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173 - Die Rache des Hexers

173 - Die Rache des Hexers

Titel: 173 - Die Rache des Hexers
Autoren: Dämonenkiller
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Vorschein, der die gewaltige Wichtigkeit seines Erscheinens dokumentierte. Jean de Munante wußte, wie außerordentlich selten Zakum, Luguris ergebenster Diener, sich zeigte.
    „Das Zepter des Erzdämons!" flüsterte de Munante.
    Der Stab, um den sich zwei Schlangen umeinander ringelten, von denen jede einen janusköpfigen Totenschädel im aufgerissenen Rachen trug, reckte sich in den Bereich des Feuerscheins. Der dumpfe Gesang hörte schlagartig auf.
    „Beeile dich! Kürze die Zeremonie ab. Unser Feind ist auf dem Weg hierher!" drängte Zakum. Jean die Munante fühlte, Wie trotz des Schreckens ihm die Gewalt über die lang geplante Zeremonie entglitt. Die Kinder klammerten sich angsterfüllt aneinander. Das Auge des Zyklopenjungen war geschlossen.
    „Ich halte die Feier so ab, wie ich sie plante!" beharrte Jean. „Bist du wirklich von Luguri geschickt worden?"
    Er holte aus der Tasche des langen Überrocks die Kristallkugel. Aber er kam nicht dazu, sich mit Luguri in Verbindung zu setzen. Der Erzdämon bestrafte ihn augenblicklich für seine Zweifel und seine Arroganz. Oder war es Zakum selbst, der das Höllenzepter einmal in die Höhe hob, jedem Anwesenden zeigte und dann wieder verbarg.
    Jean de Munante verlor den Boden unter den Füßen.
    Sein Körper wurde in die Höhe gerissen. Rasende Schmerzen und panikerzeugende Todesvisionen tobten sich in ihm aus. Er schrie mit dünner, wimmernder Stimme. Zakum oder Luguri schmetterte den Körper an der schrägen Innenwand gegen den Stein und ließ ihn langsam über einem Feuer herabsinken.
    „Ich denke, daß deine Zweifel beseitigt sind!" ließ sich Zakums Stimme vernehmen. Jean ächzte und erwiderte gequält: „Ich zweifle nicht mehr. Ich werde tun, was du verlangst. Höre endlich auf!" Er verstand seine Welt nicht mehr. Der Erzdämon und sein Diener, der zudem das Höllenzepter trug, kümmerten sich höchstpersönlich um den Sohn von Coco Zamis! Das hatte mehr zu bedeuten, als er mit seinem geringen Wissen sich vorstellen konnte.
    Noch ehe die kostbar bestickte Kleidung brannte und der Schmerz der Hitze auf seiner pergamentenen Haut zu groß wurde, beendete Zakum Jean de Munantes entwürdigenden Zustand.
    Der Dämon taumelte und lehnte sich schwer gegen zwei Sippenangehörige.
    „Meine Zweifel sind verflogen", keuchte er. „Wir werden das Werk in aller Hast beenden."
    „Das empfehlen wir dir auf das Nachdrücklichste", sagte Zakum hart. „Und die Folgen für dein lächerliches Verhalten, dämonischer Tölpel, trägst du mitsamt deiner schon heute bedeutungslosen Sippe."
    Zakum verschwand so lautlos, wie er erschienen war. Einen Augenblick lang herrschte erschrockene Stille.
    Dann hörten sie alle vor dem Eingang den Lärm eines Kampfes. Jean de Munante faßte sich schnell und befahl: „Fangt an!"
    Er schrie jetzt in heller Aufregung:
    „Macht es so kurz wie möglich. Ihr dort, helft den Männern draußen. Tötet den Dämonenkiller!"
    Die ersten Dämonen kamen die Stufen herunter. Die Feuer loderten, und jeder Schritt wirbelte mehr stinkenden Staub auf. Die Dämonen packten die Jungen und zogen sie auf den größten Obsidianblock zu.
    Vor der Pyramide ertönte das dumpfe Krachen eines Schusses aus einer großkalibrigen Handfeuerwaffe.

    Der riesige Kondor kreiste in geringer Höhe. Fast berührten die Enden der Schwungfedern die Wände der Pyramide. Der Dämonenvogel hatte seine Befehle, und er wagte nicht, seine Flugbahn zu verlassen und in den Kampf einzugreifen.
    Don Hermano Munante, dem der Kondor gehorchte, gehorchte ebenso seinen Befehlen oder vielmehr der dringend ausgesprochenen Bitte Luguris. Er hatte seinen Kondor angeblich mit Freude und Entgegenkommen zur Verfügung gestellt. Der Anlaß war wichtig.
    Endlich konnten die Dämonen anfangen, Coco Zamis und Dorian Hunter zu zwingen. Mit der Entführung der beiden Kinder trafen sie ihn an seiner empfindlichsten Stelle.
    War die Zeremonie in der Pyramide beendet, so würden die beiden neuen Dämonen auf dem Rücken des Kondors zu Luguri gebracht werden. So lautete der Auftrag, dessen Dringlichkeit sich jeder Dämon unterwarf, auch wenn es ihm nicht paßte und er gern seine eigenen Wege gegangen wäre. Der Knochenschädel-Kondor sah, daß nahe dem Eingang zur Pyramide die beiden Feinde gegen Indios und Dämonen kämpften. Wie gern hätte er sich nach unten gestürzt und hätte mit Schnabel und Krallen angegriffen. Er durfte nicht.
    Don Hermanos Befehl und Luguris Begehren hielten ihn zurück. Er wartete
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