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166 - Das dämonische Duell

166 - Das dämonische Duell

Titel: 166 - Das dämonische Duell
Autoren: Dämonenkiller
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kam sie wochenlang mit einem Opfer aus. Wenn sich aber die Gelegenheit ergab, schlug sie öfters zu.
    Sie entsann sich, was sie über Makemake wußte. Es war nicht sonderlich viel. Einst herrschte der Dämon über Ozeanien und lebte in einem Vulkan von Hawaii, und Luft und Feuer waren seine Elemente. Auf der sogenannten Osterinsel wurde er als Vogelmann verehrt. Irgendwann gab er sein Reich auf und überließ es seinem Bruder Te-Ivi-O-Atea. Aber über das Feuer herrschte er immer noch, er befahl den Vögeln, und mit seinen Stürmen beherrschte er die ganze Karibik. Sein Symbol war der Kolibri. Diese so harmlosen Vögel wurden unter seiner Kontrolle zu Mordwerkzeugen. Makemake, der Meister der Intrigen, befand sich schon seit langer Zeit zuerst auf Tobago, dann auf Trinidad - lange genug, um die Entdeckung der Inseln durch Kolumbus im Jahr 1498 mitzuerleben und im weiteren Verlauf die Briten, Spanier, Franzosen und Holländer gegeneinander auszuspielen und in Kämpfe zu verwickeln. Skrupellos und brutal schaltete er seine Gegner aus - nicht zuletzt einige Dämonen, die ihn wegen seiner Zurückgezogenheit für schwach hielten und die er 1963 mit einem Wirbelsturm hinwegfegte und auslöschte, der auch noch sechzig Prozent aller Häuser auf Tobago vernichtete und fast dreißig Menschen tötete. Seitdem war Makemake in Ruhe gelassen worden.
    Erst der
Rote Hahn
hatte ihn wieder herausgefordert. Und auch er war jetzt tot.
    Ein Dämon mit solchen Fähigkeiten und solcher Macht wäre der geeignete Partner und Lehrer für Angelina. Man sagte Makemake immerhin nach, daß er, wenn er wollte, spielend die Herrschaft über die Familie an sich reißen und Fürst der Finsternis werden könnte. Aber anscheinend wollte er nicht; er beschränkte sich darauf, sein kleines Reich unter Kontrolle zu halten.
    Angelina mußte ihn finden.
    Irgendwie. Sie mußte Makemake für sich und gegen den Dämonenkiller gewinnen. Gegen Makemakes Macht würde auch Dorian Hunter nicht ankommen. Zumal er kaum mit einem Angriff aus dieser Richtung rechnete…

    Nach einer Weile legte Coco den Hörer wieder auf. „Er meldet sich nicht. Niemand in seinem Haus. Das verstehe ich nicht."
    „Auch sein Diener nicht? Wie hieß er noch - Sady?"
    „Sady ist tot", sagte Coco. „Rian, etwas stimmt da nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Makemake das große alte Haus ohne Dienerschaft bewohnt. Irgend jemand muß da sein. Demzufolge muß auch jemand zum Telefon gehen. Ich fürchte, daß ihm etwas zugestoßen ist."
    „Also fahren wir unangemeldet hin?"
    Coco nickte. „Besorge uns einen Mietwagen. Am besten ein geländegängiges Fahrzeug. Damit dürften wir die wenigsten Schwierigkeiten haben. Ich weiß nicht, ob die Straße inzwischen befestigt worden ist."
    „Hm", machte Dorian. „In Ordnung."
    Er verließ das Zimmer. Er hätte über die Rezeption einen Wagen bestellen können, aber er wollte sich lieber selbst um das Fahrzeug kümmern. Er fürchtete die Qualität der im mittel- und südamerikanischen Raum fahrenden Vehikel. Von einem Autoverleih sollte man zwar annehmen, gepflegte Fahrzeuge zu bekommen, aber das war alles Ansichtssache.
    Nach einer halben Stunde schlug das Zimmertelefon an. „Ich habe einen Wagen, Coco. Bist du reisefertig?"
    „Ich komme", sagte sie. Sie versah Tür und Fenster des Zimmers mit unsichtbaren magischen Siegeln, schloß ab und ließ sich vom Lift nach unten tragen. Vor dem Hoteleingang parkte ein dunkelgrüner Mitsubishi Pajero, der wie frisch aus der Fabrik kommend aussah.
    „Frisch aus der Waschanlage", sagte Dorian.
    „Der Pajero ist nicht schlecht", meinte Coco. „Immerhin seit fünf Jahren Gewinner bei der Rallye Paris-Dakar, da dürfte er hier auch wenig Schwierigkeiten haben." Coco übernahm das Lenkrad und steuerte den Wagen durch die breiten Straßen und den nachmittäglichen Feierabendverkehr aus der Stadt hinaus.
    „Damals bin ich auf einem anderen Weg zu Makemakes Haus gekommen", sagte sie. „Ich wurde verfolgt, und Sady brachte mich auf Schleichwegen durch Sümpfe und Dschungel an Ort und Stelle. Damals wußte ich auch noch nicht, daß Makemake sich längst der Weißen Magie zugewandt hatte. Er hält sich allein deshalb sehr zurück. Wenn einer der Familie es herausfände, würde man ihn töten. Makemake ist verdammt hilflos geworden."
    „Er tarnt sich also als Sir Winslow Bendix - immer noch", sagte Dorian.
    „Ich bin sicher. Die Tarnung ist bisher nicht durchschaut worden."
    Sie verließen die Stadt und
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