatte es sogar darauf angelegt.
    Alvarez näherte sich der Tür. Er betrat das Gasthaus noch nicht, denn jetzt war ihm noch etwas anderes wichtig. Er wollte sich zeigen, denn jeder sollte wissen, wer er war. In seiner linken Hand hatte er bisher das gehalten, was ihn gleich identifizieren würde. Es war ein leichter Gegenstand, der jetzt auseinanderflatterte, als er ihn anhob und dann fallen ließ.
    Es war so etwas wie ein Mantel. Besser gesagt ein Umhang, den Alvarez über seinen Rücken drapierte, wobei das Zeichen sichtbar wurde, das zeigte, wozu er gehörte. Auf dem hellen Stoff malte sich ein rotes Tatzenkreuz ab, das Zeichen der Templer, der armen Ritter Christi und Eroberer der Heiligen Stadt Jerusalem.
    Jerome Alvarez war stolz darauf, zu den Templern zu gehören. In ihrer Hierarchie hatte er sich nach oben gearbeitet. Ihn schickte man los, wenn es galt, Unregelmäßigkeiten aus dem Weg zu räumen.
    Er hakte den Umhang vor seiner
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