Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
173 - Die Rache des Hexers

173 - Die Rache des Hexers

Titel: 173 - Die Rache des Hexers
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
den Block hinauf, nahm die Kinder unter die Arme und kletterte wieder hinunter. Die zwei jungen Körper waren gewichtiger, als sie abgeschätzt hatte.
    So schnell und so sicher wie es ihr möglich war, kämpfte sie sich mit Martin und Tirso durch den wilden Reigen der Dämonen, der sich mehr und mehr auflöste. Jean de Munante machte abwehrende Bewegungen und schrie auf seine Gefolgschaft ein.
    Dicht neben dem Eingang sprang sie ein uralter Dämon an.
    Ihr Fuß schnellte hoch. Ein wütender Fußtritt warf den schmächtigen Körper rückwärts auf ein Feuer zu. Im letzten Augenblick erkannte Coco das mumienhafte Gesicht von Don Hermano.
    Noch ehe sie einen weiteren vernünftigen Gedanken schöpfen konnte, setzten die weißglühenden Kohlen das schüttere Haar und die Kleidung des Dämons in Brand. Der Dämon schrie und schlug wild um sich. Aber Coco war bereits dicht vor dem Eingang und versuchte, an der Gruppe der Kämpfenden vorbeizukommen.
    Hinter ihr schrie und brannte Don Hermano. Wenn ihn die Flammen nicht fraßen und ihn seine Verwandten retteten, so würde er, sagte sich Coco, zumindest furchtbare Narben zurückbehalten. Entstellend konnte man sie in seinem Fall schwerlich nennen können, denn für Coco gab es keine gutaussehenden Dämonen.
    Coco erreichte mit einer gewaltigen Kraftanstrengung den Weg, der zur unkrautumstandenen Fläche des Magnetfelds führte. Sie schob, als sie in den normalen Zeitablauf zurückfiel, die Kinder vor sich her und flüsterte müde: „Ihr müßt dorthin laufen. Wartet auf Dorian. Er bringt uns weg. Geht es euch gut, meine Kleinen?"
    „Ja, Mama", rief Martin. „Ich hab' immer gewußt, daß du uns holst. Das waren keine netten Männer… "
    „Aber Quija hat uns immer Essen gebracht", plauderte Tirso.
    Die Kinder gehorchten und rannten, so schnell sie konnten, den schmalen Zickzackweg weiter aufwärts.
    Noch immer drehte der schwarze Kondor seine Kreise. Er schrie mißtönend; er sah alles, verstand nichts und wartete auf Befehle. Der riesige Vogel schlug heftig mit den Schwingen und wandte ratlos seinen Kopf hierhin und dorthin.
    Dorian Hunter war im Innern der Pyramide verschwunden.

    Seinen Kampf führte er im normalen Ablauf der Zeit, so wie sie für alle Menschen galt.
    Ein Seitenblick hatte ihn erkennen lassen, daß Don Hermano sich schreiend in der Glut eines Feuers wälzte, und daß sich eine Schar seiner Sippenangehörigen um ihn kümmerte.
    Die Waffe in seiner Hand dröhnte auf, ihre Geschosse aus Silber und Pyrophorit töteten die Dämonen, die ihm zu nahe kamen. Er kämpfte sich jetzt, von einer heulenden, unentschlossenen Dämonenmeute umzingelt, auf den Ausgang zu. Dort stand Jean de Munante und schrie mit überkippendem Organ seine Befehle. Seinen arrogant-affektierten Tonfall hatte er völlig verloren; seine Allongeperücke sah bemerkenswert derangiert aus.
    Dorian feuerte die letzte Silberkugel ab.
    Die Flammen und das Geschrei, die zuckenden Bewegungen der Dämonen, das wirre Durcheinander und die Verwüstungen, die Coco angerichtet hatte, dazu die toten und sterbenden Körper, die sich zu Staub auflösten, der wiederum von den Fußtritten der Kämpfenden hochgewirbelt wurde und sich mit dem Dreck des Gewölbes mischten - es war das Chaos.
    Dorian Hunter sprang auf Jean de Munante zu und hielt ihm das Ende des Kommandostabs an die faltige Kehle.
    „Jetzt kennst du mich", stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Willst du sterben, Jean de Munante?"
    Der Dämon hatte zusehen müssen, wie seine Sippenangehörigen starben, sich für alle Zeiten auflösten, und wie Don Hermano brannte. Er wußte, welcher Ärger auf ihn zukam: Luguri, Zakum und Don Hermano würden ihm keine ruhige Sekunde gönnen. Jetzt sah er seinen eigenen Tod vor sich und denjenigen, der ihn töten könnte.
    „Nein", gurgelte er.
    Die Dämonen hatten nur zum Teil gemerkt, daß einer ihrer Anführer in höchster Not war. Aber diejenigen, die es begriffen hatten, wichen zurück und machten mit ihren Klauen abwehrende Bewegungen. Sie murmelten, zischten und geiferten den Dämonenkiller an.
    „Du hast Tirso und Martin in die Schwarze Familie einführen wollen?"
    „So war es gedacht."
    „Deine Idee?"
    „Ja. Zuerst. Aber dann mischten sich Zakum und Luguri ein."
    Die leiseste Berührung des Kommandostabs verursachte ihm Schmerzen, die er nie gekannt hatte (er erinnerte sich jedenfalls nicht daran, je in seinem langen Leben so gelitten zu haben). Er ächzte und verdrehte die Augen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher