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1732 - Zombie-Theater

1732 - Zombie-Theater

Titel: 1732 - Zombie-Theater
Autoren: Jason Dark
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sich zwei Flügel ab, und ich denke, dass deine Mutter dafür gesorgt hat. Sie wollte dich eben nicht im Stich lassen.«
    Kim nickte seinem Spiegelbild zu. Dabei verzog er das Gesicht. »Ich finde mich hässlich, ich sehe nicht mehr so aus wie früher.«
    »Das spielt keine Rolle. Wichtig ist doch, dass du lebst.«
    Kim drehte sich um. »Wie lange denn noch? Was glaubst du, wie lange ich noch lebe?«
    »Das weiß ich nicht. Niemand kennt seine Todesstunde.«
    »Aber meine ist nah«, flüsterte er. »Der Dämon wird es nicht hinnehmen. Er wird mich holen und töten. Er ist stark. Er lässt sich nichts gefallen.«
    »Und was ist mit deiner Mutter?«
    »Schwach, glaube ich. Zu schwach und…« Kim hielt inne. Und nicht nur er hatte etwas gehört, auch Carlotta war das Geräusch nicht entgangen. Es hatte die Stille draußen zerrissen, und war mit einem Heulen zu vergleichen. Oder einem seltsamen Schrei, der schnell wieder verstummte.
    Kim flüsterte: »Was kann das gewesen sein?«
    »Keine Ahnung, hat sich angehört wie ein Klagelaut. Oder auch ein Schrei.«
    »Möglich. Nur nicht von einem Menschen.« Carlotta ging zum Fenster. Es gab nichts zu sehen, bis auf eine Kleinigkeit. Wenn sie genauer hinschaute, hatte sie das Gefühl, als wäre die Klarheit der Luft verschwunden. Da hatte sich Dunst wie ein feiner Schleier über die Gegend gelegt.
    »Hast du was entdeckt, Carlotta?«
    »Nun ja, ich weiß nicht so recht. Kann schon sein, aber eigentlich ist es nichts Ungewöhnliches.«
    »Was denn?«
    »Dunst.«
    Kim trat ebenfalls ans Fenster. Einige Zeit dachte er nach, bevor er flüsterte: »Ist das denn schlimm?«
    »Nein, eigentlich nicht. Ich wundere mich nur deshalb darüber, weil man im Wetterbericht keinen Nebel angesagt hat. Da war von Hochdruck die Rede. Und jetzt sehe ich den Nebel.«
    »Da kann ich dir auch nicht helfen.«
    »Ist ja egal.« Carlotta schaute auf die beiden Flügel. »Ich denke, wir sollten jetzt zu den anderen gehen, damit auch sie sehen, was mit dir passiert ist.«
    »Gut. Ich habe nichts dagegen.«
    Es blieb beim Vorsatz, denn jetzt geschah etwas, womit beide nicht gerechnet hatten. Es war noch nicht zu sehen, aber zu spüren, denn über Carlottas Gesicht strich ein kalter Hauch. Sie tat einen Schritt zurück und hörte zugleich die Stimme des Zwitters.
    »Bist du es, Mutter?«
    Carlotta fuhr herum und sah nahe des Fensters die Schattengestalt.
    Es gab nur eine Erklärung – Kims Mutter war da!
    ***
    Maxines Gesicht sah nicht eben glücklich aus, als sie sagte: »Das war erst der Anfang. Sie haben uns den toten Hund vor die Tür gelegt, damit wir wissen, was noch auf uns zukommen kann.« Sie sah uns fragend an. »Oder denkt ihr anders darüber?«
    »Überhaupt nicht«, erwiderte Suko. »Wenn das der Anfang gewesen ist, hat uns die andere Seite bewiesen, wozu sie fähig ist. Der Hund war nicht tot. Er war so etwas wie eine lebende Leiche, und ich bin gespannt, was da noch auf uns zukommt. Jedenfalls rechne ich mit weiteren Gegnern, die lebende Leichen sind.« Er lachte. »Haben wir ja lange nicht mehr gehabt.«
    »Und was ist dann dieser Dämon?«, fragte Maxine. Sie runzelte die Stirn. »Auch ein Zombie?«
    »Keine Ahnung. Was meinst du, John?«
    Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, hatte aber trotzdem zugehört.
    »Nein, er muss kein Zombie sein, er ist ein Dämon, ein Schwarzblüter, der sich auf Zombies als Hilfskräfte verlässt.«
    »Dann bin ich gespannt, was sie uns noch schicken werden und welche Überraschungen uns erwarten.«
    »Das ist der Dunst«, sagte ich.
    »Bitte?«
    »Ich habe ihn gesehen, bevor ich das Haus betrat. Er ist noch schwach, doch ich glaube nicht, dass er so bleiben wird. Und er ist meiner Ansicht nach auch nicht natürlich.« Um sicher zu sein, wandte ich mich an Maxine. »Oder hat der Wetterbericht für heute Dunst oder Nebel angesagt?«
    »Nicht, dass ich wüsste, John. Aber man kann nie wissen, was sich über dem Wasser und an der Küste zusammenbraut. Küstennebel kann bei uns sehr schnell auftreten.«
    »Den kenne ich. Der ist normalerweise recht dicht und auch kompakt. So sah mir dieser Dunst nicht aus.«
    »Wo hast du ihn denn gesehen? Nur vor dem Haus?«
    »Ja. Aber schaut mal aus dem Fenster. Ich denke, dass er jetzt auch an der Rückseite vorhanden ist.«
    Zu dritt traten wir vor die Scheibe und mussten nicht lange schauen. Der Nebel war zu sehen. Zwar noch immer sehr schwach und mehr ein Dunst, aber wir konnten ihn nicht wegdiskutieren. Es gab ihn nach
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