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164 - Der vielarmige Tod

164 - Der vielarmige Tod

Titel: 164 - Der vielarmige Tod
Autoren: Ronald M. Hahn
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Hals. Er erkannte nichts. Klar. Weil es hier und auf dem Wasser zu dunkel war…
    Wieder plätscherte es. Der Russe schrie auf. Kira und Karan Khan zuckten panisch neben ihm auf dem Boden herum.
    Im gleichen Moment ging die Tür auf. Der Hohepriester betrat an der Spitze mehrerer vermummter Gestalten und Wachen den Saal.
    Kapitän Pofski hatte sich noch nie gefreut, seine Feinde zu sehen.
    Die Hundegesichtigen rissen ihn und seine Gefährten auf die Beine und drückten sie rücklings an die Wand. Nun erst sah Pofski, dass sein Freund ihn auch nur mit einem Auge musterte. Es war das linke.
    Der Hohepriester ging vor den Gefangenen auf und ab und fauchte sie in einer fremden Sprache an. Pofski machte sich nicht die Mühe, ihn darauf hinzuweisen, dass er die Tirade nicht verstand. Andererseits glaubte er aber auch so zu wissen, was der Oberkaàlit ihnen an den Kopf warf: Er war sauer, weil sie, die dreckigen Ungläubigen, in den Tempel eingedrungen waren, eine Gefangene befreit, religiöse Zeremonien gestört, höchste Verwirrung gestiftet, seine Kettenhunde getötet und den vielarmigen, unter Wasser lebenden Boten der Heiligen Göttin Kaàli in die Luft gesprengt hatten.
    Sein Brüllen und die aufgebrachten Gesten des Hohepriesters ließen deutlich erkennen, dass er zornig war und es für Karan, Kira und den Aeronauten nur noch schlimmer kommen konnte. Man würde sie vermutlich in heißem Öl sieden, ihnen die Haut vom Leibe ziehen, den Rest vierteilen und dann an Holzkreuze nageln, damit die örtlichen Vultuuren sie in kleine Fetzen rissen.
    Mit dem Mut der Verzweiflung riss Alexander Pofski an seinen Fesseln.
    Der Hohepriester bellte einen Befehl. Schon traten die hinter ihm versammelten Kaàliten vor, um Pofski zu packen.
    Es klatschte plötzlich im Becken. Der Russe reckte den Hals und erstarrte. Zwei graublaugrüne Monstren mit vielen Tentakeln und tückischen roten Augen erhoben sich aus dem Wasser und öffneten schief grinsende Mäuler.
    Die Oktopoden sahen genauso aus wie jene Bestie, die Karan ins Jenseits befördert hatte, doch sie waren nicht ganz so groß. Es musste die Brut der getöteten Monstrosität sein!
    Vielleicht lebte sogar eine ganze Sippe unter dem Tempel in einem unterirdischen See?
    Die roh lachenden Kaàliten packten Kira, um sie ein zweites Mal ins Becken zu werfen.
    Karan trat um sich und fällte den ersten Mann, der ihn würgen wollte. Pofski duckte sich und rammte dem Hohepriester seinen Schädel in den Bauch. Im Hintergrund klatschte es erneut. Als Kapitän Pofski auf den Knien hockte und zwischen den Beinen des ächzenden Hohepriesters hindurchschaute, sah er, dass sich einer der Kaàliten in den Fangarmen der Ungeheuer wand. Die Jungtiere hatten wohl noch nicht gelernt, zwischen Freund und Opfer zu unterscheiden!
    Ein anderer Vermummter schien Orientierungsprobleme zu haben: Er packte den Hohepriester, riss ihn herum und verpasste ihm einen Tritt, der ihn ebenfalls ins Becken warf.
    Dann riss er seine Kutte auf und warf die Kapuze zurück – und Kapitän Pofski schaute in das schönste Frauengesicht, das er je erblickt hatte.
    Aruula von den Dreizehn Inseln!
    In der einen Hand hielt sie einen Säbel, mit dem sie einen Kaàliten niedermachte, der Karan Khan festhielt. Schon zerschnitt sie seine Fesseln. Karan warf sich sofort auf den Toten, um ihm den Säbel zu entreißen.
    Aruula nahm sich derweil den nächsten Gegner vor: Sie zog ihm den Säbel durchs Gesicht, sodass er nach hinten wankte und als Dritter ins Becken fiel.
    Kapitän Pofski sprang auf und trat einen Kaàliten, der Kira packen wollte. Der Mann fuhr herum, lief in Karans Klinge und ging mit einem Seufzer zu Boden. Der Induu sprang hinter Pofski, zerschnitt dessen Fesseln und wandte sich dem nächsten Gegner zu.
    Aruula trieb mit Funken sprühender Klinge den nächsten Feind zum Becken, bis er strauchelte und in das mittlerweile vom Blut seiner Kollegen rote Wasser fiel. Die Barbarin warf eine der Handgranaten hinter ihm her, die Karan draußen aus dem Hemd gefallen waren. Sie also war jener vermeintliche Kaàlit gewesen, der sie eingesammelt hatte!
    Kapitän Pofski ergriff einen herrenlosen Säbel. Schon detonierte die Granate im Wasser. Der Krach ließ seine Trommelfelle vibrieren. Wieder flogen Tentakel durch die Luft und klatschten gegen die Wände. Einer traf den Wachmann, gegen den Karan focht, und warf ihn mit dem Schädel gegen die Wand. Knochen und Fleischbrocken flogen Pofski um die Ohren, sodass er sich
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