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1529 - Rückkehr in die Provcon-Faust

Titel: 1529 - Rückkehr in die Provcon-Faust
Autoren: Unbekannt
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ein.
    Mieka war gerade aufgewacht und hatte sich in die Zentrale begeben. Es gab keinen anderen Ort in der AMATIL, den sie ertragen hätte, ihre Kabine eingeschlossen. Dorthin zog sie sich nur zum Schlafen zurück.
    Seit einiger Zeit flogen sie mit neunzig Prozent Auslastung. Manurod verglich ihr Tempo mit dem eines Kriechinsekts; unerträglich langsam und in der ständigen Gefahr, die Beute des Staubes zu werden.
    Und zum zweitenmal kündigte sich die Gefahr durch einen Korridor an. In der einen Sekunde trug der Paratron nur halbe Last - in der nächsten die dreifache.
    Ein furchtbarer Ruck schleuderte Mieka durch die Zentrale. Eine Sekunde lang verlor sie das Bewußtsein. Als sie aufwachte, fand sie sich am Sockel eines Sessels wieder. Irgendwo am Schädel hatte sie eine Platzwunde, die stark blutete.
    Ein bißchen davon lief ihr in die Augen. Mieka verwischte die rote Flüssigkeit und kam auf die Beine. Die AMATIL schüttelte sich und bockte wie ein Tier. Ein neuer Ruck, doch diesmal erreichte sie rechtzeitig ihren Sitz. „Vierhundert Prozent!" schrie Lekki mit umkippender Stimme. „Das halten wir nicht durch!"
    Mieka fühlte sich in ihren Traum versetzt. Der Paratronschirm rückte noch näher an die Schiffswandung, flackernd jetzt und von einer grellen Farbe, die den Zusammenbruch ankündigte. „Es hört gleich auf!" hielt Manurod ebenso laut dagegen. Sein Gesicht war vor Anspannung dunkelrot. „Aushalten!"
    Urplötzlich wurde es still im Schiff.
    Was in diesem Augenblick niemand außer Manurod erwartet hatte, geschah: Die AMATIL flog in einen Korridor der Ruhe ein. Doch es war ein sonderbarer Korridor; die Ränder wirkten so scharf, als habe jemand sie mit einem überdimensionalen Lineal gezogen. „Ortung!" schrie ein Mann von hinten.
    Miekas Blick ruckte herum und klebte an den Schirmen fest.
    Ein sonderbares Objekt näherte sich der AMATIL. „Was ist das, verdammt?" murmelte sie.
    Niemand gab Antwort.
    Das Objekt war ein Raumschiff - ein plumpes, pilzförmiges Ding mit einer Länge von zweihundert Metern. An der Basis wies das Schiff eine Dicke von hundertfünfzig Metern auf, der Hut maß nochmals zweihundert. „Die Form ist völlig neu", stellte der Syntron fest. „Keine bekannte Zivilisation der Milchstraße benutzt Einheiten dieser Art."
    „Auch niemand in der Provcon-Faust?" fragte Manurod in die atemlose Stille, die entstanden war. „Negativ. Auch dort nicht. Ich empfehle eine Kontaktaufnahme."
    „Hm ...", machte Manurod.
    Doch bevor der Kommandant noch seine Entscheidung treffen konnte, handelte das Pilzschiff.
    Mieka verwarf rasch alle Hoffnung auf Hilfe; dies war ein Angreifer!
    Geballte Energie schlug in die Schirme, gut gezielt und von mörderischer Wucht. „Zurückschießen!" brüllte Manurod. „Transformfeuer!"
    „Wir sind beschädigt", gab der Syntron zurück.
    Wie durch ein Wunder überstand die AMATIL den Feuerschlag. Und das Pilzschiff machte nicht die geringsten Anstalten, den Angriff zu wiederholen. Statt dessen drehte es ab, entfernte sich von der AMATIL.
    Mieka atmete auf.
    Aber nur ein paar Sekunden lang, denn im Augenblick darauf brach der Korridor in sich zusammen. Erneut schlug die Gewalt der Provcon-Faust über ihnen zusammen. „SCHADENSMELDUNG AUS FOLGENDEN BEREICHEN ...", begann der Syntron mit durchdringender Stimme, die überall im Schiff hörbar war.
    Mieka hörte nicht weiter zu. Statt dessen lauschte sie auf die Geräusche, die das Schiff von sich gab. Es hörte sich an, als breche nacheinander das gesamte Sicherungssystem zusammen. Kleine Explosionen näherten sich dem Zentrum. „Reparaturtrupps ausschicken!" rief Manurod. Seine Ruhe wirkte erstaunlich und unnatürlich.
    Zu spät, Manurod, dachte die Frau. Wir hätten nicht hierherkommen sollen.
    Ein Blitz zuckte durch die Zentrale. Er traf einen der besetzten Sessel am Ortungsstand; von einem Sekundenbruchteil zum nächsten waren Sessel und Arkonide ausgelöscht. Ein kleiner, schmorender Krater im Metall blieb zurück.
    Mieka schrie. Sie wollte aufspringen, fühlte sich aber in ihrem Sitz wie festgewachsen.
    An der gegenüberliegenden Wand pendelte der Anschluß, der den Blitz geworfen hatte, frei hin und her.
    Funken schlugen heraus. Jeden Moment konnte es sie treffen. Oder Manurod, oder irgendwen anderes.
    Gleichzeitig gab der Syntron Katastrophenalarm. „DIE AMATIL IST NICHT ZU HALTEN! BESATZUNG IN DIE RETTUNGSANZÜGE! DIE AMATIL IST NICHT ..."
    Ringsum sprangen die Mitglieder der Zentralebesatzung
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