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1513 - Gier nach Templerblut

1513 - Gier nach Templerblut

Titel: 1513 - Gier nach Templerblut
Autoren: Jason Dark
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so ein Mörder aus?
    Godwin de Salier stöhnte leise auf und schüttelte den Kopf. Er konnte es sich einfach nicht vorstellen. Wenn Fernand tatsächlich ein Mörder war, dann hätte dies seine gesamte Menschenkenntnis über den Haufen geworfen.
    Aber man erlebte ja immer wieder Überraschungen, und deshalb wollte der Templer unbefangen an die Dinge herangehen und sich nicht durch Gefühle beeinflussen lassen.
    Er las den Lebenslauf durch und schüttelte den Kopf. Fernand Bullet hatte als Student den Weg zu den Templern gefunden, was auch nicht unnatürlich war. Er hatte sich gut in die Gemeinschaft eingefügt, und auch sein Wissen war enorm gewesen.
    Einen Hinweis, dass dieser Mensch in eine andere Richtung hätte gehen können, gab es hier nicht. Über sein Ausscheiden aus der Bruderschaft war nicht viel zu lesen. Es ging um eine Frau, in die sich Fernand verliebt hatte.
    Godwin lächelte, als er das las. Er konnte sich noch genau daran erinnern, als Fernand den Entschluss gefasst hatte. Er war von seiner Corinna, der Lehrerin, fasziniert gewesen. Es hatte ihn wie ein Blitzschlag getroffen, und dieser Blitz hatte auch angehalten. Ihm Steine in den Weg zu legen wäre einer Sünde gleich gekommen. Und nun das!
    Corinna Bullet war tot. Und man verdächtigte ihren Mann als Mörder.
    Nein, das wollte der Templerführer nicht glauben. Das ging ihm einfach gegen den Strich. Diese Tat musste von einer anderen Person begangen worden sein, und deshalb war es auch wichtig, welches Ergebnis die Spurensicherung ergab.
    Er las den Text noch mal durch und entdeckte auch jetzt nicht den geringsten Hinweis auf etwas Negatives. Das Unheil musste von dritter Seite her über das Paar gekommen sein.
    Er selbst konnte nichts tun. Er musste sich auf die Polizei verlassen und hoffte, dass Inspektor Salinger den Fall aufklären konnte.
    Doch ein gewisses Misstrauen blieb schon in ihm zurück, als er sich auf den Weg zurück zu seinem Arbeitszimmer machte. Da dachte er an all die Dinge, die ihm schon widerfahren waren.
    Der Templerführer wusste, dass es Mächte gab, die im Verborgenen lauerten, die sich auf die Menschen stürzten, um ihnen Böses anzutun, und sie auf einen Weg brachten, der in die Nähe des Teufels führte.
    Oft genug hatte de Salier dagegen angekämpft. Und nicht allein. Sein Freund John Sinclair aus London war oftmals zugegen gewesen, wobei sich die beiden Männer in der letzten Zeit nicht mehr gesehen hatten, weil die Feinde der Templer, die Baphomet-Diener, Ruhe gegeben hatten, die allerdings nicht ewig anhalten musste.
    Jetzt war wieder einmal etwas passiert. Eine Tat, die nach einem normalen Mord roch. Aber so genau konnte er das nicht sagen, denn es blieb schon ein bedrückendes Gefühl in ihm zurück, das möglicherweise auf etwas völlig anderes hindeutete.
    Wie die Dinge auch lagen, er würde sie letztendlich nicht beeinflussen können.
    Seine Frau traf er nicht mehr auf dem Weg zur Wohnung. Ihm fiel ein, dass sie weg wollte. Sophie Blanc hatte sich innerhalb der Stadt einem Frauenkreis angeschlossen, der sich um Menschen kümmerte, die in ärmlichen Verhältnissen lebten. Über ihre wahre Herkunft wusste keine der anderen Frauen Bescheid, sie hätten es auch nicht verstanden.
    Das Gleiche war bei Godwins Herkunft der Fall. Er war nicht in dieser Zeit geboren, sondern durch eine Zeitreise mit Hilfe des Geisterjägers John Sinclair aus dem Mittelalter in die Gegenwart geholt worden. Er war Templer gewesen, und er war dem Orden auch in dieser anderen Zeit treu geblieben. Jetzt stand er sogar an der Spitze und war der Nachfolger des sehr verehrten Abbé Bloch.
    Es war kein Hinweis in der Akte zu finden gewesen, und so blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als in den Ort zu fahren, in dem die Bullets gelebt hatten. Bis Arques waren es nur wenige Kilometer, gerade mal zwanzig, und die hatte er schnell zurückgelegt.
    Auf der anderen Seite wollte er Salingers Leuten nicht in die Quere kommen, die das Grundstück sicherlich noch bevölkerten.
    Der Templer hatte das Ehepaar einmal besucht und kannte sich deshalb aus. Er war sehr erfreut gewesen über das Leben, das sie führten. Man hatte ihnen das Glück ansehen können.
    Und jetzt war Corinna tot!
    Umgebracht worden von ihrem eigenen Mann, wie es schien.
    »Nein«, flüsterte er, »das kann nicht wahr sein. Das will ich einfach nicht glauben. Das geht nicht in meinen Kopf. Ich kann mich doch nicht so geirrt haben.«
    Godwin de Salier hätte einfach die Schultern heben
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