Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1552 - Erzfeind der Hölle

1552 - Erzfeind der Hölle

Titel: 1552 - Erzfeind der Hölle
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
beiden Kiefer zusammen und hatte Glück, dass die Totenstarre noch nicht eingetreten war.
    Ja, so ging es.
    Er blieb vor seinem Opfer stehen und sagte ein paar Worte in lateinischer Sprache. Es dauerte nicht lange. Er schaute sich auch nicht um, denn er wusste oder ging davon aus, dass es keine Zeugen gab. Ein letztes Nicken, dann glitt er davon und verschmolz mit der Dunkelheit der Nacht…
    ***
    Der Morgen im Büro hatte mit Glenda Perkins’ strahlendem Gesicht begonnen. Sie freute sich über die warme Februarsonne, wobei die Nächte noch frostkalt waren, was sie jedoch nicht störte.
    »Ist das nicht ein herrliches Wetter? Da kann man direkt Frühlingsgedanken bekommen.«
    Ich blieb stehen und grinste sie an.
    »Sag uns mal, wie diese Gedanken aussehen.«
    Sie trat einen Schritt zurück. »Das hättest du wohl gern wie?«
    »Ja, warum nicht.«
    »Mach dir deine eigenen Gedanken, John Sinclair. Dann wirst du schon merken, was dabei herauskommt.«
    Die Unterhaltung hätte meiner Ansicht nach noch weitergehen können, aber im Nebenzimmer meldete sich das Telefon, und damit hatte der Dienst Suko und mich wieder im Griff.
    Der Inspektor war schneller im Büro als ich, hob ab und sorgte dafür, dass ich mithören konnte.
    »Bist du allein im Büro? Oder ist dieser komische Geister Jäger auch schon bei dir?«
    »Du wirst lachen, er liegt nicht mehr im Bett.«
    »Das ist ja super.«
    »Willst du ihn sprechen?«
    »Nein, nein, er hört bestimmt mit, und er soll jetzt die Ohren spitzen.«
    »Ich bin dabei, Chief inspektor Tanner. Guten Morgen, übrigens, du alter Eisenbeißer.«
    »Sollte der Morgen bisher für Suko und dich gut gewesen sein, dann freut euch. Für mich war er es nicht, und euch könnte er auch die Laune verderben.«
    Dazu sagte ich nichts.
    Suko und ich kannten Tanner. Wenn er anrief, hatte er ein Problem, das er mit uns bereden musste. Und diese Probleme brachten meist Ärger mit sich.
    »Dann werde mal konkret«, sagte Suko.
    »Gern. Es gibt eine Tote. Eine junge Frau, die ihr euch mal ansehen solltet.«
    »Und warum?«
    »Das sage ich euch, wenn wir zusammen sind. Oder schaut es euch erst mal selbst an.«
    »Und wo müssen wir hin?«
    »Kommt auf einen Spielplatz…«
    Suko warf mir einen schnellen Blick zu, sprach jedoch mit Tanner. »Das ist kein Witz?«
    »Bin ich einer, der Witze macht?«, blaffte er.
    »Nur höchst selten!«, rief ich und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Wir kannten den alten Brummbär lange genug. Trotz seines brummigen Benehmens verband uns eine alte Freundschaft. Wir halfen uns, wo wir konnten.
    Tanner gehörte zu den Legenden der Mordkommission, und er war so etwas wie eine Institution innerhalb der Metropolitan Police.
    »Jetzt sag uns nur noch den genauen Ort«, verlangte Suko.
    Den nannte er uns. Der Ort des Geschehens lag im Stadtteil Shadwell, nicht weit von der Subway Station Wapping, aber etwas von der Themse entfernt.
    »Okay, Tanner, dann werden wir dir den Gefallen tun und sind schon unterwegs.«
    »Mir den Gefallen tun?«
    »Ja, das ist…«
    »Hör auf. Ihr tut euch einen Gefallen, denn ich glaube nicht, dass der Fall nur mich etwas angeht.«
    Genau das befürchteten wir auch. Und plötzlich war der Morgen gar nicht mehr so schön…
    ***
    Wir hatten den Rover in der Nähe neben einer winterlichen Hecke abgestellt und waren den Rest des Wegs zu Fuß gegangen.
    Neugierige scheinen einen Riecher dafür zu haben, wo etwas Besonderes los war, und so war es auch hier. Woher die Menschen kamen, die vor dem Absperrband zusammenstanden, wusste ich nicht. Jedenfalls waren sie da, und wir hörten Worte wie grauenhaft und unvorstellbar.
    Tanners Mannschaft hielt den Spielplatz besetzt.
    In ihren weißen Schutzanzügen sahen die Kollegen der Spurensicherung aus wie Raumfahrer.
    Tanner trug keinen solchen Anzug. Er hielt sich auch etwas abseits, telefonierte hin und wieder und war wie immer ganz in Grau gekleidet.
    Grauer Anzug, graue Weste und ein grauer Mantel, der mit dem eines Columbo vom Alter her in Konkurrenz hätte treten können.
    Man kannte uns und ließ uns passieren.
    Ich gönnte mir einen ersten Blick und sah einen ganz normalen Spielplatz vor mir mit den entsprechenden Geräten.
    Bis auf ein kleines Karussell sahen sie alle normal aus. Das Karussell war wie ein Kreuz gebaut. In der Mitte, wo sich die vier Balken trafen, befand sich der Drehpunkt, aber der war für uns nicht wichtig. Wir konzentrierten uns auf den Sitz am Ende eines der Balken, denn dort
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher