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1523 - Die Horror-Maschine

1523 - Die Horror-Maschine

Titel: 1523 - Die Horror-Maschine
Autoren: Jason Dark
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dich. Geh doch mal davon aus, dass alles wieder normal wird.«
    »Was denn?«
    »Du musst zurückfinden ins Leben, Junge!«
    Bernie schlug die Hände vor sein Gesicht und schüttelte den Kopf. Er wollte es nicht. Es war ein Leben, das ihm nicht gefiel, denn er führte sein eigenes, und davon war ihm ein großer Teil oder der beste Teil entrissen worden.
    »Und wie soll es weitergehen mit dir, Bernie? Bitte, sag es mir. Ich warte darauf.«
    »Nein, geh!«
    »Bernie, ich bin deine Mutter.«
    »Das ist mir egal.«
    »Und ich will, dass du jetzt mit mir in die Küche kommst und etwas isst.«
    »Ich will nicht. Ich habe keinen Hunger.«
    »So nicht, mein Sohn. Noch bin ich für dich und dein Wohlergehen verantwortlich. Und diese Verantwortung lasse ich mir auch nicht nehmen, ist das klar?«
    »Was willst du denn?«
    »Erst mal wirst du etwas essen!« Elisa machte jetzt kurzen Prozess und zog ihren Sohn vom Stuhl in die Höhe. Da brachte es auch nichts, dass Bernie sich schwer machte, er musste mit und stolperte neben seiner Mutter her, die ihn nicht losließ und ihn zunächst ins Badezimmer brachte, wo sie ihn vor den Spiegel stellte.
    »Sieh dich an, Bernie!«
    »Warum?«
    »Ich will, dass du dich ansiehst, verdammt! Du sollst sehen, was aus dir geworden ist. Die Augen sind vom Weinen rot. Deine Haut ist aufgequollen. Du bist nicht mehr der Junge, den ich kenne. Was ist nur in dich gefahren, Bernie?«
    Er senkte den Blick, weil er sich selbst nicht mehr sehen wollte.
    Seine Mutter sprach weiter. »Ich weiß, was es ist. Ja, ich weiß es genau. Es ist dieses verdammte Spiel, das dich in den Bann gezogen hat. Aber ich sage dir eines, Bernie. Das mache ich nicht mehr mit. Ich habe lange genug zugeschaut. Ich habe auch lange versucht, dich von deiner Sucht zu befreien. Ich habe leider versagt. Aber ich sage dir, dass ich nicht aufgeben werde. Ich habe Recherchen angestellt, und deshalb weiß ich, dass es Hilfe für Spielsüchtige gibt. Ich habe dich bereits angemeldet und zum Glück einen Termin bekommen. Morgen werden wir gemeinsam einen Psychologen aufsuchen, der ein Fachmann auf diesem Gebiet ist. Dann hoffe ich, dass man dich von dieser schrecklichen Sucht befreit.«
    Bernie schwieg.
    »Hast du mich gehört?«
    Er schüttelte den Kopf.
    Elisa Parker hatte nichts anderes erwartet. Sie war inzwischen an einem Punkt angelangt, an dem es für sie keine Rückkehr mehr gab. Sie musste hart bleiben, allein um ihrem Sohn einen Gefallen zu tun. Wenn sie Bernie jetzt nachgab, entglitt er ihr völlig.
    »Und jetzt werden wir in die Küche gehen und gemeinsam essen.«
    Bernie gab ihr keine Antwort. Aber er sträubte sich auch nicht mehr und ließ sich in die Küche schieben, wo der Tisch bereits gedeckt war.
    Elisa hatte das Essen warm gestellt. Es gab Nudeln und dazu eine Fleischsoße, die kräftig gewürzt war und eigentlich zu Bernies Lieblingsgerichten gehörte.
    »Jetzt wird gegessen.«
    Bernie schaute auf seinen vollen Teller. »Ich habe keinen Appetit.«
    »Du musst essen, mein Junge.«
    »Nein.«
    Elisas Stimme bekam einen sanften Klang. »Du kannst es zumindest versuchen. Ist das okay?«
    Bernie hob die Schultern. Danach nahm er seine Gabel in die Hand. Er stocherte in den Nudeln herum, drehte sie einige Male um die Zinken der Gabel und aß die ersten Bissen.
    Elisa beobachtete ihn dabei. Dass Bernie aß, sah sie als einen ersten kleinen Erfolg an. Aber es würden noch viele folgen müssen, um den Jungen wieder auf den richtigen Weg zu bringen.
    Ein schmales Lächeln glitt über die Lippen der Frau, als sie fragte: »Schmeckt es dir?«
    »Weiß nicht.«
    »Möchtest du etwas trinken?« Bernie nickte.
    Elisa holte eine Apfelgetränk aus dem Kühlschrank. Sie schenkte Bernie das Glas voll. Dann wechselte sie das Thema und fragte ihn freundlich: »Wie würde es dir gefallen, wenn wir für ein paar Tage in Urlaub fahren? Nach Schottland oder an die Südküste. Wäre das was?«
    Bernie lehnte ab. »Ich will zu Hause bleiben. Hier im Haus, in meinem Zimmer.«
    »Und spielen, wie?«
    »Ja, das will ich.«
    »Da werden wir erst mal abwarten, was der Psychologe sagt. Ich will ja gar nicht, dass du dich von deinem Computer verabschiedest, aber du sollst nicht mehr diese Gier dabei haben. Es ist für dich wichtig, dass du dir deine Zeit einteilst. Du weißt selbst, wie stark du in deinen Schulzensuren abgesackt bist. Und dein Berufswunsch, mal ComputerExperte zu werden, wird sich bei diesen Zensuren kaum erfüllen. Da bin ich mir sehr
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