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1679 - Mandragoros Geisterfrau

1679 - Mandragoros Geisterfrau

Titel: 1679 - Mandragoros Geisterfrau
Autoren: Jason Dark
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Maxine ab und anschließend mit mir. Danach musste sie sich setzen und schlug auf ihre Schenkel.
    »Das ist ein Sieg, glaube ich.«
    Maxine und ich waren da eher skeptisch. Noch wusste die andere Seite nicht Bescheid, und solange das nicht der Fall war, gab es die Gefahr weiterhin für vier Männer.
    »Es gibt nur eine Chance«, sagte ich. »Wir müssen mit Mandragoro und seiner Geisterfrau Kontakt aufnehmen und ihnen die neue Situation erklären.«
    »Und das wirst du übernehmen?«
    »Wer sonst?« Maxine lächelte etwas schief. »Du weißt nicht, wo dieser Phil Quentin genau ums Leben kam - oder?«
    »Nein. Im Gelände, das schon. Aber wo genau sich das abgespielt hat, entzieht sich leider meiner Kenntnis.«
    »Das wissen Carlotta und ich.«
    In meinem Nacken breitete sich ein kaltes Gefühl aus. Ich ahnte, worauf Maxine hinaus wollte, und deutete ein schwaches Kopf schütteln an.
    Sie aber nickte. »Doch, John, ich werde mit von der Partie sein. Das bin ich mir schuldig. Außerdem kenne ich den Ort des Geschehens am besten.«
    »Das weiß ich. An die Gefahren hast du auch gedacht?«
    »Klar, habe ich. Dieser Fall geht auch mich persönlich etwas an. Außerdem bin ich nicht allein.«
    »Ja, ja…«, murmelte ich und stöhnte leise auf. Dabei dachte ich daran, dass ich es immer mit starken Frauen zu tun bekam, die ihren Willen durchsetzen wollten. Das war so bei Jane Collins, bei Purdy Prentiss, Glenda Perkins, von der Blutsaugerin Justine Cavallo ganz zu schweigen.
    Lange dachte ich nicht mehr nach.
    »Also gut, wenn es denn sein muss, packen wir es.«
    »Sehr gut, John.«
    »Und ich soll hier bleiben?«
    Carlotta hatte sich mit leiser Stimme gemeldet und sah wenig später unsere Blicke auf sich gerichtet.
    »Das hatten wir so gedacht«, sagte Maxine.
    »Ich will aber nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich euch eventuell eine Hilfe sein kann. Manchmal sieht man von oben mehr als von unten.«
    Ich stöhnte auf. Auch Carlotta hatten ihren eigenen Kopf. Wenn wir ihr verboten, mit uns zu kommen, würde sie sich nicht an dieses Verbot halten, das stand für mich fest. Sie würde uns heimlich folgen. Deshalb war es besser, wenn wir sie unter Kontrolle hielten. Als ich zustimmte, schaute mich Maxine überrascht an.
    »He, weißt du auch, was du da gesagt hast?«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Und?«
    »Sie würde nicht im Haus bleiben, Max.«
    Die Tierärztin verdrehte die Augen. »Leider hast du recht. Wir nehmen sie mit.«
    Carlotta brach in keinen Jubelsturm aus. Sie lächelte nur, und das reichte.
    »Wann sollen wir los, John?«
    Ich nickte Maxine zu. »So schnell wie möglich.«
    »Okay, bringen wir es hinter uns. Ich hoffe nur, dass unsere Botschaft auch verstanden wird…«
    ***
    Maxine hatte das Lenkrad übernommen. Sie kannte den Weg. Rasch ließen wir die letzten Häuser von Dundee hinter uns und erreichten das freie Gelände. Ich saß auf dem Beifahrersitz. Hinter uns hatte es sich Carlotta bequem gemacht. Es gab hier nur wenig Verkehr. Hin und wieder begegnete uns ein Fahrzeug, aber je weiter wir nach Westen fuhren, umso weniger kamen uns entgegen. Schließlich mussten wir von der normalen Straße abbiegen und fuhren in die grüne und sanfte Hügellandschaft hinein, die hin und wieder von einem Waldstück unterbrochen wurde.
    So friedlich die Umgebung auch aussah, so wenig friedlich liefen meine Gedanken ab. Ich bereitete mich innerlich auf ein Treffen mit Mandragoro vor und hoffte nur, dass er die neuen Bedingungen akzeptierte. Dabei musste es uns gelingen, sie ihm glaubwürdig vorzutragen.
    Maxine Wells fuhr zügig, aber nicht schnell. Die Federung schluckte die Unebenheiten des Bodens. Über uns hatte sich der Himmel verändert. Die Wolken waren mehr geworden und manche von ihnen hatten schon eine schief ergraue Farbe angenommen. Mir war die dunkle Insel vor uns längst aufgefallen und ich fragte: »Liegt dort das Ziel?«
    »Ja, da müssen wir hin.«
    »Gut.«
    Aus dem Rückraum meldete sich Carlotta. »Ich gehe lieber mal in Deckung.«
    »Tu das.«
    Sie fragte mich: »Habe ich dir schon meinen Plan erklärt?«
    »Hast du denn einen?«
    »Und ob. Die Gegend ist einsam genug, um mich nicht zu sehen, wenn ich fliege.«
    »Und was ist mit dieser Geisterfrau?«
    »Das ist mir egal. Ihr würde man sowieso nicht glauben, wenn sie etwas über mich erzählt. Die meisten Menschen würden ihre Existenz sogar anzweifeln. Selbst dann, wenn sie gesehen worden wäre.«
    »Okay, das ist deine Sache.«
    Der Wald rückte
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