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1715 - Das Enterkommando

Titel: 1715 - Das Enterkommando
Autoren: Unbekannt
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Beausoleils zunächst einmal aus, um den Brückenkopf zu sichern, bevor die anderen Mitglieder des Enterkommandos folgten. Bislang war es noch nicht zu Kämpfen gekommen. Es hatte fast den Anschein, als seien diese Bereiche des Abruse-Schiffes völlig verlassen.
    Aber das konnte täuschen.
    Perry Rhodan brauchte nur den Blick zu heben, um zwanzig Meter von ihm entfernt einige eigentümliche Kristallgebilde erkennen zu können, deren Sinn und Zweck unenträtselt waren. Man konnte diese Gebilde - eine präzisere Beschreibung als dieser schwammige, unanschauliche Begriff war leider nicht möglich - über den Boden verschieben. Im Inneren bewegte sich etwas unregelmäßig hin und her, schillernde Energieballungen huschten durch die Formen, unerklärlich, rätselhaft und bedrohlich.
    Möglich, daß es sich um irgendwelche Maschinen handelte, vielleicht sogar um so etwas wie Roboter. Aber solange diese Anlagen nicht in Aktion traten, ließ sich das Geheimnis ihrer Funktion nicht entschlüsseln.
    Der hochgewachsene Terraner ahnte allerdings, daß er früher oder später, vielleicht sogar auf eine bittere Art und Weise, in Erfahrung bringen würde, welchen Zweck diese Gebilde hatten.
    Er aktivierte den Antigrav und schwebte nach oben. Icho Tolot erreichte das nächste Deck eine halbe Minute vor ihm und blickte sich um.
    Auch das Planhirn des Haluters war nicht imstande, über die eigentümliche Umgebung der Galaktiker etwas auszusagen, und Perry Rhodan kannte den Haluter lange genug, um zu wissen, wie sehr ihn diese Unkenntnis verdroß.
    Ab und zu - auch jetzt wieder - unternahm Icho Tolot Vorstöße auf eigene Faust. Er wandelte seinen Metabolismus um, bis sein Körper mehr einem Block aus Ynkelit als lebendem Gewebe glich, raste los und preschte mit der Wucht eines raketengetriebenen Rammbocks durch die Wände. Wo er auftauchte, regnete es Splitter und Scherben, und die Beausoleils gingen vorsichtshalber in Deckung.
    Perry Rhodan sah, wie der massige Körper des Haluters für einige Sekunden von wabernden Entladungen umzuckt wurde, die ihm aber offenbar nichts anhaben konnten. Dann blieb Tolot stehen und wandte den Kopf.
    „Nichts!" grollte es aus seinem zahngespickten Mund. „Glaubst du wirklich, daß wir etwas finden werden, Rhodanos?"
    Perry Rhodan zuckte mit den Achseln.
    „Ich hoffe es wenigstens", räumte er ein.
    Die besonderen Meßinstrumente der Ayindi hatten ihm verraten, daß die charakteristische Strahlung der Abruse - tödlich für jeden von Moiras Art - sich allmählich verstärkte, je näher man dem Mittelpunkt des Schiffes kam. Das war aber auch die einzige spürbare Veränderung, die sich ergeben hatte. Ansonsten bewegten sie sich durch ein Labyrinth aus Kristallen, eingehüllt in milchiges Licht, das die Kontraste stark dämpfte und den Beausoleils seltsam blasse Gesichter verlieh.
    Nach wenigen Minuten kehrten die Spähtrupps zurück. Ihre Meldungen waren die gleichen wie auf den anderen Decks. Keine besonderen Vorkommnisse, keine bemerkenswerten Entdeckungen.
    „Ein richtiges Spiegelkabinett", knurrte Michael Doucet grimmig. „Wie auf einem Jahrmarkt, nur ohne Spiegel. Als wollte sich jemand einen Jux mit uns machen."
    Perry Rhodan mußte lächeln. Anders als Teile von Arlo Rutans Ertruser-Truppe, die während der ersten Expedition zur Großen Leere stellenweise Anfälle eines blindwütigen Aktionismus gezeigt und damit fast die ganze Expedition in Gefahr gebracht hatte, gehörte das Beausoleil-Team nicht zur der Sorte der „Haudraufund-Schluß"- Berserker. Diese Frauen und Männer hatten nicht die Absicht, ihre Haut heroisch zu Markte zu tragen und ihr Lebensziel in posthumer Glorifizierung zu suchen. Aber dieses anhaltende Herumklettern im Innern eines Scherbengebirges war ebenfalls nicht nach ihrem Geschmack.
    „Der Jux wird schon noch handfestere Züge bekommen", antwortete Perry Rhodan.
    Michael Doucet blickte nach oben.
    „Noch ein Deck", stellte er trocken fest, „und wir haben das erste Fünftel des Durchmessers hinter uns. En avant, Leute, macht zu! Wir wollen hier nicht einrosten."
    „Wie sollten wir?" antwortete ihm jemand mürrisch. „Ohne etwas Anständiges zu trinken..."
    Perry Rhodan lächelte wieder.
    „Sobald wir dieses Fünftel geschafft haben, legen wir eine Pause ein", schlug er vor. „Dann könnt ihr euch stärken."
    „Pah", murmelte Michael Doucet. „Stärken - mit Wasser und Nahrungskonzentraten..."
    Perry Rhodan wußte, daß die Beausoleils sich ziemlich viel Mühe
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