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16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

Titel: 16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)
Autoren: Nancy Atherton
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völlig hilflos.«
    » Ich habe nie gedacht, dass du hilflos bist«, protestierte ich. » Aber wenn du Hunger bekommst…«
    » Werde ich tapfer versuchen, die Küche zu finden«, unterbrach Willis senior mich, » wo ich einen Laib Brot, ein großzügig bemessenes Stück Stiltonkäse und ein paar reife Äpfel bereitgelegt habe. Vielleicht ist es ja übertrieben optimistisch von mir, Lori, aber ich bin in der Tat zuversichtlich, dass ich dem Hungertod entkommen werde.«
    » Habe verstanden«, sagte ich mit einem schiefen Lächeln. » Du bist nicht hilflos. Hast du dein Handy griffbereit?«
    » Das habe ich.« Er tätschelte seine Brusttasche. » Und ich verspreche, Gebrauch davon zu machen, falls ich Hilfe benötige. In der Zwischenzeit würde ich dich bitten, mich aus deinen Gedanken zu verbannen. Du hast weiß Gott an Wichtigeres zu denken.«
    » Du wirst dich aber vielleicht ebenfalls um etwas Wichtiges kümmern müssen«, sagte ich. » Davina Trent hat angerufen, um mir zu sagen, dass sie ein weiteres Kandidatenpaar zu einem Vorstellungsgespräch zu uns schickt. Sie heißen Donovan, und sie meinte, dass sie noch vor heute Abend hier eintreffen werden.«
    »› Vor heute Abend‹ ist ein ziemlich weit gefasster Begriff«, bemerkte Willis senior stirnrunzelnd. » Mrs Trent machte auf mich bislang einen gut organisierten Eindruck. Ich frage mich, warum sie diesmal so wenig präzise war.«
    » Keine Ahnung.« Ich warf einen raschen Blick auf meine Uhr. » Vielleicht werden die Donovans es uns erklären können. Halt doch bitte Ausschau nach ihnen, ja?« Ich deutete in Richtung der Fenster. » Von hier aus kannst du die Auffahrt ja gut überblicken. Wenn du also ein fremdes Paar in einem unbekannten Wagen herauffahren siehst…«
    » …werde ich mein Handy benutzen und es dich wissen lassen.« Willis senior nickte geduldig und spähte dann durch das am nächsten gelegene Fenster. » Haben die Donovans zufälligerweise einen mit Blumenmotiven bemalten Kastenwagen?«
    » Blumenmotiven?« Ich folgte seinem Blick und rief aufgeregt: » Das sind die Floristen. Sie sind aber früh dran! Außerdem habe ich ihnen gesagt, sie sollen den Hintereingang benutzen. Ich gehe rasch hinaus, bevor sie auf deinen schönen Böden Wasserflecken hinterlassen. Ich melde mich nachher wieder bei dir, William.« Ich bedachte das schmutzstarrende Gemälde mit einem grimmigen Blick und lief dann zur Eingangshalle. Ein langer Tag, an dem ich versuchen müsste, an zu vielen Orten gleichzeitig zu sein, hatte gerade erst begonnen.
    Um sechs Uhr am frühen Abend war der Blumenschmuck fertig und der Champagner gekühlt, die Musiker saßen in der Bibliothek, und die Küche platzte aus allen Nähten. Höchst motivierte und fleißige Dorfbewohner hatten eine erstaunliche Auswahl an unterschiedlichsten Speisen geliefert.
    Charles Bellingham und Grant Tavistock hatten ihre Kunst- und Antiquitätenhandlung an diesem Tag geschlossen, um erlesene Kanapees zu kreieren, bestückt mit Kaviar, Gänseleberpastete, Trüffel und anderen kostbaren Ingredienzien. Am anderen Ende der kulinarischen Skala rangierten die unzähligen Sausage-Rolls aus der Küche von Dick Peacock, dem örtlichen Gastwirt, während seine Frau Christine in mühevoller Kleinarbeit Käse-Obst-Häppchen mit Zahnstochern versehen hatte.
    Die neunzehnjährige Bree Pym hingegen hatte Miniaturpawlovas– köstliche Baisertörtchen mit Früchten und Sahne– beigesteuert, was durchaus Sinn machte, da sie aus Neuseeland stammte, und Emma Harris hatte sich mit Miranda Morrow, der örtlichen Kräuterhexe, zusammengetan, um vegetarische, kalorienarme Horsd’œuvres aus dem Hut zu zaubern, die, wie ich fürchtete, viele bewundern, aber nur wenige essen würden.
    Lilian Bunting hatte ein Dutzend Freiwilliger zusammengetrommelt, die im alten Schulhaus, das unter normalen Umständen als Gemeindehalle fungierte, Unmengen köstlicher Sandwiches auf Platten zauberten. Ihr Mann, Theodore Bunting, der sanftmütige Pfarrer der Gemeinde von St. George in Finch, präsentierte mir die Früchte ihrer Arbeit, begleitet von einem inbrünstigen Stoßgebet gen Himmel, der Herr möge uns vor einer Lebensmittelvergiftung bewahren. Auch wenn ich in sein Gebet einstimmte, sorgte ich dafür, dass sämtliche verderblichen Speisen schnurstracks in den Kühlwagen wanderten, den ich von einem Restaurantbedarf in Upper Deeping ausgeliehen hatte. Ich war mir sicher, dass der Herr es mir nachsehen würde. Bekanntlich war sein Eifer
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