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1628 - Kristall aus dem Nichts

Titel: 1628 - Kristall aus dem Nichts
Autoren: Unbekannt
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Die Information reichte.
    Keiner fragte oder sagte sonst ein Wort. Diszipliniert eilten sie auseinander und nahmen ihre Positionen ein. Übergangslos setzte die halblaute Kommunikation mit den anderen Abteilungen der Station ein, und die Syntrons beteiligten sich daran und gaben mit ruhiger und gleichmäßiger Stimme die aktuellen Informationen weiter.
    Jimmerin war aus seinem Dornröschenschlaf erwacht und reagierte, so gut es die Tarnvorschriften zuließen.
    Zwei Minuten nach dem Alarm meldeten die letzten Abteilungen ihre Einsatzbereitschaft, und von unten aus einem der mehrfach abgeschirmten Hangars traf die Nachricht ein, daß die Bergungsinseln sich auf Kurs befanden.
    Meklos kehrte lange vor der Zeit zurück. Er hatte als Undercover-Agent bei den Akonen gelebt. Sein Auftauchen bedeutete entweder, daß seine Tarnung aufgeflogen war und er hatte fliehen müssen, oder daß er Informationen besaß, deren Wichtigkeit und Bedeutung ihn zum Abbruch seiner Mission veranlaßt hatten.
    Inzwischen war das Schiff Jimmerin bis auf zwei Lichtjahre Entfernung nahe gekommen. Es führte eine weitere Hyperraumetappe durch, und von ihr hing die nächste Reaktion des Kommandanten ab. Wenn es wirklich Meklos war, der da kam, dann hatte er den entscheidenden Befehl gegeben, der die TRORIA in den festgelegten Sicherheitskorridor führte. Wenn nicht, dann handelte es sich vermutlich um eine Falle, und an Bord befanden sich Akonen oder andere Fremde. In diesem Fall besaß Barro Nurtian exakte Anweisungen. Er durfte es nicht darauf ankommen lassen. Die Tarnung des Hauptquartiers mußte aufrechterhalten werden, selbst wenn es Meklos das Leben kostete.
    Das Echo der TRORIA tauchte auf, diesmal reichten die mit minimaler Leistung arbeitenden Orter des Asteroiden aus, um den Flugkörper zu erkennen. Seine Entfernung betrug exakt viereinhalb Lichtminuten und entsprach damit den geforderten Werten. Der Kleinstraumer verließ seine bisherige Flugbahn und schwenkte in die Mitte des unsichtbaren Korridors ein.
    Nurtian atmete erleichtert auf. „Alles klar", sagte er. „Du kannst den Antrieb ausschalten, Harian. Wir nehmen dich in einen Zugstrahl. Willkommen daheim!"
    Vergeblich wartete er auf eine Antwort, und als sich nach über einer Minute auf den bekannten Frequenzen des Normfunks noch immer nichts rührte, rutschte seine Hand langsam an der Konsole aufwärts in Richtung des Notschalters. „Harian Meklos, hier spricht Barro Nurtian. Was ist los mit dir? Bist du allein? Hast du die Gewalt über das Schiff?"
    Als Antwort schaltete die TRORIA ihren Antrieb ab und näherte sich dem Asteroidengürtel und dem Brocken Jimmerin.
    Irgendwo im Hintergrund begann der Paratron-Spezialist Tessan Jilmas zu fluchen. „Schieß das verdammte Ding ab", murmelte er halblaut. „Das ist ein Fliegender Holländer. Und die haben schon immer Unheil gebracht."
    Barro Nurtian hatte keinen Sinn für terranische Vergleiche und Sprüche, und schon gar nicht, wenn sie aus dem Mund eines Arkoniden kamen. Er preßte die Lippen zusammen und konzentrierte sich auf die Werte, die als dunkle Zahlen und Buchstaben durch das Holofeld wanderten. Eine Viertelstunde verging, bis sich die TRORIA dem Erfassungsbereich des Zugstrahls genähert hatte und abgebremst wurde. Die hohe Geschwindigkeit des Kleinstschiffes führte dazu, daß der Steuersyntron die Energiestationen im Innern des Asteroiden hochfuhr und höchstmögliche Energie in den Strahl lenkte, um die Fahrt des Schiffes aufzuheben.
    Damit waren alle Abschirmungsversuche Jimmerins vorübergehend hinfällig. „Schieß endlich!" verlangte Jilmas erneut.
    Nurtian zögerte noch immer. Die Energieentfaltung großkalibriger Strahlwaffen mußte zufällig in der Nähe vorbeikommende Schiffe erst recht auf die Station aufmerksam machen. Zudem machte ihn der von Meklos verwendete Kode -nachdenklich. Etwas stimmte ganz und gar nicht. „Bergungsinseln bereitmachen zum Andocken an die TRORIA!" wies er die Automaten an.
    Der kleine Diskus diente gewöhnlich für kurze Flugmanöver im näheren Bereich um Jimmerin. Die Oberfläche dieses kleinen Arkonvogels bestand aus einem nicht reflektierenden und Kälte speichernden Kunststoff. Zwischen den Felsbrocken des Trümmerrings fiel er selbst im hyperenergetischen Rasternetz der Ortung kaum auf. Jimmerin war mit mehreren Dutzend dieser kleinen, wendigen Fahrzeuge ausgestattet. Im Notfall konnten sie mit zur Evakuierung der Station herangezogen werden.
    Jetzt benutzte Nurtian das Ding,
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