Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1518 - Das Cueleman-Debakel

Titel: 1518 - Das Cueleman-Debakel
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Teffon war kein Ausnahmefall", sagte Atlan tonlos. „Es waren Karr-Blues, die geschossen haben", wandte Gucky ein. „Natürlich waren es keine Linguiden", erwiderte Atlan sarkastisch. „Hier waren es Karr-Blues, auf Teffon Mordsöldner. Die Linguiden töten nicht, sie lassen töten."
    „Du haßt sie", stellte der Ilt fest. „Das trübt deinen Blick. Ich bin sicher, daß die Karr-Blues eigenmächtig handelten."
    „Nachdem die Kommandanten der beiden Siedlerschiffe sie zu Hilfe riefen", grollte der Arkonide. Er winkte ab. „Sie verlangten wahrscheinlich nicht, daß sie das Feuer eröffneten, aber sie mußten damit rechnen. Die Blues sind dafür bekannt, daß sie nicht lange fackeln, wenn ihnen jemand in die Quere kommt."
    „Die Topsider aber auch nicht", sagte Gucky. „Ich empfange die Gedanken von fünf Besatzungen topsidischer Kampfschiffe, die auf dem Weg hierher sind."
    „Die Ortung meines SERUNS hat sie erfaßt", bestätigte Atlan. „Sie werden vermutlich Raumlandetruppen hier absetzen. Verschwinden wir - irgendwohin in den Dschungel!"
    „Hoffentlich finden wir diesen Friedensstifter bald", erwiderte der Ilt, faßte Atlans Hand und teleportierte
     
    9.
     
    Sie rematerialisierten am Grund einer düsteren Schlucht. Hoch über ihnen schimmerte ein schmaler Streifen Licht. Irgendwo rauschte ein Wasserfall.
    Es wirkte alles sehr friedlich, dennoch reagierte Atlan so explosiv, als wimmelte es ringsum von Feinden. Er riß sich von Gucky los, stieß den Mausbiber zu Boden und lag im nächsten Moment neben ihm, seinen Kombistrahler feuerbereit in den Händen.
    Gucky drückte sich an den Boden und lag still. Er wußte, daß der Arkonide niemals grundlos so reagierte. Nicht nur seine zahllosen Erfahrungen mit dem Tod in jedweder Form, sondern auch sein Extrasinn befähigten ihn dazu, immer ein wenig schneller zu sein als andere.
    Fieberhaft versuchte der Ilt, fremde Gedankenmuster aufzuspüren, beispielsweise die von Oytlokern oder von Raubtieren. Doch es gab keine - außer denen einiger ungefährlicher Pflanzenfresser, deren niedere Mentalimpulse Furcht verrieten.
    Gucky wollte den Freund darauf hinweisen, aber da entspannte sich der Arkonide schon wieder. „Du kannst aufstehen, Kleiner", sagte er leise und richtete sich auf. „Es sind nur sechs Hula-Mädchen. Sie müssen aus einer Höhle gekommen sein."
    Gucky richtete sich blitzschnell auf und mußte erkennen, daß Atlan sich einen Scherz erlaubt hatte. Es waren nicht sechs Hula-Mädchen, die in zirka zehn Metern Entfernung stehengeblieben waren und schüchtern lächelten, sondern sechs Linguidinnen, bekleidet mit overallähnlichen, knallig bunten Kombinationen. „Hula-Mädchen!" spottete der Ilt so leise, daß es außer Atlan und König Laurin niemand hörte. „Verliebe dich nur nicht in eine von ihnen!"
    „Das ist nicht das Problem", gab Atlan ebenso leise zurück. „Das Problem ist der Zufall, der dich genau hierher teleportieren ließ, wo Bransor Manella nicht weit ist, da er sich wohl kaum von seinen Schülerinnen getrennt hat."
    Das gab dem Ilt zu denken, aber viel Zeit blieb ihm nicht dazu. Die Linguidinnen, die wie ihre männlichen Artgenossen eine dichte Körper- und Gesichtsbehaarung sowie verschiedenartige Frisuren und Rasuren aufwiesen, kamen auf ihn und den Arkoniden zu. Eine von ihnen übernahm das Sprechen. „Wir kennen euch", sagte sie mit angenehm klingender Stimme, die von ausdrucksvollen Gesten begleitet wurde. „Ihr seid der Arkonide Atlan und der Mausbiber Gucky. Unser Meister wird hocherfreut darüber sein, euch begrüßen zu dürfen."
    „Schmalz!" flüsterte Atlan. Laut sagte er: „Das beruht auf Gegenseitigkeit. Ich freue mich, eure Bekanntschaft zu machen. Leider lassen uns die sich dramatisch zuspitzenden Geschehnisse auf Oytlok keine Zeit für artige Konversation. Deshalb bitte ich darum, Friedensstifter Bransor Manella sofort sprechen zu dürfen." Gucky entblößte seinen Nagezahn. Du wärest bei der richtigen Erziehung auch ein Friedensstifter geworden, dachte er, aber er schwieg. „Bitte, folgt uns!" sagte die Sprecherin.
    Atlan und Gucky zögerten nicht, der Aufforderung zu folgen. Der Arkonide verdrängte sein Mißtrauen sogar so weit, daß er seine Waffe ins Gürtelhalfter zurückschob.
    Die Schülerinnen führten sie in eine Höhle und anschließend durch einen fast fünfhundert Meter langen Gang in eine Felsenkammer, die fast völlig Von einem kleinen See eingenommen wurde.
    Auf dem Wasser schwamm ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher