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1667 - Gefangene der Pharaonen

1667 - Gefangene der Pharaonen

Titel: 1667 - Gefangene der Pharaonen
Autoren: Jason Dark
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sich gegenüberstanden, dann aber zog er ein Messer und stach zu.«
    Shao sprach nicht mehr weiter. Ihre Stimme war immer leiser geworden, jetzt versagte sie völlig. Ich gab ihr auch keine Schuld, und das sagte ich ihr auch, als ich sie umarmte.
    »Wir können nur hoffen, dass Jane es schafft.«
    »Ja, John, ja.«
    Es wurde so still in unserer Umgebung. Auch Suko und Cleo sprachen nicht. Die beiden standen ein paar Schritte entfernt zusammen. Sukos Gesicht wirkte wie aus Stein gemeißelt, während Cleo zu Boden schaute.
    Wir mussten diesen Echem finden. Ich ging davon aus, dass uns nur Cleo helfen konnte, denn zwischen ihr und Echem gab es eine Verbindung. Er wollte sie für sich, wobei ich die Gründe nicht kannte. Möglicherweise wusste Cleo mehr. Sie merkte, dass ich sie ansprechen wollte, und übernahm noch vor mir das Wort.
    »Es tut mir so unendlich leid, was hier geschehen ist. Aber ich habe es auch nicht verhindern können. Wenn ich gewusst hätte, was da auf mich zukommt, dann…«
    »Schon gut«, sagte ich. »Niemand von uns macht Ihnen einen Vorwurf.«
    »Danke.«
    »Aber Sie sind nicht aus dem Spiel, Cleo. Ich denke, das wissen Sie auch.«
    »Kann sein. Sagen Sie mir bitte, wie ich Ihnen helfen kann, Mr Sinclair.«
    Ich hob die Schultern. »Das weiß ich leider nicht genau. Ich gehe davon aus, dass es mit Ihnen und diesem Echem zusammenhängt. Was ist der Grund, weshalb er so hinter Ihnen her ist?«
    »Das ist schwer zu sagen.«
    »Kennen Sie ihn denn?«
    »Ich kann ihn mir vorstellen.«
    »Und wie sieht er aus?«
    Sie überlegte noch, musste sich sammeln. Es war ihr anzusehen, dass ihr alles unangenehm war.
    »Bitte, Sie müssen alles sagen. Niemand wird Ihnen einen Vorwurf machen.«
    »Danke. Es ist so: Er hat immer gesagt, dass ich für ihn wichtig bin«, sagte sie mit leiser Stimme. »Es liegt allein an meinem Namen.«
    »Cleo?«
    »Ja.«
    Ich wunderte mich weiter. »Und warum liegt es an Ihrem Namen?«
    »Cleo ist eine Abkürzung Eigentlich heiße ich…«
    »Cleopatra«, sagte Suko.
    »Ja, das ist mein richtiger Name. Und er hat Geschichte. Er ist ebenso wichtig wie die Königin von Saba.«
    »Nur weil Sie so heißen, will Echem etwas von Ihnen?«
    Sie nickte. »Er geht davon aus, dass ich etwas Bestimmtes über Cleopatra weiß.«
    »Und was?«
    Sie musste erst einatmen. »Niemand weiß bisher, wo sich ihr Grab befindet. Das zu entdecken wäre die Sensation des Jahrhunderts. Und Echem ist der Meinung, dass ich weiß, wo sich das Grab befindet. Wenn er es entdeckt, wird sein Ruhm ewig währen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er hat sich geirrt. Ich weiß nicht, wo sich das Grab befindet. Das kann ich Ihnen schwören.«
    Ich war zwar kein Archäologe, aber ich wusste, dass man das Grab dieser geheimnisvollen Frau noch nicht gefunden hatte. Viele Forscher suchten danach und hatten bis zum heutigen Tag noch keinen Erfolg gehabt.
    »Aber Echem denkt, dass Sie es wissen«, sagte Shao.
    »Stimmt.«
    »Und warum?«
    »Er glaubt an meine zweite Seele.«
    Die Antwort überraschte jeden von uns. Wir schauten uns an, und ich fragte: »Was hat das zu bedeuten? Kann ein Mensch denn eine zweite Seele haben?«
    »Ich schon, sagt Echem.«
    »Und welche?«
    »Er glaubt fest daran, dass in meinem Körper noch die Seele der Cleopatra steckt.«
    Das Geständnis haute uns zwar nicht aus den Schuhen, aber überrascht waren wir schon. Da wir nichts sagten, übernahm Cleo wieder das Wort. »Und manchmal glaube ich es selbst.«
    »Wieso?«, fragte Suko.
    Sie presste die Fingerkuppen gegen ihre Schläfen. »Weil ich oft seltsame Stimmen höre, die sich in meinem Kopf ausbreiten. Ich kann sie nicht einordnen. Sie sind so fremd, und dann sehe ich plötzlich die alten Göttergestalten der Ägypter. Sie tauchen auf wie Geister. Sie tanzen in einem Spiegel, und ich weiß mit Bestimmtheit, dass dies nicht normal ist. Aber das habe ich Ihnen ja schon alles erzählt.«
    Ich schaute Cleo intensiv an, aber sie gab keine weitere Erklärung ab.
    »Haben Sie keine Nachforschungen angestellt?«, wollte Shao wissen.
    »Nein. Diese Stimmen haben mich völlig durcheinandergebracht, und nur Echem wusste Bescheid. Er hat gesagt, dass ich auserwählt bin. Er meinte, dass es an der echten Cleopatra liegt, dass ich so reagiere und sensibel bin. Für ihn war mein Verhalten ein Beweis, dass ich zwei Seelen besitze. Er glaubt sogar daran, dass Cleopatra durch mich wiedergeboren wurde.«
    Ich wollte von Cleo wissen, wer dieser Echem war, der in diesem
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