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1750 - Karawane der Verzweifelten

Titel: 1750 - Karawane der Verzweifelten
Autoren: Unbekannt
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trägst. Wir machen einen Tausch, sieh es einmal so ... Der Zwerg gegen dein Amt."
    Adams lächelte fein. „Niemals, Geo."
    „Dann merk dir den 13. Mai schon einmal vor. Am
     
    14.
     
    bist du die längste Zeit Hanse-Chef gewesen."
    Adams drehte sich um und ging zum Ausgang, ohne die anderen nur eines Blickes zu würdigen. Er verschwendete seine Zeit.
    „Noch etwas", rief ihm der Glatzkopf hinterher. „Es macht nicht den geringsten Unterschied, ob du erscheinst oder nicht. Wenn du willst, kannst du ..."
    Ein sich schließendes Schott schnitt Sheremdoc die Stimme ab. Adams war froh, daß er nichts mehr hören mußte. Den Glatzkopf hatte er lieber gehabt, solange er noch sein Freund gewesen war.
     
    *
     
    Der Huyla-Zwerg war eine 13 Zentimeter hohe Statuette, die nicht mehr als ein simples, maschinelles Eigenleben zu besitzen schien.
    Und doch haftete ihr ein unbeschreiblicher Zauber an. Um keinen Preis der Welt hätte Adams sie aus der Hand gegeben.
    Wie alle Hamamesch-Waren kam sie aus den Arsenalen der Händler von Hirdobaan. Es hieß, die Waren machten süchtig. Aber das stimmte nicht, der kleine Mann erfuhr es am eigenen Leib.
    Er traf ganz bewußt die Entscheidung, sein weiteres Leben mit dem Zwerg zu verbringen.
    So glücklich wie jetzt war er vorher nie gewesen. Und das, obwohl das Leben des potentiell Unsterblichen schon sehr viele Jahrhunderte gedauert hatte, und das trotz der Zeit mit Serena.
    Die Hamamesch hatten in der Milchstraße zehn Basare errichtet. Anfangs hatte auch er sie bekämpft; Adams mußte das zugeben. Damals hatte sogar er an die Version von der gefährlichen Sucht geglaubt. Sobald er aber einmal den Zwerg in Händen hielt, sah alles anders aus. Seitdem gehörte er zu den Gesegneten.
    Man schätzte, daß die Hamamesch 18 Milliarden Warenstücke in die Galaxis gebracht hatten.
    Zweieinhalb Milliarden entfielen auf das Solsystem. Es waren viel zu wenige für die Unzahl von Neugierigen. Und als der Boom gerade richtig beginnen wollte, als die Stimmen der Mahner überall untergingen, verschwanden die Hamamesch.
    Allerdings nicht, ohne eine Nachricht zu hinterlassen: Kommt nach Hirdobaan. Dort gibt es mehr von dem, was wir euch gegeben haben. Aber bringt eure High-Tech mit, denn unsere Waren haben ihren Preis.
    Adams lachte zuerst über diese Botschaft.
    Er selbst besaß seinen Zwerg und würde ihn nicht hergeben. Warum also 118 Millionen Lichtjahre fliegen? Der Weg nach Hirdobaan war viel zu weit; von den Hamamesch blieb nicht mehr als eine längst vergangene Episode.
    Bis zu jenem 3. Mai 1218 NGZ. An diesem Tag trafen Neuigkeiten ein, deren Brisanz erst ganz allmählich in sein Bewußtsein sickerte.
    Ruhig, Homer, denk nach. Und dann - handle schnell!
     
    3.
     
    Tchemat war einer derjenigen, die die Terraner „Löwenköpfe" nannten. Er war ein Gurrad, und zwar einer der wohlhabenden Sorte. In der Großen Magellanschen Wolke bedeutete das, Tchemat besaß ein klappriges, altersschwaches Birnenschiff, das im Linienverkehr zwischen Roewis und der Wasserwelt Picnar flog.
    Seit einiger Zeit jedoch hatte Tchemat für seine Besatzung sowie für Geschäfte und Politik nur eingeschränkte Beachtung übrig.
    Statt dessen beschäftigte sich der Eigner mit einem Musikinstrument, das er gekauft hatte. Es spielte nur sehr quäkige Töne, aber das war egal. Und er würde auch kaum lernen, je mehr als dilettantische Melodien hervorzulocken.
    Tchemat liebte das Instrument deshalb so sehr, weil es einen ganz eigenen, unwiderstehlichen Zauber besaß. Er hatte es damals im Hamamesch-Basar GAMILL erworben; was gar nicht so einfach gewesen war, weil er eine Menge Galax dafür hatte auftreiben müssen. Das Geld der fernen Milchstraße war das einzige gewesen, das die Hamamesch damals akzeptiert hatten.
    Egal, er besaß sein Warenstück.
    Und er war glücklich damit, verteidigte es gegen jeden Diebstahlversuch - bis zu dem Tag, als er zum ersten Mal so etwas wie eine nachlassende Wirkung verspürte.
    Zuerst glaubte er an eine Krankheit. Obwohl er nie krank gewesen war, suchte Tchemat einen Arzt auf. Die Diagnose fiel niederschmetternd aus: Er war im körperlichen Sinne absolut gesund.
    Es konnte also nicht daran liegen, wenn er mit dem Instrument seine Probleme hatte.
    Also am Gegenstand selbst?
    Er glaubte nicht, daß das möglich war.
    Tchemat wartete mit steigender Unruhe die nächsten Tage ab, doch an seinem Zustand besserte sich nichts. Ganz im Gegenteil: Es war, als verliere der Zauber immer mehr an
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