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1523 - Die Horror-Maschine

1523 - Die Horror-Maschine

Titel: 1523 - Die Horror-Maschine
Autoren: Jason Dark
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perfekt angepasst. Die Welt gehört uns, Bernie. Ich bin das Chaos, das müsstest du wissen.«
    Der Junge nickte, denn er wusste, dass Monty nicht gelogen hatte. Das Spiel nannte sich Master of Chaos, und wenn er es spielte, dann wurde es dem Titel gerecht.
    »Und was ist jetzt?«, flüsterte Bernie.
    »Ich werde gehen.«
    »Wohin?«
    »Willst du mit?«
    »Nein, das kann ich nicht. Ich muss bleiben.«
    »Aber ich nicht. Pech, wenn wir uns nicht sehen, aber wir bleiben in Verbindung. Wenn du mich rufst, bin ich da.«
    Bernie Parker konnte es nicht glauben. Er wich auf seinem Bett hockend zurück und wollte wissen, wie er ihn rufen sollte.
    »Es ist ganz leicht. Durch dein Spiel, ja, durch dein Spiel. Wenn du es spielst, haben wir Kontakt. Du kannst dann bestimmen, was ich tun soll, nur du allein.«
    Die Worte hatten den Jungen überrascht. Er wusste im Moment nicht, wie er sich verhalten sollte. In seinem Kopf rumorte es.
    Er sah Monty einfach nur zu, wie dieser sich umdrehte und auf die Tür zuging. Das war schon ein positives Zeichen, denn innerhalb des Spiels trieb er es oft anders. Da riss er einfach Wände und Mauern ein, um seinen Weg zu finden. Hier aber wollte er wohl das Haus normal verlassen.
    Bernie Parker dachte an die zweite Person, die sich in dem Gebäude aufhielt. Es war seine Mutter. Wenn sie dieses Monster sah, konnte es zu einer Katastrophe kommen, und er wollte nicht, dass seine Mutter so gnadenlos getötet wurde wie die Menschen in dem Spiel.
    Einige Sekunden überlegte er noch, dann nahm er Montys Verfolgung auf und bewegte sich dabei wie ein Schlafwandler…
    ***
    Elisa Parker saß im Wohnzimmer und hatte darauf verzichtet, das Licht einzuschalten. Zwar liebte sie die Dunkelheit nicht, doch in diesem Fall war sie für sie besser. Da hatte sie das Gefühl, sich besser konzentrieren zu können.
    Genau das wollte sie. Es war wichtig, nachzudenken, denn sie befand sich in einer nicht eben beruhigenden Lage. Es war ein Punkt erreicht, wo sie ihr Verhalten Bernie gegenüber verändern musste. Anders ging es nicht. Der Junge wuchs ihr über den Kopf. Er tat, was er wollte.
    Genau in solchen Augenblicken fehlte der Vater. Der Mann, der ihm mal sagen konnte, wo es langging. Aber an eine Rückkehr des Mannes in den Schoß der Familie war nicht mal zu denken.
    Bernie ging seinen eigenen Weg. Und es war kein guter, wie sich Elisa eingestand. Er hatte sich vom normalen Leben verabschiedet. Zwar ging er nach wie vor in die Schule, doch das war bei ihm mehr eine Randerscheinung. Sein wahres Leben begann erst am Nachmittag oder am Abend, wenn er vor seinem Computer saß und spielte. Manchmal hatte er sogar das Essen darüber vergessen, und das fand sie nicht gut.
    Es musste etwas geschehen, und Elisa Parker hoffte, an diesem Abend so etwas wie einen Anfang geschafft zu haben, obwohl das nicht unbedingt zutreffen musste.
    Sie saugte noch mal an ihrer Zigarette und drückte sie dann im Ascher aus, in dem schon einige Kippen lagen. Ja, sie hatte viel geraucht und auch etwas getrunken. Vor ihr auf dem Tisch stand die Rotweinflasche.
    Weniger als die Hälfte befand sich noch darin, doch das störte sie an diesem Abend nicht.
    Sie wollte eine Entscheidung herbeiführen, die ihren Sohn betraf. Aber sie musste auch einsehen, dass dies nicht möglich war. Es lag wohl am Wein, dem sie zugesprochen hatte. Da gingen die Gedanken leicht auf Wanderschaft, oder anders ausgedrückt: Es klappte nicht mehr so mit der Konzentration, wie sie es sich vorgestellt hatte.
    Was sollte sie ihrem Sohn sagen? Wie konnte sie es erreichen, ihn wieder zu einem normalen Menschen zu machen? Ihn weg vom Computer locken?
    Verbieten, das wäre eine Möglichkeit gewesen. Aber sie wusste auch, dass sich ihr Sohn so einfach nichtslnehr verbieten ließ. Er steckte in der Pubertät, er war in einem gewissen Maße aufsässig, und er würde sich nichts sagen lassen.
    Es war schwer. Sie war betrübt. Sie merkte, dass ihr Bernie immer mehr entglitt.
    »Was mache ich nur?«
    Die Antwort fand sie nicht direkt.
    Sie griff zum Glas und trank einige Schlucke von dem Roten, der so samtweich über ihre Zunge floss. Einer Lösung ihres Problems brachte sie das allerdings auch nicht näher.
    Zum Lehrer gehen und mit ihm sprechen? Vielleicht einen Psychologen aufsuchen?
    Er gab Menschen, die sich mit spielsüchtigen Personen beschäftigten.
    Dazu gehörte nicht nur das Glücksspiel, auch die Computersucht stand auf ihrer Liste.
    Wie ging es weiter?
    Elisa leerte
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