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1579 - Roi Danton der Pirat

Titel: 1579 - Roi Danton der Pirat
Autoren: Unbekannt
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ihn einfach stehenließ, fühlte er eine plötzliche innere Leere in sich. Verwundert darüber, versuchte er, seine Gefühle zu analysieren. Und begriff, daß er Roi Danton nicht wirklich haßte. Darum hatte er insgeheim erwartet, Rhodans Sohn würde sich mit einer menschlichen Geste verabschieden, die es Taran erlaubte, ihn als eine Art Robin Hood des Alls zu sehen und nicht als gewöhnlichen Piraten.
    Unwillkürlich schüttelte der Kapitän den Kopf. „Ich verstehe nichts mehr", flüsterte er
     
    2.
     
    Angqa Jandavari saß in einem speziell auf linguidische Körpermaße eingestellten Sessel und beobachtete die Raumfahrer in der Zentrale der PUNTA-PONO bei ihrer Arbeit.
    Es handelte sich ausnahmslos um Überschwere vom Volk der Pariczaner, denn die PUNTA-PONO war ein pariczanisches Handelsschiff. Angqa hatte es im Auftrag der Siedlungskommission von Lingora gechartert, um mit ihm 312 linguidische Siedler nach Fogha zu bringen, dem dritten Planeten der blaßroten Sonne Pfado im Zentrumsring der Milchstraße.
    Das Pfado-System war vor wenigen Tagen als
     
    17.
     
    Sonnensystem ins Imperium der Linguiden aufgenommen worden. Selbstverständlich auf Wunsch der Humanoiden und Kartanin, die das System, vor allem aber den Planeten Fogha, gemeinsam bewohnten. Dem war ein Bürgerkrieg zwischen den beiden Volksgruppen vorausgegangen, der verheerende Ausmaße angenommen hätte, wäre nicht die Friedensstifterin Dorina Vaccer noch rechtzeitig dort eingetroffen. Selbstverständlich hatte sie den Zwist geschlichtet und die beiden Volksgruppen miteinander versöhnt. Daraufhin hatten die Foghaner förmlich darum gebettelt, ins Imperium der Linguiden aufgenommen zu werden.
    Es war nur logisch, daß die Linguiden ein zu ihrem Imperium gehörendes Sonnensystem auch mit Angehörigen ihres eigenen Volkes besiedelten. Die Alt-Foghaner konnte das nicht stören. Ganz im Gegenteil.
    Waren doch alle Linguiden von Natur aus extrem friedliebend und dienten auf Fogha gewiß als ausgleichendes Element.
    Ganz davon abgesehen, daß dadurch eine großzügige Weiterführung der Wirtschaftshilfe garantiert wurde, die die Linguiden nach und nach allen bedürftigen Fremdvölkern der Milchstraße leisten wollten.
    Dennoch fragte sich Angqa Jandavari, wohin diese Entwicklung letztlich führen sollte. Zwar hatte die Superintelligenz ES den Linguiden den Auftrag erteilt, die Verhältnisse in der Milchstraße zu ordnen, und hatte deswegen auch vierzehn Friedenssprecher zu Zellaktivatorträgern bestimmt, aber ob sich dieser Auftrag überall mit den gleichen Mitteln erfüllen ließ wie auf Fogha, hielt Angqa doch für zweifelhaft.
    Wobei sich noch die Überlegung einschlich, ob der Friedensstifter Jubaar Ulpit, der die Wirtschaftshilfe auf Fogha verteilt hatte, nicht durch schwerwiegende eigene Fehler den Bürgerkrieg zwischen den verschiedenen Volksgruppen mitverschuldet hatte. Sie hatte gerüchteweise gehört, die unterschiedliche Güterverteilung wäre die Ursache für Neid und Mißgunst und schließlich Zerwürfnis und Krieg gewesen.
    Falls das zutraf, hätten die Linguiden mit Fogha eine Welt gewonnen, weil sie einen mitverschuldeten Streit schlichteten. Das konnte sie bei anderen Völkern der Milchstraße in einem falschen Licht erscheinen lassen.
    Angqa nahm sich vor, bei nächster Gelegenheit ein Gespräch mit einer Verwandten, der Friedensstifterin Cebu Jandavari, zu suchen, um ihre Zweifel ausräumen zu lassen. Denn ihre Zweifel konnten nur darauf beruhen, daß sie nicht ausreichend über die Details der linguidischen Galakto-Politik informiert war. „Achtung, Orientierungsmanöver steht unmittelbar bevor!" dröhnte die Stimme von Acterlun, dem Kommandanten der PUNTA-PONO, schmerzhaft in Angqas Ohren.
    Die Linguidin drehte sich zu dem Überschweren, der den wuchtigen Kontursessel links von ihr belegte, um.
    Sein Gesicht wirkte immer ein wenig schockierend auf sie wie die Gesichter aller Pariczaner, denn es war nackt. Für Linguiden, die ausnahmslos eine fast durchgehende Körperbehaarung besaßen, war das ebenso fremdartig wie das Aussehen intelligenter Quallenwesen. Obwohl es keineswegs zu voreiligen Werturteilen führte.
    Acterlun erwiderte Angqas Blick und fragte freundlich: „Ist alles in Ordnung mit dir?"
    „Doch, doch!" versicherte die Linguidin hastig. „Es ist alles in Ordnung. Wann werden wir im Pfado-System eintreffen?"
    „In ungefähr fünf Stunden", antwortete der Überschwere, wobei er sich bemühte, seine Stimme zu dämpfen.
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