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1525 - Die Verfluchten

1525 - Die Verfluchten

Titel: 1525 - Die Verfluchten
Autoren: Jason Dark
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Kunden unserer Bank, die wir ansprachen, denken noch nach.«
    »Ah ja. Wissen die denn ebenfalls darüber Bescheid, was in diesem Haus geschehen ist?«
    Der Banker gab eine Antwort, die sich etwas gespreizt anhörte.
    »Über die normalen Abläufe sind sie natürlich informiert worden. Mündlich, wie Sie auch, Mr Conolly. Aber über den anderen Grund wissen sie nichts.«
    »Und warum haben Sie mich eingeweiht, Mr Harrison?«
    Der Banker gab sich vor seiner Antwort etwas verlegen. Er rutschte auf seinem Stuhl herum und sagte schließlich: »Ich kenne Sie schon eine Weile, Mr Conolly, und habe auch gehört, dass sie ein Mensch sind, der sich mit besonderen Dingen befasst. Das ist zwar nicht so offiziell, dass es groß an die Öffentlichkeit getragen wurde, aber Sie interessieren sich eben für bestimmte Dinge, die - wie soll ich sagen - etwas außerhalb des Gewohnten oder Normalen liegen.«
    Bill musste lachen. »Das haben sie gut verklausuliert. Aber es stimmt, Mr Harrison, ich interessiere mich für das Außer-und Ungewöhnliche und schreibe auch darüber.«
    »Das ist mir ebenfalls bekannt. Ich kenne nicht wenige Ihrer Artikel, und deshalb habe ich auch mit Ihnen über das Außergewöhnliche dieses Vorhabens gesprochen.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja…« Der Banker lachte leise. »Oder vermuten Sie einen anderen Grund dahinter?«
    »Man weiß nie so genau. Sie suchen Anleger, um das Hotel neu aufzubauen. Damit die Menschen auf den Zug springen, brauchen Sie ein gutes Umfeld. Ein Spuk-oder Teufelshaus kann man schlecht verkaufen. Aber Sie haben ja Beziehungen und kennen deshalb die richtigen Leute. Eben solche wie mich, die leicht neugierig zu machen sind. Also erzählen Sie mir die Geschichte und hoffen, dass ich darauf eingehe. Stimmt es?«
    Der Banker senkte den Kopf.
    »Es stimmt also«, sagte Bill.
    »Ja, so ähnlich, Mr Conolly. Wir wollen verkaufen und müssen natürlich ein gutes Entree haben. Ich kann den Investoren nichts von einem Spukhaus erzählen, auch wenn dies nicht stimmen sollte. Etwas bleibt immer zurück. Sie wissen selbst, dass Geld scheuer als ein Reh ist und sich sehr schnell verflüchtigt, wenn es irgendwelche Fallen oder Probleme wittert. Da dachte ich mir, dass Sie der richtige Mann sind, um gewisse Probleme aus dem Weg zu räumen, die man nicht so recht fassen kann, weil sie wenig real sind, das Verhalten eines Menschen aber schon beeinflussen können.«
    »In Ihrem Fall das der Käufer.«
    »Ja, da bin ich ehrlich.«
    »Und ich frage Sie jetzt direkt, warum Sie sich so für diesen ausgebrannten Bau interessieren.«
    »Wir wollen ihm wieder zum alten Glanz verhelfen. Er soll so werden wie früher. Dort sollen wieder bekannte Gäste absteigen. Stars von Film und Fernsehen…«
    »Moment mal, Mr Harrison, das hört sich aus Ihrem Munde so an, als wären früher schon diese Menschen dort abgestiegen. Oder täusche ich mich da?«
    »Nein, das tun Sie nicht. Das Hotel diente der Prominenz als Unterkunft. Es gab in der Nähe Filmstudios.« Er senkte seine Stimme. »Und jetzt verrate ich Ihnen ein Geheimnis, Mr Conolly. Das Gelände für die Studios existiert noch, auch wenn es in den letzten Jahren nicht mehr genutzt worden ist. Aber nichts ist vergessen auf dieser Welt. So verhält es sich auch mit den Studios. Die Manager, die heute die Produktionsfirmen leiten, haben sich wieder erinnert und wollen sie in Betrieb nehmen. Es wird schon bald angefangen zu bauen. Wenn dann dort die großen Blockbuster gedreht werden, muss es einen Ort geben, an dem die Stars adäquat untergebracht werden. Da dachte unsere Bank eben an den Hotelneubau. So kann die Vergangenheit wieder lebendig werden.«
    »Aha, jetzt verstehe ich die Sache.«
    »Das freut mich. Damit alle Pläne in die Tat umgesetzt werden können, bitte ich Sie, sich dieses - sagen wir - Falls anzunehmen. Ist das in Ihrem Sinne.«
    Bill lächelte nur.
    »Außerdem könnte das wieder eine Geschichte werden, die Sie dann groß herausbringen.«
    »Sie kennen sich aus, wie man Menschen lockt.«
    »Zwangsläufig. Ich bin dazu da, um unsere Kunden davon zu überzeugen, dass sie investieren.«
    »Ja, und ich soll…«
    »Genau, Mr Conolly. Darum möchte ich Sie herzlich bitte. Räumen Sie uns den Weg frei.«
    Bill nickte. Er holte noch mal tief Luft und pustete den Atem heraus.
    Dabei lächelte er seinem bebrillten Gegenüber ins Gesicht.
    »Können Sie mir noch sagen, warum dieses Hotel damals abbrannte?«
    »Man spricht davon, dass das Feuer gelegt
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