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1619 - Die Vampir-Echse

1619 - Die Vampir-Echse

Titel: 1619 - Die Vampir-Echse
Autoren: Jason Dark
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hat?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Hm, dann muss sie sehr viel Kraft gehabt haben. Es ist nicht leicht, einen so schweren Deckel in die Höhe zu stemmen. Das muss euch doch klar sein.«
    »Ist es auch!«, bestätigte Shao. »Laut Lisas Beschreibung war das kein normaler Mensch, mehr eine Mutation und jemand, der im Mundbereich aussah wie ein Vampir.«
    »Echse und Vampir?« Shao hob die Schultern. »Eine VampirEchse womöglich. Und ich bezweifle nicht, dass es so etwas geben kann. Wir haben schließlich schon die unmöglichsten Dinge erlebt.«
    »Das stimmt«, gab Suko zu. »Und jetzt möchtest du, dass ich mir die Gegend da unten mal genauer ansehe.«
    Auf Shaos Gesicht erschien ein schwaches Lächeln. »Das habe ich nicht direkt gesagt, aber wo du schon mal hier bist, hätte ich nichts dagegen.«
    Suko saugte die Luft ein und nickte. »Das habe ich mir beinahe gedacht«, sagte er und musste lachen. »So habe ich mir den Fortgang des Abend wahrlich nicht vorgestellt.«
    »Man ist eben vor Überraschungen nie sicher. Aber tu uns bitte den Gefallen, auch wenn du nicht begeistert davon bist.«
    »Wer wäre das schon.« Er deutete auf den leicht schräg liegenden Deckel. »Hilfst du mir, ihn anzuheben?«
    »Ach, du großer Held. Schaffst du das nicht allein?«
    »Jetzt redest du schon wie John. Etwas solltest du auch dazu beitragen, meine Liebe.«
    Lisa Dell hatte zugehört und alles verstanden. Sie konnte nicht mehr an sich halten.
    »Bitte, wollen Sie wirklich da hinabsteigen?«
    Suko hob die Schultern. »Von wollen ist keine Rede, aber Shao möchte es so.«
    »Das kann gefährlich werden.«
    »Sind wir gewohnt«, erwiderte die Chinesin lakonisch. »Mach dir da mal keinen Kopf, Lisa.«
    »Na, ich weiß nicht.«
    Suko fragte: »Können wir?«
    »Immer.«
    Shao und er bückten sich und streckten ihre Arme aus. Da der Deckel leicht schräg lag, war es für sie kein Problem, unter ihn zu fassen und ihn anzuheben. Beide mussten sich schon anstrengen. Sie kippten den Deckel nicht an, um ihn danach fallen zu lassen, sondern schoben ihn über den Boden in Richtung Mauer.
    Dann lag die runde Öffnung frei vor ihnen.
    Lisa hatte sich etwas zurückgezogen. Sie traute sich kaum, einen Blick in das dunkle Loch zu werfen, weil sie den Anblick dieses furchtbaren Geschöpfes noch nicht verwunden hatte.
    Suko hatte seine Leuchte in die rechte Hand genommen, stand über der Öffnung und leuchtete hinein.
    Es war ein normaler Zugang in die Londoner Unterwelt. An einer Seite war eine Leiter befestigt, die zwar alt sein musste, doch als Suko genauer hinleuchtete, erkannte er an den Sprossen, dass diese keinen Rost angesetzt hatten. Sie waren zumindest in der Mitte blank, was davon zeugte, dass sie in der letzten Zeit benutzt worden war. Zuletzt vielleicht von der Kreatur?
    Er hatte keine Ahnung. Es war ihm letztendlich auch egal. Er wollte sich selbst ein Bild machen, nickte Shao zu und sagte: »Dann mache ich mich mal auf den Weg.«
    »Okay, und gib auf dich acht.«
    »Verlass dich drauf.«
    Lisa Dell sagte nichts. Sie wirkte wie zur Salzsäule erstarrt…
    ***
    Suko ging vorsichtig zu Werke. Bevor er sich voll abstützte, versuchte er es mit einem Druck gegen die erste Sprosse. Er war froh, dass sie nicht nachgab, und hoffte deshalb, dass es sich bei den anderen ebenfalls so verhielt.
    Da er beide Hände brauchte, hatte er sich die Leuchte in den Mund gesteckt. Sie klemmte zwischen seinen Lippen, und der Strahl tanzte vor seinem Gesicht über die Wand.
    Je tiefer es ging, umso schlechter wurde die Luft. Das hatte er erwartet.
    Es war ihm nicht neu, denn schon einige Male hatten er und John Sinclair sich in Londons Unterwelt herumgetrieben. In einem Wirrwarr von verschieden breiten Kanälen, Gängen, Tunnels und Staugittern. Sie hatten den menschlichen Abfall gesehen, aber auch Ratten und andere Tiere, die sich in dieser Umgebung wohl fühlten.
    Die Kanalisation war alt. Sie musste erneuert oder zumindest ausgebessert werden. Das Problem war auch in Angriff genommen worden. Nur nicht an allen Stellen zugleich. Zuerst waren die an der Reihe, die es am nötigsten hatten.
    Es rauschte auch nicht an jeder Stelle Wasser durch die Kanäle, und so war es auch an dem Ort, an dem Suko seine Füße wieder auf festen Boden setzte.
    Der Untergrund war nur feucht. Diese Feuchtigkeit lag als Schmiere unter seinen Sohlen.
    Suko hielt seine Lampe wieder in der Hand, als er den Kopf zurücklegte und nach oben leuchtete. Die Stärke des Strahls reichte aus,
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