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1659 - Die Totengöttin

1659 - Die Totengöttin

Titel: 1659 - Die Totengöttin
Autoren: Jason Dark
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dich mal mit den zuständigen Stellen in Verbindung setzt und davon berichtest, was mir widerfahren ist.«
    Perneil Myers war von dem Vorschlag nicht sonderlich begeistert. Deshalb stimmte er auch nicht sofort zu. Er runzelte die Stirn, bevor er gedehnt sagte: »Ja, das könnte ich tun.«
    »Aber du willst es nicht, oder?«
    »Moment, Adam, das habe ich nicht gesagt. Ich denke nur darüber nach, wie die Kollegen reagieren werden, wenn ich ihnen von einer fliegenden Frau mit Flughäuten berichte. Die würden mich für dämlich halten. Für übergeschnappt. Das ist es, was mir Probleme bereitet. Dem möchte ich mich nicht aussetzen.«
    Goldman nickte. »Das dachte ich mir.«
    »Bist du jetzt enttäuscht?«
    »Nein. Und teilweise doch.« Er stöhnte auf und schüttelte den Kopf. »Ich weiß ja selbst, dass es verrückt ist, dass man sich gegen den Kopf schlagen muss, aber ich habe diese nackte Frau gesehen und sah auch, wie sie durch die Luft flog.«
    »Sicher.«
    »Glaubst du mir denn?«
    Myers lächelte. »Ob ich dir glaube oder nicht, ist irrelevant, Adam. Ich weiß nur nicht, wie ich anderen deine Entdeckung vermitteln soll. Man würde mir kein Wort glauben. Man würde mich für einen Spinner halten und an meinem Verstand zweifeln. Etwas anderes wäre es, wenn du einen Beweis erbringen könntest.«
    »Wie denn?«
    »Ein Foto zum Beispiel.«
    Goldman schüttelte heftig den Kopf. »Nein, nein, nur das nicht. Wie hätte ich dieses Wesen denn fotografieren sollen? Ich habe keinen Apparat bei mir gehabt. Außerdem ging das alles viel zu schnell. Das kannst du also vergessen, Perneil.«
    »Dann weiß ich auch nicht weiter. Tut mir leid.« Myers runzelte die Stirn. »Kannst du dir denn vorstellen, dass du diese Nackte noch mal sehen wirst?«
    »Das weiß ich nicht. Ich schließe es nicht aus. Sonst wäre ich ja nicht zu dir gekommen. Ich habe das Gefühl, dass sie etwas von mir wollte.«
    »Und du glaubst nicht, dass das alles ein Zufall war?«
    »Keine Ahnung.«
    »Welches Interesse könnte diese fliegende Person denn an dir haben?«
    »Das weiß ich nicht.« Goldman schlug sich auf den rechten Oberschenkel. »Ich kann mir einfach keinen Grund vorstellen.«
    »Und ich auch nicht.«
    »Dann ist es das wohl gewesen, Perneil.«
    »Nein, nein.« Myers lachte. »Jetzt keine übereilte Hast. Wir trinken in Ruhe unser Bier. Meinetwegen auch noch ein zweites, dann sieht die Welt schon wieder anders aus.«
    »Für mich nicht. Ich werde immer daran denken müssen. Aber das-ist mein Problem.«
    Er griff zur Flasche und goss den Rest des Biers in sein Glas. Mit einem langen Schluck trank er es leer.
    Adam wollte nicht länger bleiben. Er bereute es jetzt schon, seinen besten Freund mit dieser Entdeckung belästigt zu haben. Damit musste er allein fertig werden. Er würde es verkraften müssen und…
    Ein leiser Schrei riss ihn aus seinen Gedanken. Pernell Myers hatte ihn von sich gegeben. Er saß noch auf seinem Stuhl, hatte sich aber umgedreht, sodass er zum Fenster schauen konnte. Sein Blick hatte eine Starre angenommen, die schon unnatürlich war. Sie zwang Adam Goldman, ebenfalls hinzuschauen. Es hing keine Gardine vor der Scheibe. Deshalb war der Blick frei. Auch die Dunkelheit störte nicht zu sehr. Zusammen mit einem kalten Mondlicht bildete sie den Hintergrund für die nackte Frau, die vor dem Fenster schwebte…
    ***
    Beide Männer sahen die Erscheinung, und beide hielten den Atem an. Sie sagten auch nichts, sie waren nur blass geworden und glichen zwei Statuen. Die Frau war keine Einbildung. Sie lag flach in der Luft. Ihr Körper nahm die ganze Breite des Fensters ein und das Gesicht war der Scheibe zugewandt. Das dichte dunkle Haar war gut zu erkennen. Es umrahmte die bleiche Haut.
    »Das ist sie!«, flüsterte Adam. »Ja, das ist die Person, von der ich dir erzählt habe! Sie verfolgt mich, verdammt!«
    Perneil Myers sagte nichts. Er war völlig überrascht und wie paralysiert. Selbst das Atmen der beiden Männer war nicht zu hören.
    Die in der Luft schwebende Frau mit dem blassen Gesicht sah in das Zimmer hinein. Sie starrte nur, sie tat nichts, aber die Männer erkannten jetzt, da sich ihre Augen an die Umgebung draußen gewöhnt hatten, die ausgebreiteten Flügel oder Schwingen. Die bewegten sich leicht, und so wurde der Körper über dem Boden gehalten. Adam Goldman hatte sich zuerst gefangen. Mit leiser Stimme sagte er: x »Das ist sie, Pernell! Das ist die Frau, von der ich dir erzählt habe. Ich wusste nicht, dass
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