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1518 - Das Cueleman-Debakel

Titel: 1518 - Das Cueleman-Debakel
Autoren: Unbekannt
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wieder empfing - und er empfing sie noch immer.
    Leider vermochte der Ilt nicht festzustellen, welche Gedanken den Impulsen zugrunde lagen, denn sie waren nicht merklich differenziert. Aber je länger er esperte, desto sicherer wurde er, daß es sich um mentale Hilferufe handelte.
    Für Gucky gab es keinen Zweifel daran, daß der Hilferufer von dem mörderischen Roboter bedroht wurde. „Das verpflichtet mich zum Eingreifen!" flüsterte er.
    Er vergaß dabei jedoch nicht, daß er für den Roboter, falls er sich in dieser Höhle aufhielt, ein unübersehbares Ziel darstellte. Deshalb teleportierte er auf die andere Seite. Erst danach musterte er die neue Höhle genauer - nicht ohne mit seiner Tasterortung nach dem Roboter zu suchen.
    Der Boden der Höhle war nicht zu sehen. Auf ihm lag ein Schrottberg. Jedenfalls sahen die wild durcheinander liegenden Teile aus Metallplastik nicht nach funktionsfähigen Elementen aus. Sie waren weder verrottet noch verrostet, aber offenbar vor undenklichen Zeiten zertrümmert und liegengelassen worden.
    Zwischen drei und fünf Meter hoch waren sie geschichtet. Die höchsten Erhebungen reichten bis an die Unterseite der Eisdecke heran und stützten sie. Unter dem Schrott, das verriet die Ortung, lag Felsgestein.
    Und mitten in dem Schrottberg steckte der feindliche Roboter. Auch das zeigte die Ortung an.
    Anscheinend wartete er auf eine Gelegenheit, den Ilt erneut zu beschießen und diesmal zu töten. Zweifellos zeigte ihm seine Ortung ebenfalls an, wo sich sein Widerpart befand.
    Gucky entblößte amüsiert seinen Nagezahn. „Aber deine Syntronik ist anscheinend irritiert, weil sie sich nicht erklären kann, wie ich plötzlich auf diese Seite der Höhle gekommen bin!" spottete er.
    Fast bedauerte er, daß er den fremden Roboter unschädlich machen und dabei demolieren mußte, aber er zögerte nicht, denn er wußte, daß die fremden Mentalimpulse jeden Moment wieder verstummen konnten.
    Und dann fielen auch seine Paragaben wieder aus.
    Zur zusätzlichen Sicherheit teleportierte er an eine andere Stelle der Höhle, dann packte er mit seinen telekinetischen Kräften zu.
    Der fremde Roboter wurde hochgerissen, mitten durch den über ihm liegenden Schrott hindurch, und danach mit der Wucht einer Dampframme gegen die Höhlendecke geworfen.
    Das schaltete ihn noch nicht aus.
    Er feuerte eine ganze Serie von Strahlschüssen ab, hatte aber keine Chance, sein Ziel zu treffen, da der Ilt ihn inzwischen zusätzlich in Rotation versetzt hatte. Außerdem ließ er ihn zwischen Schrott und Decke mit der Geschwindigkeit eines Motorkolbens hin und her sausen.
    Nach ein paar Sekunden stellte der Roboter das Feuer ein und fing an, sich in seine Bestandteile 201 zerlegen.
    Da erloschen die Mentalimpulse.
    Der Roboter fiel auf den Schrottberg und blieb liegen, als Guckys telekinetische Kraft versagte.
    Sofort richtete der Ilt seinen Kombistrahler auf die Maschine. Er war entschlossen, sie zu vernichten, sobald sie sich wieder regte. Ohne seine Parafähigkeiten durfte er kein Risiko eingehen. Obwohl er es bedauern würde, seinen Feind restlos zu vernichten und sich damit der Möglichkeit zu berauben, ihn zu untersuchen.
    Fünf Minuten lang wartete Gucky mit der Waffe im Anschlag. Doch der Roboter rührte sich nicht mehr.
    Langsam und noch immer mit aktiviertem Paratronschirm flog der Mausbiber auf seinen Gegner zu. Dann stand er vor ihm - beziehungsweise vor seinen Überresten.
    Der Roboter mußte einmal annähernd hominid geformt gewesen sein, mit einem fünfgliedrigen plumpen Rumpf, auf dem ein diskusförmiger Ortungskopf gesessen hatte, der jetzt abgerissen daneben lag, mit vier kurzen dünnen Beinen, halbmeterlangen „Plattfüßen" und vier Tentakelarmen. Die Waffenmündung ragte verbogen aus dem mittleren Rumpfglied.
    Sie war harmlos geworden.
    Weniger harmlos war der Gravitraf-Speicher im unteren Körperglied des Roboterwracks. Er enthielt noch genug Energie, um beispielsweise einen Kampfgleiter rund hunderttausend Kilometer weit anzutreiben. Aber unregelmäßige, steile Zacken der Energieortung verrieten dem Ilt, daß die Internabschirmungen zusammenbrachen. Sie mochten noch ein paar Stunden halten, vielleicht aber auch nur noch ein paar Minuten.
    Und wenn sie endgültig versagten, würde die gesamte Speicherenergie schlagartig frei werden.
    Die ausbrechenden fünfdimensionalen Gravitations-Schockwellen würden alles im Umkreis von fünfhundert Metern zertrümmern.
    Rasch hob Gucky den Ortungskopf
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