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1710 - Im Bann der schönen Keltin

1710 - Im Bann der schönen Keltin

Titel: 1710 - Im Bann der schönen Keltin
Autoren: Jason Dark
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allen Wassern gewaschen. Die ist nicht so leicht auszuschalten. Wenn ich sie richtig einschätze, wird sie einen Weg finden, um von der Nebelinsel zu entkommen.«
    Ich hatte Sukos Antwort gehört und bestätigte sie durch mein Nicken.
    Sir James dachte kurz nach und fragte dann nach einem ungefähren Zeitpunkt.
    Diesmal sprach ich, allerdings erst, nachdem ich kurz aufgelacht hatte. »Dazu können wir wirklich nichts sagen. Ich fürchte, dass Nadine Berger es nicht schafft, sie zu vernichten. Ihr den Kopf abzuschlagen oder was immer …«
    »Ja, ja, John, das ist alles richtig. Das sehe ich auch ein. Ich habe allerdings aus einem bestimmten Grund gefragt. Sie wissen selbst, dass ich den Auftrag von hoher Stelle erhalten habe, dass dem Treiben dieser gefährlichen Gestalt ein Ende bereitet wird. Lange genug hat sie auf Ihrer Seite gestanden, das konnte nicht länger hingenommen werden, was ich auch verstehe. Sie beiden kennen die Quälgeister, die irgendwo sitzen, sich den Tag vertreiben und die ich am liebsten zum Teufel jagen würde, was ich leider nicht kann. Und wer Zeit hat oder sich langweilt, der kann dank seiner Position andere Menschen unter Druck setzen.«
    »Ist das bei Ihnen passiert, Sir?«, fragte ich.
    Unser Chef lachte und rollte mit seinem Sessel etwas zurück. »Ich kann es nicht so deutlich sagen, wie man es mir verklausuliert hat. Aber ich bin schon indirekt darauf angesprochen worden und habe die Typen hinhalten können.«
    »Aber sie nerven trotzdem – oder?«
    »Genau, John, sie nerven.«
    »Aber jetzt können Sie ihnen eine Antwort geben.«
    Sir James nickte. »Kann ich, nur werde ich nichts Konkretes sagen. Ich werde ihnen erklären, dass die Blutsaugerin aus dem Verkehr gezogen wurde. Damit müssen sie sich eben zufriedengeben.«
    »Werden sie das?«
    Der Superintendent verzog die Mundwinkel. »Das müssen sie, aber ich denke, dass sie nachfragen werden, weil ihnen das Thema sehr wichtig ist. Und da ist es möglich, dass man sich sogar an Sie beide wenden wird, was von diesen Leuten ja sonst vermieden wird. Deshalb sollten wir uns absprechen, was gesagt wird.«
    »Nicht die ganze Wahrheit.«
    »Eben.« Sir James’ Kopf ruckte wieder vor und er schaute mich an.
    »Aber wir können auch nicht sagen, dass alles vorbei ist«, sagte ich. »Ich schlage vor, dass wir uns auf ein Verschwinden einigen. Was meinst du, Suko?«
    Suko stimmte mir zu, indem er nickte.
    Sir James dachte noch nach. »Das würde auf einen halben Erfolg hindeuten, aber man muss es geschickt verkaufen. Und ich denke, das sollte uns gelingen.«
    »Ich habe damit kein Problem«, sagte Suko und grinste. »Denn ich glaube nicht, dass man mich anrufen wird.«
    »Haha«, erwiderte ich nur und wollte von Sir James wissen, ob er die andere Seite bereits informiert hatte.
    »Nicht im Detail und nur so weit, dass Sie Ruhe haben.«
    Ich hob die Schultern. »Mal sehen, wie lange das andauert. Oder will sich da oben im Ministerium jemand Sporen für eine Karriereleiter verdienen?«
    »Das kann man nie ausschließen. Aber mit diesem Erfolg ist offen kein Staat zu machen, und ich denke nicht, dass man damit an die Öffentlichkeit geht. Wir alle sind zwar nicht geheim, aber unsere Fälle laufen schon im Geheimen.«
    Wenn Sir James dieser Meinung war, dann konnte keiner von uns widersprechen.
    Es war mittlerweile Nachmittag geworden. Erst in der vergangenen Nacht hatte sich alles entschieden, und jetzt saßen wir hier, als wäre nichts passiert. So ist das eben im Leben. Nichts bleibt, wie es ist, es geht immer weiter.
    Davon würde auch Johnny Conolly nicht verschont bleiben. Das alles war ja mit ihm passiert, als er seine erste Wohnung bezogen hatte. Sein Zimmer in einer WG. Er wollte weg von seinen Eltern und war genau in die Falle der blonden Bestie und ihrer beiden Helfer gelaufen, wobei die weibliche Person zu den Blutsaugern gehört hatte.
    Ihr Freund, ein junger Mann, hatte überlebt. Er saß in Untersuchungshaft und würde sich noch wegen Johnnys Entführung verantworten müssen.
    Für Sir James war die Unterredung beendet. Er schlug mit der flachen Hand auf den Schreibtisch und nickte uns zu.
    »Wissen Sie, was ich Ihnen wünsche?«
    »Nein, Sir.« Ich lächelte. »Aber Sie werden es uns bestimmt sagen.«
    »Gern. Ein paar ruhige Tage. Die Cavallo ist ja verschwunden. Atmen Sie durch.«
    »Gern«, sagte ich. »Aber leider gibt es noch genügend andere Geschöpfe, die sich uns auf ihre Liste gesetzt haben. Hackt man der Krake einen
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