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1710 - Im Bann der schönen Keltin

1710 - Im Bann der schönen Keltin

Titel: 1710 - Im Bann der schönen Keltin
Autoren: Jason Dark
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schon von schwachen Keuchlauten sprechen.
    Die Rothaarige wartete. Den Schwertgriff hielt sie mit beiden Händen fest. Noch hatte sie es nicht einsetzen müssen, wollte aber nicht ausschließen, dass es zu einer Auseinandersetzung mit dem Seemonster kam.
    Sie überlegte, ob sie anfangen sollte. Einfach näher an die Seeschlange herangehen, auch wenn sie dabei ins Wasser musste, aber nur so kam sie nahe genug an das Wesen heran, um auch zielsicher zuschlagen zu können.
    Aber sie ließ es bleiben. Die Gefahr wäre zu groß gewesen, denn das Wasser war das Element des Monsters.
    Die Frau wusste auch nicht, wie stark sie die Schlange einschätzen sollte. Konnte sie sich nur im Wasser aufhalten, oder war sie auch fähig, an Land zu kommen?
    Das wäre fatal gewesen, denn dieser Riesenschlange zu entkommen würde ihr kaum gelingen. Sie dachte noch immer darüber nach, ob sie sich zurückziehen sollte, als sich die Schlange zu bewegen begann. Das fing an ihrem hinteren Ende an. Diese Hälfte fuhr durch das Wasser und peitschte es zu schaumigen Wellen auf. Wasser wurde in die Höhe gewuchtet, rann als Tropfen am Körper der Seeschlange entlang, und zugleich bewegte sich auch die obere Hälfte.
    Und sie war für die Frau gefährlich. Das Schütteln des Kopfes lenkte nur für einen Moment von dem eigentlichen Angriff ab, denn der Körper sackte plötzlich nach unten und mit ihr das weit aufgerissene Maul.
    Die Frau mit dem Schwert war jetzt heilfroh, das Monster nicht aus den Augen gelassen zu haben. Mit einer schnellen und gleitenden Bewegung wich sie zurück und ging gleichzeitig zur Seite. Der Fleck, auf dem sie gestanden hatte, war jetzt leer.
    Der Kopf des Seemonsters prallte auf den Boden. Er schabte durch den Sand, das Maul schloss sich, und die rothaarige Frau sprang über ihren eigenen Schatten. Sie entwickelte sich zu einer Kämpferin, hob das Schwert an, lief zwei Schritte näher und schlug zu.
    In diesem Moment bäumte sich die schlafende Birgitta auf. Sie öffnete den Mund, aus dem sich ein leiser Schrei löste, aber sie erwachte nicht. Ihr Körper fiel wieder zurück, denn der Traum ging weiter.
    Das Schwert hatte den Kopf getroffen, aber nicht dort, wo sich das Maul befand, das sie gern abgeschlagen hätte. Es blieb noch dran, nur auf der Oberfläche des Kopfes war eine Wunde entstanden, allerdings nicht mehr als ein Riss, aus dem eine grünliche Flüssigkeit rann, wohl das Blut des Seeungeheuers.
    Der Kopf schnellte hoch. Er bewegte sich zuckend zur Seite, und die Frau hatte Glück, nicht getroffen zu werden. Sie spürte noch den Luftzug, denn so nahe schwang der Schädel an ihr vorbei.
    Flucht!
    Es war der einzige Gedanke, der sie beherrschte. Bisher hatte sie Glück gehabt, aber sie durfte das Untier nicht zu einem zweiten Angriff kommen lassen.
    Noch hatte das Ungeheuer mit sich zu tun. Das Maul war nicht geschlossen, der Kopf pendelte leicht hin und her, als wartete das Seemonster den günstigsten Augenblick ab, in dem es zielstrebig zustoßen konnte. Der Kopf schwebte dabei über der Gestalt der Rothaarigen und huschte dann mit einer blitzschnellen Bewegung nach unten.
    Die Frau schwang ihr Schwert nicht noch mal. Sie schrie auf und rannte so schnell wie möglich davon …
    ***
    Und noch jemand schrie, wobei Birgitte Quayle gleichzeitig erwachte und sich aus der Rückenlage in eine sitzende Haltung aufrichtete.
    Das schwache Licht brannte noch immer, und so konnte sie sich umschauen. Dabei bewegte sie den Kopf hektisch, denn sie stand noch immer stark unter dem Eindruck des Traums. Und sie hatte das Gefühl, dass er nie zuvor so eindrucksvoll und real gewesen war wie in den letzten Stunden.
    Im Zimmer war nichts zu sehen. Es gab keine Veränderung, und Birgitta atmete auf. Sie hatte schon befürchtet, dass sich der Traum in eine fürchterliche Wahrheit verwandeln würde, doch dies war nicht der Fall. Wie auch? Träume sind Schäume. Der Vergleich kam ihr in den Sinn, aber sie wollte ihm diesmal nicht so recht zustimmen. Das konnte sich bei ihr auch ganz anders entwickeln.
    Im Zimmer war es warm geworden. Sie hatte vergessen, die Heizung abzustellen, was sie sonst immer tat. Auch empfand sie die Luft als schlecht, obwohl sie das Gefühl nicht loswurde, dass sich noch ein anderer Geruch in den normalen gemischt hatte. Er war fremd, ihr aber trotzdem bekannt, denn sie hatte das Gefühl, ihn erst vor Kurzem wahrgenommen zu haben. Aber da hatte sie geschlafen und den Traum erlebt. Dennoch erfüllte dieser
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