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1704 - Zwischen den Fronten

Titel: 1704 - Zwischen den Fronten
Autoren: Unbekannt
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Irgendwann würde es ihm gelingen, die Schirmstaffeln des Trägerschiffes zu knacken, spätestens dann, wenn genügend Projektoren an Altersschwäche ausgefallen waren.
    Die Medien in der BASIS wirkten den Schwarzsehern entgegen und verneinten eine solche Gefahr. Eigentlich mußte dort draußen auch der letzte kapiert haben, daß die BASIS auf keiner bestimmten Seite stand, daß sie neutral war. Fast fünfzehn Tage ging das nun schon, seit sich die riesige Spindel über Noman in hundert Einzelschiffe zerlegt und der Angriff der Damurial begonnen hatte.
    Wie würde es diesmal sein? Wie vor rund zwei Millionen Jahren?
    Dauerte der Spuk wieder fünfzig Tage oder länger? Damals hat die Tanxtuunra gesiegt. Von dieser Allianz der tausend Völker war heute nur noch die Damurial übrig, die Organisation der Wächter der Endlosen Grenze. Was konnte sie gegen einen Angriff ausrichten, gegen die Gefahr aus dem Nichts? Bisher existierte ein kampftechnisches Gleichgewicht zwischen den wenigen Rochen und den Tausenden von Quappenschiffen.
    Wie lange ließ es sich aushalten? Was passierte, wenn sich die Zahl der Rochen vertausendfachte, und wie sah es über den anderen Samplern aus?
    Eine Antwort konnte höchstens die STYX geben, falls sie zurückkehrte. Doch wer kannte schon die Pläne Moiras? Mehr als Vermutungen blieben nicht, aber jeder sah, daß dort draußen etwas geschah, das nichts mit einer herkömmlichen Raumschlacht zu tun hatte.
    Da trafen keine zwei Gegner aufeinander, die eine alte Rechnung miteinander zu begleichen hatten. Da ging es um mehr. Und die Galaktiker waren Auslöser all dieser Ereignisse.
    Der Datumsanzeiger blinkte spöttisch. Er zeigte den neunzehnten November an.
    In einem Anfall von Galgenhumor begann Hopper ein Lied zu summen, ein über zweitausend Jahre alter Oldie aus seiner terranischen Heimat.
    Let me still exist in an other place.
     
    *
     
    Auf den Bildschirmen blitzten die Echos der Quappen- und Rochenschiffe; die Steuerautomaten des Trägerschiffes nannten Zahlen und Koordinaten und kommentierten die Schiffsbewegungen. Zweitausend Raumer unter dem Kommando von drei Theans führten einen erneuten Schlag gegen die verbliebenen sechsundsechzig Rochenschiffe, die seit Anfang November über Noman schwebten und ihre Positionen nur sporadisch veränderten. Dreißig Rochen existierten nicht mehr, vernichtet von den Quappen der Damurial. Trotz der technischen Überlegenheit der Rochen waren sie im Kreuzfeuer Tausender von Angreifern explodiert.
    Vier weitere der aus der Riesenspindel entstandenen Schiffe hatten sich nach unten Richtung Oberfläche des Planeten zurückgezogen, wo sie in einer Höhe von etwa fünfzig Kilometern spurlos verschwanden. Dort, dicht über Noman, existierte ein Transmissionsfeld. Die Galaktiker in der BA-SIS versuchten zu ermitteln, ob von dort aus dem Nichts möglicherweise eine größere Gefahr drohte, als die beiden Fronten der Schiffe sie darstellten.
    Hamiller meldete sich.
    „Guten Tag, meine Damen und Herren. Inzwischen hat der zwanzigste November begonnen. Ich wünsche allen Bewohnern des Trägerschiffes angenehme Stunden. Achtung, hier spricht der Kommandant. Aus taktischen Gründen wird die BASIS in wenigen Augenblicken Fahrt aufnehmen und ein Ausweichmanöver fliegen. Unsere neue Position liegt in 980.000 Kilometern über Noman auf der Daffish zugewandten Seite. Die Triebwerke für den Flug im Normalraum benötigen dreißig Prozent Energie. Bitte haben Sie dafür Verständnis, wenn aus Gründen der Stabilität der Schutzschirmstaffel verschiedene Sektoren des Schiffes in dieser Zeit mit etwas weniger Energie versorgt werden. Es betrifft nur die Versorgung des alltäglichen Lebens, keine wichtigen Einrichtungen. Da nicht absehbar ist, wielange unsere Heimat noch zwischen den Fronten eingekesselt sein wird, erscheint mir diese Energieeinsparung gerechtfertigt."
    „Einverstanden, Hamiller", sagte Homer G. Adams, der in Rhodans und Atlans Abwesenheit die Position des Expeditionsleiters innehatte.
    „Von unserer Seite gibt es keine Einwände."
    „Ich danke Ihnen, Sir. Der besonderen Umstände unserer Zusammenarbeit bin ich mir durchaus bewußt."
    „Was soll das, Hamiller? Es gibt keine besonderen Umstände. Du bist der Kommandant, und du arbeitest in Abstimmung mit der Expeditionsleitung. Das war in den dreieinhalb Jahren des Fluges hierher so und wird sich auch nicht ändern."
    Eine Weile blieb es still. Die BASIS beschleunigte. Gleichzeitig flog sie entgegen der
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