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171 - Teutelstango

171 - Teutelstango

Titel: 171 - Teutelstango
Autoren: Dämonenkiller
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sind Schwächlinge", sagte der Graue abfällig. „Sie waren es damals und sind es heute noch. Wir sind jetzt so stark wie nie, aber wir müssen aufpassen. Wenn es zu einem Sippenkrieg kommt, werden wir uns gegenseitig aufreiben, und die Macht zerbröckelt. Die kleinen Pfuscher werden sich aufschwingen. Sie werden uns ihre Bedingungen diktieren wollen, wenn wir geschwächt sind. Das darf nicht geschehen. Don Hermano will, daß die Drahtzieherin, die hinter den Vampiren steht, ausgeschaltet wird."
    „Aber bis jetzt ist das noch nicht geschehen, und die Vampire erheben sich weiter gegen uns", sagte Diego.
    „Gehen sie nur gegen uns an oder auch gegen andere Dämonen?"
    „Bisher stellen sie sich nur gegen die Munantes. Die anderen spielen doch ebensowenig eine Rolle wie die Blutsauger bisher. Die Vampire streben die Herrschaft an. Sie wollen uns vom Thron stoßen."
    „Und deshalb bringen sie einen nach dem anderen von uns um", sagte Diego. „Das geht seit Wochen so. Wir kommen ja weit herum. Es ist in den anderen Ländern nicht anders. Ich hatte gehofft, daß wenigstens hier Ruhe herrsche, weil dies Don Hermanos Domäne ist. Aber wenn nicht einmal er dem Unwesen der Vampirsippen Einhalt gebieten kann…"
    „Jede Kette ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Don Hermano kann nichts unternehmen, wenn seine Gesandten versagen oder getötet werden. Er hat Verhandlungen angeboten, aber erfolglos. Seitdem schlagen wir zurück. aber die Vampire sind verdammt schlau. Es ist zwar einfach, sie zu töten, aber schwer, sie zu erwischen. Ihre Verstecke sind geräumt, niemand findet ihre Heimaterde."
    „Ich habe Angst", wiederholte Diego. „Ich will fort. Und - da ist noch etwas, was ihr wissen solltet. Die Abtrünnige ist hier."
    Der Graue hob die Brauen.
    „Die letzte der Zamis-Hexen", sagte Diego. „Ich habe sie erkannt. Sie ist hier, und ich weiß nicht, ob das für uns gut oder schlecht ist. Ich weiß auch nicht, was sie hier will."
    „Du solltest sie fragen", erklärte der Graue spöttisch. Er hob die Hand. „Warte", sagte er. „Coco Zamis… da ist etwas. Ich werde mit dem Don Verbindung aufnehmen. Danach bekommst du Anweisungen. "
    „Ich will nichts anderes als überleben. Und wenn schon Tarö ermordet wurde, dann habe ich erst recht keine Chance. Bürdet mir nicht auch noch einen Kampf auf. Schon gar nicht mit der Zamis." Der Graue schüttelte den Kopf.
    „Du wirst Näheres erfahren, Diego Cuarto", sagte er. „Deine Pause ist bald um. Ich bin sicher, daß ich nach dem Ende der Vorstellung mehr weiß. Ich rede mit dem Don, dann bekommst du deine Befehle. Ich melde mich nach der Vorstellung wieder bei dir."
    „Das gefällt mir alles nicht", sagte Diego.
    „Du gehörst zur Munante-Familie", erinnerte ihn der Graue. „Du bist einer von uns, vergiß das nicht. So wie wir dir helfen, hilfst du uns. Und - wie du schon zu Recht befürchtest, machen auch die Vampire keine Unterschiede. Sie werden einen Cuarto ebenso erledigen wie einen direkten Munante. Daß du einer Seitenlinie entstammst, schützt dich nicht."
    „Aber es zwingt mich wohl, Dinge zu tun, die ich nicht mag. Ich will mich nicht mit der Zamis anlegen."
    „Warte ab."
    An der Tür wurde geklopft. „Warum hast du abgeschlossen, Diego? Laß mich herein!"
    „Das ist Juan", zischte Diego.
    Der Graue wurde zu einem Rauchschwaden und glitt durch das angelehnte Fenster davon. Diego öffnete die Tür zum Korridor und ließ Juan ein. der schnupperte und grinste. „Aha, du hast wenigstens diesmal nicht so viel gequalmt. Aber was ist los? Du bist so blaß?"
    „Eine kleine Unpäßlichkeit", wich Diego aus. „Aber ich bin fit. Ihr braucht nicht zu befürchten, daß ich die Show platzen lasse."
    „So gut, wie du bist, müßtest du schon tot sein, um schlechter als wir alle zu tanzen", sagte Juan neidlos und schlug Diego auf die Schulter. „Ich habe mich damals gewundert, warum Don Felipe dich anheuerte, aber dann habe ich dich tanzen gesehen."
    Diego zuckte mit den Schultern.
    …
müßtest du schon tot sein, um schlechter als wir alle zu tanzen…
In der augenblicklichen Lage klang das wie bitterer Hohn. Wenn Diego nicht gewußt hätte, daß Juan keinen Tropfen schwarzes Blut in sich trug, hätte er ihn für einen Eingeweihten, vielleicht einen Spion einer Vampirfamilie, gehalten. Diego dachte an die Zuschauer, und er dachte daran, daß Tarö Munante ermordet worden war, der überaus starke Magier. Er hatte sich nicht schützen können.
    V
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