Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1580 - Das Zombie-Schiff

1580 - Das Zombie-Schiff

Titel: 1580 - Das Zombie-Schiff
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Narbe, die quer über das Kinn lief und schon eine leicht bräunliehe Farbe angenommen hatte.
    Er atmete nicht.
    Er sagte nichts.
    Er schob sich nur Stufe für Stufe höher. Seine Hände umklammerten die Sprossen wie knöcherne Klauen, so dünn war die Haut geworden.
    Sie hätten den Jungen schon packen können, was Robby plötzlich klar wurde.
    So schnell wie möglich zog er sich zurück, bewegte sich aber zu schnell und stolperte über ein Stück Holz, das irgendwo abgebrochen war.
    Er kippte zurück, seine Hände fanden keinen Halt, und er landete auf dem Rücken.
    Die Gestalt folgte ihm. Plötzlich kroch sie nicht mehr so langsam und schwang sich im nächsten Moment über den Rand der Luke. Alles geschah mit eckigen, aber dennoch schnellen Bewegungen.
    Robby konnte noch immer nicht fassen, was ihm da widerfahren sollte.
    Alles war für ihn einfach zu irreal, aber dann sah er die Waffe in der Hand des furchtbar aussehenden Mannes.
    Es war ein rostiger Degen, und der Mann hatte sich kaum aufgerichtet, als er die Waffe hin und her schwang. Sie fuhr mit schnellen und zackigen Bewegungen durch die Luft, als sollte sie dort etwas zerschneiden.
    Der Mann ging einen Schritt zur Seite. Er sprach noch immer nicht, aber seine Augen waren auf den am Boden liegenden Robby Clair gerichtet.
    Ein kalter Blick. Und eigentlich einer ohne Ausdruck.
    Wieder wurde der Junge an den Piratenfilm erinnert, aber das da vor ihm war kein Schauspieler, sondern ein Monster aus einer vergangenen Zeit.
    Robby wollte auf keinen Fall sterben.
    Ich muss hoch! Ich muss auf die Beine kommen! Ich muss mich wehren!
    Ich will mich nicht abstechen lassen!
    Die Gedanken zuckten wie Blitzstrahlen durch seinen Kopf.
    Er war zwar gefallen, aber er hatte sich nichts getan. Er würde noch in der Lage sein, sich zu wehren, wenn er nur den Mut dazu aufbrachte.
    Leider nur mit den Händen. Er war auch kein Stuntman, wie man sie in den Filmen sah. Er würde große Probleme bekommen, denn diese Typen, das wusste er aus dem Kino, waren Profis.
    Robby rollte sich zur Seite, um sich aufstützen zu können. So schraubte er sich in die Höhe und verfluchte sich, weil er einfach zu langsam war.
    Auch wenn sein Gegner nicht schnell reagierte, er war schon so nahe, um mit dem Degen zustechen zu können.
    Daneben!
    Robby hatte deshalb Glück gehabt, weil sich das Schiff leicht zur Backbordseite neigte. So hatte die Gestalt Probleme mit dem Gleichgewicht gehabt.
    Robby bekam eine Galgenfrist, die er nutzen wollte.
    Er war fest entschlossen, sich nicht so leicht töten zu lassen. Er dachte daran, dass er mal die Anfänge des Boxens gelernt hatte. Da war es auch darauf angekommen, gute Reflexe zu haben.
    Wie jetzt.
    Dem zweiten Angriff wich er ebenfalls aus, und da stolperte die Gestalt sogar an ihm vorbei. Erst das Schanzkleid hielt sie auf. Dort drehte sie sich wieder langsam zu ihm um.
    Robby hatte die Zeit genutzt und sich eine Waffe besorgt. Es war zwar kein Degen oder Säbel, aber er hatte eine Holzlatte gefunden, hielt sie mit beiden Händen fest und erwartete den erneuten Angriff. Dabei hatte er das Gefühl, dass ihm der Kopf platzen würde. Sein Frust musste einfach raus, und sein Schrei hallte über das Deck und übertönte selbst das Rauschen der Wellen.
    Sein Schrei trieb ihn an, und mit einem Satz sprang er auf seinen Gegner zu.
    Beide schwankten. Beide konnten sich nicht richtig auf den Beinen halten.
    Aber Robby wollte ein Ende machen. Er schwang seine Holzlatte von links nach rechts und hatte Glück, denn eine plötzliche Schiffsbewegung trieb ihn noch voran.
    Die schwere Latte erwischte den Körper des Angreifers, bevor dieser zustechen konnte. Die Wucht trieb ihn zur Seite, und er schaffte es nicht mehr, sich auf den schwankenden Deckplanken zu halten. Der Treffer haute ihn einfach um.
    Ein normaler Mensch hätte geschrien.
    Der Mann aus dem Bauch des Schiffes tat es nicht. Er rollte nur so weit, bis er gegen den Niedergang prallte, aus dem er gekrochen war, und dort gestoppt wurde.
    Robby hätte jetzt nachsetzen müssen, um dem Typ den Rest zu geben.
    Er tat es nicht. Er starrte den anderen nur an, der zu seiner Verwunderung nicht im Geringsten außer Atem geraten war - ja, offenbar nicht mal atmete. Und so keimte in dem Jungen der Verdacht auf, dass er es mit einem Zombie zu tun hatte.
    Daran gedacht hatte er schon, doch erst jetzt sah er, dass es wirklich so war. Da er zudem die entsprechende Lektüre gelesen hatte, war ihm auch klar, wer diese Zombies
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher