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16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

Titel: 16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)
Autoren: Nancy Atherton
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Rob zum Reitunterricht im nahe gelegenen Anscombe Manor, machte einen kurzen Zwischenstopp in Fairworth House, um Willis senior mit einem Frühstück zu versorgen, und kehrte ins Cottage zurück, wo Bill einen Berg frisch getoasteter Brote verspeiste. Anstatt mich zu ihm zu setzen und mich mit dem gebutterten Toast zu stärken, den mir mein Mann hinhielt, hetzte ich sogleich zu dem alten Eichenschreibtisch im Arbeitszimmer, um nochmals meine Aufgabenliste zu überfliegen. Während der vergangenen Monate hatte ich mit unzähligen Schreibwarengeschäften, Caterern, Floristen und Musikern verhandelt, und endlich war der Tag gekommen, da sich meine Mühe auszahlen sollte.
    Um acht Uhr am Abend sollten etwa zweihundert Gäste in das blumengeschmückte Fairworth House strömen, um sich an köstlichen Speisen zu erfreuen und mit Champagner auf meinen reizenden Schwiegervater anzustoßen, während ein Kammerorchester im Hintergrund diskret für die musikalische Untermalung sorgte. Ich mag zwar nicht in der Lage sein, Sanitärinstallationen vorzunehmen oder Bäume zu kunstvollen Gebilden zu trimmen, aber wenn es darum geht, eine gelungene Party zu schmeißen, kann mir keiner so leicht das Wasser reichen. Dank meiner guten Planung sollte Willis seniors Hauseinweihungsparty zu einem der glanzvollsten gesellschaftlichen Ereignisse des Sommers werden.
    Ich hatte etwa die Hälfte der Punkte auf meiner Checkliste abgehakt, als Davina Trent, die Leiterin der Personalagentur, mich anrief, um mir mitzuteilen, dass ein geeignetes Paar » noch vor heute Abend« in Fairworth House eintreffen würde. Der Zeitpunkt war alles andere als optimal, aber in der Not frisst der Teufel Fliegen.
    » Und wie geeignet ist das Paar?«, fragte ich misstrauisch.
    » Oh, sehr geeignet, würde ich sagen«, kam prompt die Antwort. » Ich werde Ihnen gleich die Bewebungsunterlagen faxen, Ms Shepherd.«
    Damit, dass Mrs Trent mich » Ms Shepherd« genannt hatte, hatte sie bei mir gepunktet. Denn Menschen, die mich nicht näher kannten, vergaßen nur allzu oft, dass ich bei meiner Heirat meinen Mädchennamen behalten hatte.
    » Ich versichere Ihnen persönlich«, fuhr Mrs Trent fort, » dass Ihr Schwiegervater entzückt von den Donovans sein wird.«
    » Gut, wir werden sehen.« Ich seufzte etwas bekümmert, dankte ihr und legte auf. Irgendwie würde ich auch noch ein Vorstellungsgespräch in den ohnehin mit Terminen vollgestopften Tag hineinquetschen können, obwohl ich mir nicht allzu große Hoffnung machte. Zu oft war ich schon enttäuscht worden, um zu glauben, dass die Donovans hielten, was Mrs Trent versprach.
    Gerade als ich die Hand zum Faxgerät ausstreckte, klingelte erneut das Telefon. Diesmal hatte der Anrufer eine Nachricht für mich, die mir einen Schauer über den Rücken jagte. Wie vor den Kopf geschlagen starrte ich einen Moment lang auf das Telefon, dann warf ich den Kopf zurück und heulte: » Nein!«
    Der Hörer entglitt meinen tauben Fingern, und während Bill erschrocken zur Tür hereinstürmte, ließ ich mich matt auf seinen Schreibtisch sinken.
    » Lori?«, fragte er und eilte zu mir. » Was ist los? Ist den Jungen etwas zugestoßen? Oder meinem Vater?«
    » Nein, weder den Jungen noch Vater.« Ich stöhnte. » Aber dem Caterer.«
    Bill amtete erleichtert aus, legte den Hörer auf die Gabel und streichelte tröstend meinen Rücken.
    » Was ist denn mit dem Caterer?«
    » Lebensmittelvergiftung«, antwortete ich mit tragischer Stimme. » Das gesamte Servicepersonal ist erkrankt, und die Küche muss professionell keimfrei gemacht werden, bevor sie wieder benutzt werden darf. Und das Essen musste bis auf den letzten Bissen weggeschmissen werden.« Ich barg das Gesicht in den Händen und stöhnte jämmerlich. » Meine Kanapees, meine wunderschönen Kanapees, das ganze Fingerfood, der Kaviar, der Hummer, der geräucherte Lachs, die Petit Fours, die klitzekleinen Eclairs, ja sogar die Rohkostplatten… alles weg-geschmissen.« Meine Stimme erstarb, und ich konnte nicht weitersprechen.
    » Nun«, sagte Bill nüchtern, » wir wollen unsere Gäste ja nicht auch noch vergiften, nicht wahr?«
    » Nein«, wimmerte ich.
    » Kann der Caterer wenigstens den Champagner liefern?«
    » Ja«, erwiderte ich matt. » Das Eis auch, aber wie… wie sollen wir die Gäste jetzt verköstigen?«
    » Ganz einfach«, sagte Bill mit einem lässigen Achselzucken. » Du schickst einen Hilferuf an Vaters emsige Mägde.«
    Ich richtete mich langsam auf und spürte, wie
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