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1513 - Gier nach Templerblut

1513 - Gier nach Templerblut

Titel: 1513 - Gier nach Templerblut
Autoren: Jason Dark
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mit ins Kloster gebracht hat. Also musste ich da erst mal passen. Nur hat mir die Frau nicht gefallen.«
    »Warum nicht?«
    »Es ging um ihr Aussehen. Das lag nicht unbedingt auf meiner Wellenlänge, will ich mal sagen.«
    »Wie siehst sie denn aus?«
    »Ich werde sie dir beschreiben.«
    Der Templerführer hörte Albert sehr genau zu. Je länger er sprach, umso mehr wuchs die Sorge in ihm. Er gab zu, nicht alle Frauen zu kennen, die zu dem Kreis gehörten, in dem sich seine Gattin bewegte, aber eine derartige Person kam ihm schon ungewöhnlich vor. Er merkte, dass sein Herz immer schneller klopfte.
    »Und du kennst sie auch nicht, Albert?«
    »So ist es.«
    »Du hast sie auch nie in der Stadt gesehen?«
    »Nein.«
    Godwin schloss für einen Moment die Augen. Es ging ihm viel durch den Kopf. Vor allen Dingen dachte er an das Gespräch mit dem Inspektor, der mit seinen Leuten den Mord an Corinna Bullet untersucht hatte. Die Experten waren zu dem Schluss gekommen, dass eventuell noch eine dritte Person mitgemischt hatte.
    Und das musste die Besucherin gewesen sein, die Sophie mitgebracht hatte. Er hatte jetzt zum zweiten Mal die gleiche Beschreibung gehört.
    Der Abbé hatte sie ihm zum ersten Mal gegeben, denn in seiner Sakristei hatte sie sich versteckt.
    Das Fazit, das er einfach ziehen musste, sah sehr schlecht aus. Eine Vampirin namens Verka hatte es tatsächlich geschafft, sich in dieses Kloster einzuschleichen, und dabei konnte er seiner Frau nicht mal einen Vorwurf machen, denn welcher Mensch kam schon gegen einen Blutsauger an? Da gab es nur ganz wenige.
    »Ja, Godwin, das habe ich dir nur sagen wollen.«
    »Danke.«
    »Geht es dir gut?«
    De Salier lachte. »Wieso fragst du?«
    »Weil du aussiehst, als hättest du Probleme.«
    »Nein, das war nur im ersten Moment so. Ich bin schon okay, und ich habe mich nur über deine Beschreibung gewundert, denn diese Person wäre auch mir suspekt vorgekommen.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    Godwin lächelte seinen Mitbruder etwas verzerrt an. »Okay, ich danke dir, dass du die Augen offen gehalten hast. Ich werde mich jetzt ein wenig hinlegen.«
    »Tu das.«
    Die beiden Männer nickten sich noch mal zu, danach trennten sie sich.
    Godwin atmete zunächst tief durch, als Albert außer Sichtweite war. Er spürte ein leichtes Zittern in den Armen und auch in den Beinen. Die Angst um seine Frau wuchs. Sie und diese Verka befanden sich nicht erst seit zwei Minuten im Kloster. In der Zwischenzeit konnte verdammt viel passiert sein. Die Vorstellung, dass seine Frau zur Blutsaugerin geworden war, machte ihn fast kirre.
    Er ging in den Flur, der dort endete, wo sein Arbeitszimmer lag. Es stand nicht hundertprozentig fest, dass Sophie und die unwillkommene Besucherin sich dort aufhielten, für ihn war es die am nächsten liegende Möglichkeit.
    Es gab zwei Möglichkeiten. Zum einen in die Wohnung hineinstürmen und auf den Effekt der Überraschung hoffen oder aber sich sehr vorsichtig bewegen und an der Tür horchen, ob nicht irgendwelche verdächtigen Geräusche zu hören waren.
    Godwin entschied sich für die zweite Möglichkeit. Die letzten Schritte ging er so gut wie lautlos. Jedenfalls würde er in der Wohnung nicht gehört werden.
    Ein Schlüsselloch gab es nicht, und ob Licht brannte, war auch nicht zu erkennen. Jedenfalls entdeckte er keinen Streifen unter der Tür.
    Hart presste er die Lippen zusammen und legte sein Ohr gegen das Holz. Er lauschte an seiner eigenen Wohnungstür wie ein Dieb.
    Es war nichts zu hören.
    Godwin wusste nicht, ob er erleichtert sein sollte oder das Gegenteil davon. Das alles spielte für ihn keine Rolle mehr. Jetzt war nur eines wichtig.
    Er drückte die Klinke und schob die Tür behutsam nach innen…
    ***
    Sophie Blanc hatte sich vieles in ihrer neuen Existenz und der anderen Umgebung vorstellen können. Dass ihr allerdings jemand das Blut aussaugen wollte, um sie zu einer Vampirin zu machen, das war für sie kaum zu begreifen.
    Aber es wies alles darauf hin, dass es so kommen würde. Sie sah keine Chance mehr, ihrem Schicksal zu entgehen. Verka stand einfach zu nahe vor ihr, und sie bot ein widerliches Bild.
    Ihr Gesicht hatte ein anderes Aussehen angenommen. Es war sowieso nie sehr weich gewesen, jetzt aber wirkte es wie eine steinerne Maske mit weit geöffnetem Maul, das in seiner Bewegung erstarrt war. Dazu gehörten die glanzlosen Augen, wobei sich die Farbe um die roten Pupillen ausbreitete. Sie gierte nach Blut. Sie keuchte. In ihrer
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