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1525 - Die Verfluchten

1525 - Die Verfluchten

Titel: 1525 - Die Verfluchten
Autoren: Jason Dark
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gern hören und möglicherweise mehr wissen wollen.«
    »Du meinst, dass sie dir auf den Pelz rücken könnten?«
    »Ja, daran denke ich.«
    Ich schwieg.
    »Und du denkst doch auch so - oder?«
    »Nun ja, ausschließen kann man es nicht, da will ich ehrlich sein. Du solltest deshalb die Augen gut offen halten.«
    »Danke für den Rat, John.« Ihre Stimme klang belegt.
    Ich war nicht besonders froh darüber, dass sie alles allein hatte durchziehen müssen. Ich wäre gern bei ihr gewesen, doch das Schicksal hatte es anders entschieden. Und ob der Fall wirklich durch war, das stand in den Sternen, denn die vier toten Araber konnten noch zu einer Gefahr werden.
    »Jedenfalls werde ich dich informieren, wenn mir etwas komisch vorkommt«, sagte sie.
    »Tu das, bitte.«
    »Und einen Killer werden sie mir ja wohl nicht auf den Hals schicken, hoffe ich.«
    »Man kann nie wissen«, sagte ich.
    »Wann sehen wir uns mal wieder, John?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich könnte mal nach London kommen.«
    »Mit Carlotta?«
    »Das wäre nicht schlecht.«
    »Okay, wenn du Zeit hast und ich…«
    Jetzt lachte sie, was auch mir gut tat. »Mit der Zeit ist das so eine Sache, John.«
    »Ja, wie mit dem guten Willen.«
    »Du sagst es.«
    »Ich denke, dass es irgendwann mal klappen wird.«
    Sie wechselte das Thema. »Und was machst du am Wochenende?«
    »Relaxen, denke ich.«
    »Kein großes Ausgehen?«
    »Auf keinen Fall. Außerdem passt das Wetter mehr zum Herbst. Es ist kühler geworden, es nieselt, und die Wolken hängen fast bis auf die Straße.«
    »Also Fernseh-Zeit.«
    »So ähnlich. Aber was ist mit dir, Maxine? Wie verbringst du deine Zeit?«
    »Ich habe Dienst, denn ich muss etwas nachholen. Der letzte Fall hat mich ganz schön aus dem Rhythmus gebracht. In einer halben Stunde werde ich meine Praxis öffnen.«
    »Dann will ich dich nicht länger aufhalten. Und grüße Carlotta von mir.«
    »Werde ich machen, John. Bis dann.«
    »Okay, halt dich tapfer.«
    »Mach ich.«
    Ich ließ den Arm mit dem Telefon sinken und schaute eine Weile ins Leere. Was mir Maxine Wells erzählt hatte, war nicht so leicht abzuschütteln.
    Erst jetzt fiel mir ein, dass sie ein verdammt großen Glück gehabt hatte.
    Der Fall hätte auch tödlich für sie und Carlotta enden können. Gott sei Dank hatte das Schicksal einen anderen Plan gehabt.
    Das lange Sprechen hatte für eine Trockenheit in meinem Mund gesorgt, die ich loswerden wollte. Deshalb ging ich in die Küche und trank einen Schluck Mineralwasser. Dabei schaute ich aus dem Fenster, hinter dem die Wolken in Richtung Erdboden sanken und sich zu einem Nebel verdichtet hatten.
    Es war kein Tag zum Ausgehen, und auch in der Nacht sollte sich das Wetter nicht ändern, sodass der Sonntag ebenso dieses Bild zeigen würde.
    Ich stellte das leere Glas auf die Spüle. Gedanken, wie ich den Abend verbringen konnte, schössen mir durch den Kopf. Mal wieder toll zum Essen gehen, wobei ich sicherlich jemand fand, der mich begleitete, das wäre…
    Es schellte!
    Ich war es eigentlich nicht gewohnt, an einem Samstagmorgen Besuch zu bekommen. Zumindest keinen, der sich nicht angemeldet hatte. Jetzt war ich schon neugierig.
    »Ja, wer ist da?«, rief ich durch die Sprechanlage.
    »Aha, der Meister ist zu Hause.«
    »Nein!«, rief ich.
    »Doch, Alter. Ich komme jetzt hoch, um dir dein Wochenende zu versüßen.«
    »Und was ist mit Sheila?«
    »Die ist nicht da und nach Paris geflogen.«
    »Das taten früher nur die Männer. Da siehst du, wie weit es schon mit der Emanzipation gekommen ist.«
    »Rede nicht. Ich komme jetzt hoch.«
    »Okay.«
    Wenig später ließ ich Bill Conolly eintreten, der sofort bis zum Wohnzimmer durchging, dort mit den Fingern schnippte und seinen Kommentar abgab.
    »Weißt du, wonach es hier riecht?«
    »Ich habe gut gelüftet.«
    »Das meine ich nicht. Hier riecht es einfach nur nach Langeweile. Das ist es.«
    »Aha. Und deshalb bist du gekommen, um mir die Langeweile zu vertreiben. Liege ich da richtig?«
    »Genau.« Bill warf sich in einen Sessel.
    »Du kannst deine Lederjacke auch ausziehen, das ist sicherlich gemütlicher.«
    »Ich denke nicht, dass ich so lange bleiben werde.«
    »Dann ist dein Besuch nur eine Stippvisite.«
    »So ähnlich. Aber es gibt trotzdem einen Grund.«
    »Lass hören.«
    Bill schlug die Beine übereinander, lehnte auch ein Getränk ab und sagte: »Ich möchte dich zu einer kleinen Fahrt einladen.«
    »Ein Weekendtrip?«
    »Nicht ganz.«
    »Und wo soll es
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