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1676 - Im Gravo-Kubus

Titel: 1676 - Im Gravo-Kubus
Autoren: Unbekannt
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die Theans, nun ihrerseits die BASIS stürmen und erobern zu können?"
    Perry Rhodan lächelte. „Wahrscheinlich soll es eine kleine Machtdemonstration sein", vermutete er. „Sie stecken sich gewissermaßen ein Territorium auf der BASIS ab, um zu zeigen, daß sie zu allem entschlossen sind."
    Seine Vermutung fand rasch ihre Bestätigung. Die holografische Kommunikation wurde aktiviert, und wenig später tauchten die dreidimensionalen Projektionen der beiden Theans in dem Raum auf, in dem sich Rhodan und Atlan aufhielten.
    Atlan unterdrückte mit Mühe ein Schmunzeln. Die Theans hatten die Projektion so verändert, daß sie in dieser Darstellung ein Stück größer waren als ihre Gesprächspartner. „Willkommen", sagte Perry Rhodan und zeigte die leere rechte Handfläche. Das Zeichen wurde verstanden, auch die Theans zeigten an, daß sie unbewaffnet waren. „Es freut mich, daß ihr unserer Einladung gefolgt seid."
    „Und wir begrüßen es, daß ihr euren frevelhaften Angriff auf unsere Schiffe beendet habt, bevor wir gezwungen waren, euch zu vernichten!"
    Arinu Barras war aufgestanden und hatte sich zu Rhodan und Atlan gesellt. Die anderen Galaktiker, die sich im Raum aufhielten, traten ein wenig zurück. „Wie wäre es damit, wenn auch die anderen Galaktiker zu uns zurückkehrten?" fragte Arinu Barras freundlich.
    Er benutzte das Idiom der Gish-Vatachh, das er inzwischen mit erstaunlicher Perfektion beherrschte, bis in die Feinheiten hinein. „Wir schicken sie euch nach!" antwortete Siodor Thean; er führte das Gespräch auf Seiten der Theans. Im Hintergrund waren die Gestalten zahlreicher Vatachh zu erkennen, die sich recht grimmig gebärdeten. „Sobald ihr das Gebiet der Völkerallianz Damurial verlassen habt."
    Für die Galatiker übertrug der Translator den Begriff Damurial als „Wächter der Endlosen Grenze". Die Worte machten einiges vom Selbstverständnis der Theans deutlich, sie gaben eine Vorstellung davon, in welchen Größenordnungen gedacht und gehandelt wurde. „Wir lassen niemals unsere Leute irgendwo zurück", warf Perry Rhodan ein. „Unter gar keinen Umständen. Bevor wir über einen Abzug verhandeln, müssen erst alle Galaktiker an Bord der BASIS eingetroffen sein."
    „Ausgeschlossen", stellte Siodor Thean klar. „Ohne Abzug gibt es keine Freilassung der Geiseln."
    „Ohne Freilassung der Geiseln gibt es keinen Abzug", sagte Rhodan im Gegenzug. „Damit heben sich eure und unsere Wünsche und Handlungen gegenseitig auf, ein Fortschritt zum beiderseitigen Vorteil ist nicht möglich."
    Siodor Thean machte eine Geste, deren Bedeutung den Galaktikern verborgen blieb. „Es ist Vorteil genug für euch, wenn ihr überhaupt abziehen dürft", behauptete er. „Offenbar habt ihr Galaktiker nicht die geringste Vorstellung davon, welch ungeheuren Frevels ihr euch schuldig gemacht habt."
    „In diesem Fall bitten wir um Aufklärung", erwiderte Arinu Barras sofort. „Ein Gesetz, von dessen Existenz wir nichts wissen, können wir auch nicht beachten. Das werdet ihr wohl sicher einsehen."
    Die beiden Theans gaben zunächst keine Antwort. „Außerdem", fügte der Linguide hinzu, geschickt auf das Selbstverständnis der Theans als Richter und Tabu-Bewahrer anspielend, „gilt bei uns der Grundsatz, daß nur nachvollziehbare Gesetze Gültigkeit haben."
    „Unsinn", verwahrte sich Siodor Thean. „Es handelt sich dabei nicht um übliche Rechtsvorschriften oder so etwas."
    „Sondern?"
    Perry Rhodans Spannung stieg. Offenbar hatten die Theans nicht damit gerechnet, ausgerechnet in eine Art rechtsphilosophischen Disput verwickelt zu werden. Wenn sie die Herausforderung des Linguiden annahmen, waren sie gezwungen, weitere Informationen zu geben. Und genau darauf wartete Perry Rhodan. Die Existenz und das System der Theans hatte seine Vorgeschichte und Begründung, und darüber wollte der Terraner mehr wissen.
    Siodor Thean antwortete etwas, das der Translator nach kurzem Zögern mit „das Große Heilige Verbot" übersetzte.
    Arinu Barras zögerte ebenfalls. „Können wir uns kurz beraten?" fragte der Linguide nach. „Wir nehmen dann wieder Kontakt auf."
    „Es sei!" lautete die Antwort aus dem Translator. Die hochentwickelte Technik dieser Geräte machte es möglich, auch feine Sinnunterschiede auszudrücken und in diesem Fall einen hoheitsvollgeschraubten Ausdruck zu benutzen.
    Arinu Barras wandte sich an Perry Rhodan. „Der Thean hat den Begriff Großes Heiliges Verbot benutzt", sagte er nachdenklich.
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