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1529 - Rückkehr in die Provcon-Faust

Titel: 1529 - Rückkehr in die Provcon-Faust
Autoren: Unbekannt
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sie den Mund zu und setzte sich wieder. „Auslastung?" fragte Manurod geschäftsmäßig. „Unser Schirm bringt derzeit fünf Prozent", antwortete der Zweite Pilot, ein dürrer Mann mit dünner Stimme. „Tendenz steigend."
    „Ortungen?"
    „Noch nichts", kam die Meldung aus dem Nebenraum.
    Mieka hörte nicht weiter zu. Erst jetzt, da sie wirklich in den Staubmantel eingeflogen waren, verflog ihre beschämende Angst allmählich. „Die Flotte ist jetzt für uns verschwunden", hörte sie von nebenan „Keine Reflexe mehr."
    „Jetzt schon?" fragte Manurod mißtrauisch. „Das ist viel zu früh."
    „Warum?" wollte Mieka wissen. „Wir konnten uns doch denken, daß die Faust unsere Ortung behindert."
    „Weil wir gerade erst ein paar Lichtsekunden eingedrungen sind. Verstehst du, was das heißt?
    Kannst du dir ausmalen, welche dichte Suppe uns im Innern der Wolke erwartet?"
    „Darüber gibt es Berichte", versuchte sie sich selbst zu beruhigen. „Die kenne ich genau", gab Manurod zurück. „Und ich versichere dir, Mieka, daß die Berichte anders lauten.
    Wir müßten noch mindestens fünf Minuten lang Ortung haben."
    „Schutzschirmauslastung zwölf Prozent", meldete der Zweite Pilot. „Tendenz abnorm steigend."
    „Danke, Lekki!"
    Manurod wandte sich an die Funkabteilung. „Ich möchte Verbindung zur ATLANTIS."
    „Unmöglich", kam prompt die Antwort. „Keine Chance, noch durchzukommen."
    „Ebenfalls zu früh", murmelte der Kommandant, Mieka verstand ihn nur, weil sie von seinem Sessel kaum drei Meter entfernt saß. „Und was jetzt, Manu?"
    Er sah überrascht auf. „Na was schon? Es geht weiter."
    Sie spürte wieder die Unsicherheit aufsteigen.
    Doch diesmal kämpfte die Arkonidin dagegen an. Ringsum sah sie das Leuchten des Paratronschirms, der energetische Entladungen in den Hyperraum schleuderte. Dahinter das Mahlen des Staubes; unrhythmisches Auf und Ab wie das weiße Rauschen im Kosmos.
    Ein Monitor zeigte die Aufladung der Wolke.
    Was war los mit der Provcon-Faust? Etwas stimmte nicht ... Mieka erinnerte sich der alten Geschichten um Roctin-Par und seine Laren. Die Faust war von einem tödlichen Mantel umschlossen gewesen.
    Kein Schiff hatte den Mantel durchdringen können.
    Und heute geschah es wieder. „Auslastung dreiunddreißig Prozent!"
    „Weiter!" befahl Manurod.
    Der Staub hatte jeden Schutzschirm zum Zusammenbruch gezwungen. Und die Dichte der Partikel unterschied sich nicht von heutigen Zuständen. Nur die energetische Ladung war derzeit anders; weniger gefährlich, im Vergleich zu früher kaum vorhanden. „Theorie", murmelte Mieka gepreßt. „Jetzt sehen wir die Wirklichkeit ..."
    „Auslastung vierzig Prozent!"
    Manurod ließ die Geschwindigkeit der AMATIL auf die Hälfte des vorgesehenen Wertes drosseln. Die Belastung jedoch verringerte sich kaum. „Was ist da los?" fragte er. „Warum trotzdem dieser Ansturm? Ich will eine Erklärung."
    Mieka brauchte ein paar Sekunden, bis sie merkte, daß sie gemeint war.
    Unter der Besatzung der Zentrale verfügte sie als einzige über hyperphysikalische Ausbildung.
    Jedenfalls wußte sie zehnmal mehr als die anderen. „Ich weiß nicht genau", meinte sie fahrig. „Ich ... ich kann es mir nicht erklären. Es ist, als würde der frühere Zustand der Faust rasend schnell wiederhergestellt."
    „Unmöglich!" Manurod warf ihr einen prüfenden Blick zu.
    Sie wurde zunächst rot, dann blaß. Sie war kein Schwachpunkt, und klar denken konnte sie auch. „Sieh mich nicht so an, Manu! Diese gesamte Staubwolke rotiert mit hoher Geschwindigkeit. Allein schon die Materie ist schwierig für ein Raumschiff. Und wenn dann noch die energetischen Felder dazukommen ..."
    Mieka wandte sich ab und führte mit dem Syntron eine Analyse durch. Am Ende lag ein fast schon sensationelles Ergebnis vor: Sicher, die Auslastung der Schirme stieg. Aber Manurods erste Vermutung stimmte völlig. Alles geschah viel zu schnell.
    Mieka fragte sich, was im Innern der Provcon-Faust vor sich ging. „Ich wollte, wir hätten einen Vakulotsen."
    Manurod fuhr herum. „Was soll das heißen, Mieka?"
    „Noch gar nichts. Aber ich fürchte, daß die energetischen Ströme bald unberechenbar werden.
    Dann könnte die AMATIL zerrieben werden."
    „Unfug", behauptete der Arkonide. „Das wird nie geschehen. Das war vor tausend Jahren einmal."
     
    *
     
    Mieka ließ sich vom Syntron sämtliche Kenntnisse zum Thema Vakulotsen auf ihren Monitor spielen. Diese stammten aus dem Volk der Vincraner,
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