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1579 - Roi Danton der Pirat

Titel: 1579 - Roi Danton der Pirat
Autoren: Unbekannt
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Psychowracks anheuerte.
    Nur die drei Hauri bildeten eine Ausnahme. Sie waren ausgesprochen üble, gewalttätige Burschen. Roi Danton hatte sie als „Aushängeschild" genommen und weil sie als Chefs von Enterkommandos kaum zu übertreffen waren. Doch er hielt sie an der kurzen Leine und verhinderte, daß sie ihre sadistischen Veranlagungen auslebten. Notfalls sorgte Marfin Kinnor für Disziplin und Wohlverhalten.
    Diesmal brauchte der Ertruser allerdings nicht einzugreifen. Von Angesicht zu Angesicht wagte kein Hauri, gegen Danton aufzumucken.
    Nachdem Duuson den Blick gesenkt und damit „die Flagge gestrichen" hatte, sagte Danton zu Kinnor: „Du übernimmst mit dreißig Mann deiner Wahl das Kommando über die PUNTA-PONO, alter Junge! Ihr folgt der MONTEGO BAY nach XR-44-D; dort versteigern wir die Überschweren."
    Der Ertruser salutierte grinsend. „Das wird mir ein besonderes Vergnügen sein, Majestät", erklärte er.
    Selbstverständlich wußte er, daß Roi Danton niemals intelligente Lebewesen in die Hände von Gentechnikern geben würde, die sie für ihre verbotenen Experimente mißbrauchten. Das aber sollte man glauben.
    Ein Mann wie Roi Danton mit seiner Intelligenz, Erfahrung sowie strategischen und taktischen Begabung, der alle psychologischen Tricks kannte, hatte selbstverständlich nicht „aus dem Stand heraus" seine Piratenkarriere gestartet. Mit Pfuscharbeit hätte er die Friedensstifter nicht überzeugt, die ja ebenfalls genial begabte Psychotaktiker waren.
    Nein, er hatte die Fäden zu dem Background seines Auftritts lange vor seiner Wandlung zum Piraten gezogen und ein sorgfältig durchdachtes Komplott geschmiedet, in das zahlreiche absolut vertrauenswürdige Personen, teilweise aus der ehemaligen Organisation WIDDER, eingebunden waren.
    Es war eine richtige Geheimorganisation, die dabei entstanden war, fast eine wenn auch erheblich kleinere Nachfolgeorganisation des USO-Geheimdiensts mit seinen Spezialisten. Anders hätte Rois Plan niemals funktioniert, denn es war absolut notwendig, allen Außenstehenden echte gegnerische Verluste vorzutäuschen.
    Dazu mußten „tote" Personen untertauchen, viel gutes Material mußte geopfert werden (keinesfalls Schrott, sondern echte Raumschiffe, Beiboote, Hafeneinrichtungen und so weiter). Dazu kamen Bestechungssummen astronomischen Ausmaßes.
    XR-44-D gehörte auch dazu. Es handelte sich um einen schwer auffindbaren Asteroiden mit einer Besatzung aus zuverlässigen, auf den Freibeuterkönig eingeschworenen Frauen und Männern, die gemeinsam mit Kampfrobotern den öden Felsbrocken zu einer Internierungswelt gemacht hatten. Dort würden die Überschweren der PUNTA-PONO festgesetzt werden, bis Danton seine Rolle als Piratenkönig nicht mehr spielen mußte. Natürlich war das Freiheitsberaubung, aber deswegen würde ihn kein Galaktisches Gericht verurteilen, denn die gesamte Besatzung der PUNTA-PONO hatte sich schon an Gewaltverbrechen beteiligt.
    Rhodans Sohn wandte sich wieder der Linguidin zu und verabschiedete sich von ihr, da er auf die MONTEGO BAY zurückkehren wollte. Er versprach ihr jedoch, daß er noch einmal auf die PUNTA-PONO kommen würde, um sich von ihr zu verabschieden, sobald das Schiff auf den Weg nach Pfado geschickt würde.
    Als er zur MONTEGO BAY übersetzte, wußte er, daß er das große Psychospiel eingeleitet hatte, das ihm die Gunst der Friedensstifterin Cebu Jandavari sichern sollte.
    Es war die alte Einsickerungstaktik der USO-Spezialisten gewesen, die er übernommen hatte und deren Feinheiten er von Atlan kannte. Aber wie in alten USO-Zeiten war das Unternehmen ein Tanz auf dem Vulkan
     
    3.
     
    Vierzehn Tage nach der Trennung von Roi Danton und Angqa Jandavari ...
    Die MONTEGO BAY trieb im freien Fall durch die Peripherie des Colqik-Systems im Südosten des Simban-Sektors. Genauer gesagt, durch die innere Zone der Kometenwolke, die die Sonne Colqik und ihre fünf Planeten in weitem Abstand umhüllte. „Wir sind fast blind", murrte der Akone Talran Omapho, der Ortungschef des Piratenschiffs. „Wenn wir nicht wenigstens ab und zu eine Rundum-Hypertastung riskieren, finden wir ein Wild selbst dann nicht, wenn es nur eine halbe Lichtstunde vor unserem Bug vorbeizieht."
    „Wir liegen auf der Lauer", erklärte Roi. „Und wir warten auf einen glücklichen Zufall, der eine fette Beute so nahe an uns vorüberfliegen läßt, daß wir sie mit der Passiv-Ortung erfassen. Wenn wir mehr tun, verraten wir unsere Anwesenheit - und
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