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1719 - Die Totenliste

Titel: 1719 - Die Totenliste
Autoren: Unbekannt
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Lichtjahre vom Solsystem entfernt, war die halbe Entfernung zurückgelegt. Die beiden galaktischen Schiffe hätten den Zwischenstopp im Grunde überhaupt nicht nötig gehabt. Vor vier Tagen waren sie aus der Galaxis aufgebrochen, der Rest war eine Sache von maximal weiteren vier Tagen im Hyperraum. Doch Possag wollte noch einmal mit dem Kommandanten der PARACELSUS reden und ganz sichergehen, daß es zwischen ihnen keine Unklarheiten gab.
    Sein Gegenüber, das ihm jetzt als holografische Projektion in der ARGYRIS-Zentrale gegenüberstand, war ebenfalls kampferprobt, allerdings nicht kampfbesessen. Er hatte in der Widerstandsorganisation Widder gegen die Cantaro gekämpft. Nuka Kullino war, wie die anderen Mitglieder seiner Führungsmannschaft, Ertruser und mit seinen einhundertvier Lebensjahren im besten Mannesalter.
    Beide Raumer und ihre Besatzungen hatten sich in Einsätzen bei den Ennox und bei den Arcoana bereits bestens bewährt. Das war einer der Gründe, weshalb Geo Sheremdoc sie mit den Leichen von fünfzig Somern an Bord des Medoschiffs in Richtung Gom-Tor losgeschickt hatte.
    „Es geht also nicht nur darum", faßte Arnim Possag nach zehn Minuten zusammen, „den Somern im Gom-Tor ihre Artgenossen zu bringen und Rechenschaft über ihren Tod abzulegen, sondern auch und vor allem darum herauszufinden, ob irgendwas mit diesen Vögeln nicht stimmte.
    Falls es so ist, woran ich keinen Zweifel habe, dann müssen wir dahinterkommen, was es ist. Wir werden es aus ihnen herauskitzeln, notfalls mit Gewalt. Sind wir uns darin einig, Nuka?"
    Das Wort „Rechenschaft" betonte der Plophoser verächtlich. Und von den Somern sprach er ebenso abwertend als von „Vögeln", weil das beherrschende Volk der Estartu-Galaxis Siom-Som seine Abstammung von vogelähnlichen Vorfahren nicht ableugnen konnte. Die Somer sahen aus wie menschengroße Laufvögel, und ihre herablassende, herrische Art machte sie anderen Völkern nicht gerade sympathisch.
    „Im Prinzip, ja", antwortete Kullino etwas ausweichend.
    Possag kniff die Augen zusammen. Sein Blick war durchdringend. In dem kantigen, wettergegerbten Gesicht unter den kurzgeschorenen schwarzen Haaren zuckte es.
    „Die Somer", erinnerte er den Ertruser überflüssigerweise, „haben uns irgendein Teufelszeug in die Milchstraße gebracht, nach dem alle verrückt sind, die den Kram einmal in die Hände bekamen. Ganz schlimm hat es die Veteranen von der ersten BASIS-Expedition zur Großen Leere erwischt, Harold Nyman und seine über vierhundert Kameraden. Sie sind diesen >Wunderhanteln     „Das ist mir bekannt", sagte Kullino geduldig.
    „Dann weißt du wie ich, was auf Lokvorth durch die Hanteln der Somer ausgelöst wurde. Die Lokvorther spielten verrückt, jeder wollte so ein Ding haben. Es kam zu so heftigen Kämpfen, daß die Somer in ihrem fluchtbereiten Schiff völlig durchdrehten und am Ende wohl nur noch die Möglichkeit sahen, sich selbst in die Luft zu jagen, während Nyman mit seinen Veteranen in Richtung Große Magellansche Wolke verschwand."
    Kullino grinste, dann fragte er: „Kennst du Dilja Mowak?"
    „Die oxtornische Hanse-Spezialistin?" Possag schien sich über die Frage zu wundern, doch dann winkte er ab. „Natürlich kenne ich sie, keine echte Oxtornerin übrigens, sondern auf der Kolonie Taulus geboren.
    Gute Frau. Du willst darauf hinaus daß Sheremdoc sie mit ihrem Schiff IRA ROGABERG nach Magellan schickte, den Veteranen hinterher. Na, und? Sie kam mit leeren Händen zurück."
    „Was Nyman und seine Kameraden betrifft, ja", gab der Kommandant der PARACELSUS zu. „Sie konnte sie nur deshalb nicht an der erneuten Flucht hindern, weil die PERIHEL überraschend Unterstützung von einem unbekannten Schiff bekam. Aber sie fand heraus, daß die Bekassu in der Großen Magellanwolke von Unbekannten dazu mißbraucht werden, >besondere< Waren unter den Magellan-Völkern zu vertreiben. Nymans Leute unterstützten sie dabei. In Magellan braut sich offenbar etwas zusammen, Arnim, und es gibt deutliche Parallelen zu dem, was die Somer in der Milchstraße versuchten."
    „Nuka!" Possag verlor die Geduld und schnitt eine Grimasse. „Was willst du mir eigentlich klarmachen? Du sagst es doch selbst, daß wir dem Treiben der Somer auf die Spur kommen müssen. Du sagst nur, was auch ich..."
    „Es kommt auf die Methode an", unterbrach ihn der
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