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1523 - Die Horror-Maschine

1523 - Die Horror-Maschine

Titel: 1523 - Die Horror-Maschine
Autoren: Jason Dark
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Junge nur noch staunen konnte.
    Der Horror-Roboter stand tatsächlich vor ihm. Er sah so aus wie in dem Spiel. Da stimmte einfach alles. Aber so hatte Bernie Parker ihn noch nie zuvor gesehen. So groß, so mächtig und natürlich Furcht einflößend.
    Er wusste nicht, was er denken sollte. An der Konsole sitzend war er der Chef gewesen. Das konnte er sich hier nicht vorstellen.
    Der Panzer der HorrorMaschine reichte von den Füßen bis hoch zum Kopf. Er sah aus wie eine kalte Stahlhaut.
    Der Junge wusste nicht, aus welch einem Material sie bestand. Im Spiel hatte er es nicht herausfinden können.
    Auch jetzt hatte er seine Probleme damit, hinzugehen und ihn anzufassen, und so schaute er in die roten Augen dieser kalten Stahlmaske, die ihn beim Spielen immer so angemacht hatten, nun aber dafür sorgten, dass er ein kaltes Angstgefühl in seinem Körper spürte, das nicht verschwinden wollte.
    Bernies Mut war auf einen Tiefpunkt gesunken. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte, aber das war auch nicht nötig, denn die andere Gestalt übernahm das Kommando und setzte sich mit einem langen Schritt nach vorn in Bewegung.
    Der Fuß hatte den Boden kaum berührt, als der Junge angesprochen wurde. Es war die Stimme, die er schon kannte.
    Sie gehörte dem Teufel und auch dem Roboter.
    Bernie wurde wieder mit dem Phänomen konfrontiert, dass der Teufel und Monty ein und dieselbe Person waren.
    Die Erkenntnis schockte ihn, und doch hatte er damit rechnen müssen.
    »Ich will dein Blut!«
    ***
    Nein!
    Bernie hatte das Wort in seinem Innern geschrien. Aus seinem Mund war kein Laut gedrungen, doch ihm war auch klar, dass diese innere Abwehr die andere Seite nicht aufhalten würde.
    Der innere Schrei verwandelte sich bei ihm zu einem schrecklichen Gedankengebilde, das wiederum von dem getragen wurde, was er bei seinen Spielen erlebt hatte.
    Wenn es dort um Blut ging, dann tauchten zumeist schreckliche Vampire der unterschiedlichsten Größe und Gestalt auf. Blutgierige Monster, die sich in fremden Umgebungen bewegten und sich gnadenlos auf ihre Opfer stürzten.
    Sie zerrissen sie. Egal, ob es sich dabei um Menschen oder Tiere handelte. Es gab kein Pardon.
    Vor seinem geistigen Auge tauchten die Szenen wieder auf, und Bernie fürchtete, dass ihm das gleiche Schicksal bevorstand. Aber wie für die Menschen in der virtuellen Welt gab es auch für ihn keine Fluchtchance.
    Er musste aber weg. Er wollte nicht zu einem Opfer werden und sah mit Entsetzen, wie die Gestalt einen Arm nach vorn und ihm entgegen streckte. Der Arm hatte eine Hand, die eigentlich keine war. Um sie zu beschreiben, musste man das Wort Kralle benutzen, wobei die Hand aussah wie mit hornigen Griffeln bestückt.
    Und sie griff zu!
    Dem Jungen gelang das Zurückweichen nicht. Er spürte den Druck an seinem rechten Arm in Höhe des Ellbogens. Er rechnete damit, dass ihm die Hand abgerissen werden würde, aber das traf diesmal nicht zu. In seinen Spielen wäre es vielleicht vorgekommen, hier aber wurde er beinahe sanft angefasst, und ebenso sanft wurde auch der Ärmel seines dünnen Sommerpullovers in die Höhe geschoben, damit der Arm frei lag.
    Bernie bekam mit, dass sich die Spitzen der Kralle bewegten. Und jetzt erlebte er den Schmerz. Es war nicht schlimm. Mehr so etwas wie ein kurzes Beißen.
    »Blut«, flüsterte die Stimme.
    »Bitte…«
    »Blutsbrüder, mein Junge. Hast du vergessen, was ich dir gesagt habe?«
    Nein, das hatte er nicht. Gefragt hatte ihn der Teufel oder auch Monty.
    Es spielte für ihn keine Rolle mehr, wer diesen Part übernommen hatte.
    Alles war anders geworden für ihn, und er merkte kaum, dass ihn das Monster losließ.
    Der Junge schaute nur zu. So sah er, wie Monty seinen Arm in Richtung Maul führte und begann, über seine hornigen Krallen zu lecken. Er genoss das Blut des Jungen, denn nur so konnten die beiden zusammenfinden.
    Bernie Parker war fasziniert von dem, was er zu sehen bekam. Und das war kein Spiel. Da lief nichts auf einem Bildschirm ab, denn das alles hatte sich verselbstständigt und war zur Realität geworden.
    »Wir sind Blutsbrüder, mein Freund. Jetzt gehören wir zusammen. Ich werde dich beschützen, und du wirst das Gleiche für mich tun. Verlass dich darauf.«
    Bernie nickte. Fragen lagen ihm auf der Zunge. Sie mussten einfach heraus, und er flüsterte: »Woher kommst du? Wer bist du genau? Wie hast du das Spiel verlassen können?« .
    »Ich bin alles. Ich kann alles. Ich war schon immer da, und ich habe mich
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