Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1737 - Das Blut der Zauberin

1737 - Das Blut der Zauberin

Titel: 1737 - Das Blut der Zauberin
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
streckte seine Beine aus. »Das wird uns schmecken.«
    »Hast du auch Hunger?«
    »Und ob.« Er reichte Sheila die Karte. »Wirf auch erst mal einen Blick hinein.«
    Das tat sie und entschied sich für den echten Tiroler Speck. Dazu wurde Brot serviert und ein gemischter Salat.
    Bill wollte nicht lange suchen. Er nahm ebenfalls das Gericht und bestellte es, als die Getränke gebracht wurden.
    »Eine gute Wahl«, lobte die Kellnerin. »Der Speck ist unsere Spezialität.«
    »Wir freuen uns schon«, sagte Sheila, als sie nach ihrem Glas griff, es anhob und Bill zuprostete. »Dann auf die nächsten Tage. Auf, dass sie so toll werden wie die drei vergangenen.«
    »Wir können ja noch verlängern.«
    »Mal schauen.«
    Sie tranken, und es schmeckte beiden. Das Bier lief runter wie Öl. Es erfrischte, und es war die Wohltat, auf die sie bereits so lange gewartet hatten.
    Wenig später stand auch das Essen vor ihnen. Es verteilte sich auf zwei Holzbrettern.
    »Dann einen guten«, wünschte Bill.
    »Dir auch.«
    Appetit hatten sie beide. Der Salat schmeckte, das Brot war frisch und der Speck ebenfalls ein Gedicht und nicht zu sehr gesalzen.
    Schnell waren die Strapazen der Wanderung vergessen. Die Brotzeit hatte beide satt gemacht, und jetzt bestellten sie noch einen Verteilter, wie Bill sagte. »Zwei doppelte Obstler.«
    »Gern, die Herrschaften.«
    Sheila verzog das Gesicht. »Ich trinke nur einen einfachen.«
    »Okay, dann kümmere ich mich um den Rest.«
    Auch der Obstler wurde serviert. Er war eiskalt, tat ebenfalls gut, und Bill leerte auch das Glas seiner Frau. Die hatte die Augen geschlossen und die Beine ausgestreckt. Sie genoss die herrliche Luft, und sicherlich würde sie bald einschlafen. Bill wollte ihr die Ruhe gönnen.
    Sie bekamen auch Besuch von anderen Wanderern, unterhielten sich kurz mit ihnen, dann wurde es für sie Zeit. Bill zahlte. Er hatte schon zweimal auf die Uhr geschaut. Wenn sie die Seilbahn noch rechtzeitig erreichen wollten, mussten sie sich sputen.
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Sheila, als sie sich erhob. »Sonst nehmen wir die nächste.«
    »Ist auch okay.«
    Als sie den Gasthof verließen und die anschließende Station über eine Metalltreppe betraten, kamen ihnen die Jungen und Mädchen einer Wandergruppe entgegen. Der Lärm ihrer Stimmen hallte von den Wänden wider. Die Kinder hatten es eilig. Sie stürmten auf den seitlichen Einstieg der Gondel zu, in der sich nur wenige Menschen aufhielten.
    »Willst du?«, fragte Bill.
    »Lass mal. Wir nehmen die nächste.«
    »Ist auch okay.«
    Der Einstieg wurde geschlossen. Innerhalb der Gondel gab es Bewegung. Die Kinder wollten alle nach vorn, um schauen zu können, wie sie in die Tiefe fuhren.
    Die Erwachsenen machten Platz. Bill beobachtete es durch die Glasscheibe. Dabei fiel ihm eine Frau auf, die eine dunkle Kleidung trug und so gar nicht in diese Gegend passte.
    Zudem war sie mehr als blond.
    Plötzlich hatte Bill das Gefühl, einen Tritt in den Magen erhalten zu haben. Er schüttelte den Kopf, lachte leise und flüsterte dann: »Das gibt es doch nicht! Das ist sie!«
    Sheila hatte ihn gehört. »Wer ist wer? Was meinst du?«
    »In der Gondel.«
    »Weiter! Und?«
    Bill holte scharf Luft. »Ich habe in der Gondel soeben die blonde Bestie Justine Cavallo gesehen...«
    ***
    Sheila sagte nichts. Zudem setzte sich die große Kabine in diesem Moment in Bewegung.
    Bill stand wie angewachsen auf der Stelle und wurde von seiner Frau angestarrt.
    »Was hast du da gesagt?«
    »In der Gondel stand die Cavallo. Sie fährt jetzt zu Tal. Und ich habe mich nicht getäuscht. Darauf gehe ich jede Wette ein.«
    Sheila schwieg. Durch ihren Kopf wirbelten zahlreiche Gedanken. Sie kannte ihren Mann. Sie wusste, dass er kein Spinner oder ein überdrehter Typ war, obwohl die Familie schon so einiges erlebt hatte. Und sie kannte auch das Schicksal der Conollys, die kein normales Leben führten. Immer wieder wurden sie in Dinge hineingezogen, die oft nicht zu erklären waren.
    Sie drehte ihren Kopf und stellte fest, dass Bill unter seiner Sonnenbräune blass geworden war. Es war also kein Scherz, der über seine Lippen gekommen war. Mit derartigen Dingen scherzte man nicht, und sie sah, dass Bill seine Lippen zusammengepresst hatte und der Gondel hinterher starrte, die allmählich talabwärts glitt. Sie legte eine Hand gegen seinen Rücken und sah, dass er den Kopf schüttelte.
    »Ich habe sie nicht gesehen, Bill.«
    »Das weiß ich. Aber ich.«
    »Okay, eine wie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher