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1580 - Das Zombie-Schiff

1580 - Das Zombie-Schiff

Titel: 1580 - Das Zombie-Schiff
Autoren: Jason Dark
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worden? Daran glaubte er nicht, denn dann hätte er einen Brandgeruch spüren müssen. Aber es war für ihn nichts zu riechen.
    Der Nebel hörte nicht auf, aber der war nicht einmal das Schlimmste. Er verhüllte alles und brachte trotzdem etwas Neues mit, was Robby erst recht nicht begriff.
    Diesmal war nicht der Monitor von einem Bild erfüllt, sondern das gesamte Zimmer. Der Dunst war auch noch da, aber die Schwaden waren aufgerissen, sodass Robby alles sah.
    »Nein, nein«, hauchte er, »das kann nicht wahr sein! So etwas kann es nicht geben!«
    Es stimmte doch. Er befand sich noch im Haus seiner Eltern, aber zugleich war er woanders.
    Er hörte das Rauschen von Wellen, er sah in der Ferne einen riesigen Totenschädel mit zwei gekreuzten Knochen dahinter. Die leeren Augenhöhlen starrten in einen Himmel, der düster war. Verschiedene Farben verteilten sich auf ihm. Graue, schwarze und auch bleiche.
    Robby sah auch zwei alte Rahsegler auf dem Wasser, die sich schwerfällig über die Wellen bewegten. An den Masten hingen durchlöcherte Segel, und eines der Schiffe brannte lichterloh.
    Robby stand auf.
    Er wollte zu seinem Bett, er ging auch den ersten Schritt und hörte ein ungewöhnliches Geräusch beim Auftreten. Es klang dumpf und auch leicht hallend.
    Das war nicht mehr der Boden in seinem Zimmer! Der hier war anders.
    Robby senkte den Blick und glaubte, verrückt zu werden.
    Er stand nicht mehr in seinem Zimmer, denn unter seinen Füßen befanden sich die feuchten Planken eines Schiffes…
    ***
    Das zu begreifen war für ihn unmöglich. Er bewegte sich nicht von der Stelle und hielt den Atem an. Was ihm da durch den Kopf huschte, wusste er selbst nicht. Und doch war er nicht so geschockt, als dass er sich nicht getraut hätte, sich umzuschauen.
    Es stimmte alles. Er befand sich nicht mehr in seinem Zimmer, sondern auf einem dieser Schiffe, die er gesehen hatte. Und er spürte auch die Unruhe des Wassers, denn er schwankte leicht von einer Seite zur anderen. Es war ein Zeichen, dass der alte Seelenverkäufer sich über das wellige Wasser bewegte.
    Plötzlich lachte er. Dabei hatte er es gar nicht gewollt. Er schüttelte auch den Kopf und trat noch mal hart auf.
    Ja, das dumpfe Geräusch blieb.
    Robby schüttelte den Kopf. Zuerst hastig, dann langsamer, weil etwas in ihm hochstieg, das alles andere von ihm abfallen ließ.
    Er spürte die Angst. Sie breitete sich in ihm aus, denn erst jetzt wurde ihm richtig bewusst, was überhaupt geschehen war.
    Etwas hatte ihn geholt. Er hatte eine Grenze überschritten und war irgendwo hineingeraten. In eine Zeit und in eine Welt, die er sich nicht vorstellen konnte. Jedenfalls nicht in der Realität.
    Robby war nicht nur ein Fan von brutalen Ballerspielen, er war auch jemand, der gern las. Fantasy-Romane standen bei ihm hoch im Kurs, und er hatte die entsprechenden Geschichten von Zeitreisen gelesen, die den Helden in andere Welten führten.
    Und jetzt?
    Ich bin selbst in einer anderen Welt und einer anderen Zeit!, dachte er.
    Man hat mich aus dem Zimmer weggeholt. Da war etwas in meinem Computer, und jetzt bin ich…
    Es war für ihn trotz allem so unwahrscheinlich, dass seine Gedanken stockten. Er konnte auch nicht darüber lachen, denn dafür sorgte schon die tiefe Angst, die ihn erfasst hatte. Er fing an, zu zittern.
    Trotzdem überlegte Robby, wie es weitergehen sollte.
    Es gab eigentlich nur eine Alternative. Er musste wieder zurück in seine Welt und seine Zeit. Allerdings bedurfte es auch einer Umsetzung, und da war er überfragt.
    Wie sollte er es schaffen?
    Es gab keine Tür, kein Tor, es gab nur dieses alte Schiff und die Umgebung. Ein Meer, dessen Wasser immer wieder Wellen produzierte, die gegen die Bordwand schlugen und das steuerlose Schiff zum Schwanken brachten. Wer nicht daran gewöhnt war, konnte leicht seekrank werden, aber noch spürte Robby nichts davon.
    Er stellte für sich fest, dass er offenbar allein auf dem Schiff war und keine Hilfe erwarten konnte.
    Er warf einen Blick nach vorn, vorbei an den Masten und den zerfetzten Segeln. Da es nicht völlig dunkel war, sah er auch das ferne Ufer einer Insel, auf der ein gewaltiges Felsmassiv aufragte. Eine menschliche Ansiedlung war nicht zu erkennen.
    Plötzlich musste er wieder lachen.
    Ihm war der Film mit dem Titel »Fluch der Karibik« in den Sinn gekommen, nur war er kein Captain Sparrow, sondern ein normaler Mensch und völlig auf sich allein gestellt. Er befand sich auf einem alten Seelenverkäufer,
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