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158 - Die Seele aus dem Zwischenreich

158 - Die Seele aus dem Zwischenreich

Titel: 158 - Die Seele aus dem Zwischenreich
Autoren: A.F.Morland
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Flucht.
    Velda und Ginny berichteten, daß sie ihren Spaziergang mit einem Drink gekrönt hatten - in einem Club namens »Hell Gate«. Ich erinnerte mich, an diesem »Höllentor« vorbeigefahren zu sein. Es hatte mir nicht behagt, daß man dem Club diesen Namen gegeben hatte, aber Horror war eben modern.
    Ich fragte, wie es ihnen in diesem verhältnismäßig neuen Club gefallen hatte.
    »Sehr gut«, antwortete Velda. »Wir sollten in den nächsten Tagen mal alle zusammen hingehen und auf euren Erfolg anstoßen.«
    »Anruf genügt«, sagte ich. »Schon sind wir zur Stelle.«
    Mr. Silver drängte zum Aufbruch. »Warum haben Sie es denn so eilig?« fragte Rip Hunnicutt, der Schriftsteller. Er war ein Kollege meiner Freundin Vicky Bonney.
    »Es ist schon spät«, erwiderte der Ex-Dämon. »Wir wollen Ihnen nicht noch mehr vom Schlaf rauben.«
    »Denken Sie, wir gehen jetzt einfach ins Bett und schlafen sofort ein?« bemerkte der Erfolgsautor. »Es ist zuviel in diesem Haus geschehen. Ich bin noch zu aufgedreht.«
    »Je eher wir weg sind, desto früher werden Sie zur Ruhe kommen«, sagte Mr. Silver.
    »Holen wir unser Zeug«, bemerkte ich.
    »Laß nur«, wehrte Mr. Silver ab. »Du leistest den Herrschaften noch ein wenig Gesellschaft. Inzwischen packe ich unsere Sachen ein.«
    Der Hüne mit den Silberhaaren verließ das Wohnzimmer, Und ich ließ mir von Rip Hunnicutt noch einen Scotch aufdrängen.
    »Endlich gehört mir das Haus nicht nur auf dem Papier«, sagte der Autor. »Wir sind Ihnen für Ihre Hilfe sehr dankbar, Tony. Wenn ich mich in irgendeiner Form revanchieren kann…«
    »Setzen Sie unseren Namen auf die Gästeliste, wenn Sie mal wieder eine Party veranstalten«, erwiderte ich. »Sehr gern.«
    Die Unterhaltung geriet ins Stocken. Daran waren vor allem Ginny und ihre Mutter schuld, denn die beiden steuerten nichts zu einem unterhaltsamen Gespräch bei. Ich nahm an, daß sie müde waren und schlafen gehen wollten.
    Nun, sobald Mr. Silver herunterkam, würden wir uns verdrücken. Auch ich sehnte mich nach Ruhe und erquickendem Schlaf.
    ***
    Im Jenseits litt Sterling Dru Höllenqualen. Hinzu kam die seelische Pein, weil Dru wußte, daß sein anderes Ich ein junges Mädchen kaltblütig ermordet hatte. Wie würde es mit diesem anderen Sterling Dru weitergehen, wenn es ihn, den Guten, nicht mehr gab?
    Fieberschauer schüttelten ihn, und seine Zähne schlugen hart aufeinander. Ihm war so kalt, als würde er auf einem Eisblock liegen. Aber für eine Lungenentzündung reichte die Zeit nicht mehr, denn morgen würde ihn Jachedran vor aller Augen hinrichten.
    Er fand sich mit diesem unvermeidbaren Schicksal ab. Hatte er nicht unterschwellig damit gerechnet, daß es so kommen würde? Er hatte nicht wirklich geglaubt, ungeschoren davonzukommen. Nicht einmal in seinen kühnsten Träumen konnte sich das ein Gefangener ausmalen. Sie alle befanden sich auf einer Einbahnstraße in den Tod.
    Dru versuchte, die Schmerzen zu ignorieren. Bis zu einem gewissen Grad gelang es ihm auch, doch manche Schmerzwellen waren einfach zu hoch. Immer wieder schlugen sie über ihm zusammen und ließen ihn aufstöhnen.
    Wenn es doch nur schon vorbei gewesen wäre. Er sehnte den Tagesanbruch herbei, obwohl er wußte, daß es mit ihm dann zu Ende gehen würde.
    ***
    Der Ex-Dämon drehte sich im Gästezimmer um und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Hatte er irgend etwas einzupacken vergessen? Nein.
    Mr. Silver nahm die Reisetasche auf und verließ das Zimmer.
    Das Zimmer nebenan hatte Tony Ballard zur Verfügung gestanden. Der Hüne wollte es betreten. Er griff nach dem Türknauf, und elektrischer Strom biß ihn mit heißen Zähnen in die Hand!
    Erschrocken riß Mr. Silver die Hand zurück. 220 Volt waren zuwenig, um dem Ex-Dämon etwas anhaben zu können. Vielleicht gab es überhaupt keine Spannung, die er nicht vertrug.
    Er war nur erschrocken, weil er mit dieser Falle nicht gerechnet hatte.
    Seine Stirn kräuselte sich, als er an den Freund dachte. Wenn Tony Ballard die Tür zu öffnen versucht hätte, wäre ihm das schlecht bekommen.
    »Dieser verfluchte Bastard!« knurrte Mr. Silver. Er meinte damit Dwight Yulin, der diese Stromfalle für Tony gebaut hatte.
    Der Alchimist existierte nicht mehr. Dennoch hätte er Tony Ballard beinahe einen tödlichen Schlag versetzt.
    Mr. Silver griff entschlossen wieder zu, diesmal bewußt, deshalb erschrak er auch nicht mehr.
    Wieder durchraste der Strom seinen Körper, doch er drehte den Knauf
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