Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
151 - Der Fluch von Arizona

151 - Der Fluch von Arizona

Titel: 151 - Der Fluch von Arizona
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Begleiter vorbei in die Tiefe des Stollens.
    Im Widerschein der Fackel, der sich schon nach wenigen Metern verlor, funkelten meterdicke Adern aus Golderz.
    „Es gibt sie also wirklich", brachte Bradson tonlos hervor. „Die Lost-Dutchman-Mine…"

    Von einer Sekunde zur anderen zählte für sie nur noch das Gold. Vergessen war der Indianer, vergessen die unsichtbare Wand, die Bradson am Weiterkommen gehindert hatte.
    Mit dem Tod des Wächters war auch sie zerfallen.
    Beide Männer hasteten durch den Stollen, der kein Ende zu nehmen schien. Golderz wie dieses hatten sie nie zuvor gesehen - es war zu mindestens 70 Prozent rein und würde sich leicht herausbrechen lassen.
    „Reich!" jubelte Bradson. „Mensch, Jonathan, wir sind reich. Wir haben es endlich geschafft." Hawkins reagierte weit weniger spontan. „Gegen uns wird Rockefeller sich wie ein Waisenknabe ausnehmen", sagte er nur.
    Bradson stutzte.
    „Was ist los mit dir? Deine Begeisterung ist mäßig."
    „Mag sein, daß ich einfach schon zu lange gesucht habe. Fast zwanzig Jahre meines Lebens bin ich einem Traum nachgejagt…"
    „… den du endlich gefunden hast. Wenn das kein Grund ist… Oder glaubst du immer noch an diesen komischen Spuk?"
    Sanft fuhr Hawkins mit den Fingerspitzen über das Erz. Abgesehen davon, daß es sich kühl anfühlte, ließ die Berührung ihn schaudern. Bradson ahnte offenbar gar nicht, wie recht er mit seiner spöttisch hingeworfenen Bemerkung hatte. Der Indianer hatte Wache gehalten, soviel stand für Hawkins fest. Schließlich war das Golderz erst nach seinem Tod sichtbar geworden; vorher hatten die Wände des Stollens wie normaler Fels gewirkt.
    Er wurde aus seinen Überlegungen aufgeschreckt, als Bradson begann, das Erz aus der Wand zu schlagen. Faustgroße Brocken polterten zu Boden. Hank verfiel in einen regelrechten Rausch, drosch immer schneller mit dem Pickel drauflos. Innerhalb von Minuten türmten sich vor seinen Füßen eine beachtliche Menge Erz - mehr als sie beide zu tragen in der Lage waren.
    Hawkins mußte dem Freund in den Arm fallen, um ihn zum Aufhören zu bewegen. Bradson war schweißüberströmt und zitterte vor Erregung, aber er ließ den Pickel nicht los.
    „Geh du, Jonathan", stöhnte er.
    „Ich mache hier weiter."
    „Muß ich dich erst daran erinnern, daß wir noch keine Ahnung haben, ob wir die Mine überhaupt verlassen können?"
    „Wir finden einen Weg."
    „Wie kannst du so sicher sein?"
    Bradson zuckte mit den Schultern.
    „Ich weiß es eben", beharrte er.
    „Einfach so?"
    „Warum nicht? Was mißfällt dir daran?"
    „Du bist im Begriff, dich zu verändern, Hank. Und das keineswegs zu deinem Vorteil."
    Bradson hörte schon nicht mehr zu. Er suchte sich einige besonders schöne Erzbrocken und verstaute sie im Rucksack. Ohne auf Hawkins zu achten, wandte er sich um und ging den Stollen zurück. „Warte doch!" rief der Freund vergeblich hinter ihm her. „Verdammt, was ist bloß in dich gefahren?" Hawkins blieb keine andere Wahl, als ebenfalls einiges Erz zusammenzuraffen und Hank zu folgen. Bradson hielt sich auch in der Grotte nicht auf, sondern betrat den übernächsten Stollen, als schien er genau zu wissen, daß dieser ins Freie führte. Dabei legte er ein Tempo vor, als habe er sich 24 Stunden lang ausgeruht. Hawkins hatte Mühe, ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Außerdem plagten ihn seit einer Weile auch Kopfschmerzen. Von beinahe krampfartigen Anfällen gepeinigt, taumelte er durch die Düsternis. Bradson trug die Fackel und war mit ihr schon fast verschwunden. Aus der Finsternis wuchsen ihm fratzenhaft verzerrte Gesichter entgegen. Klauenbewehrte Pranken wollten ihn festhalten, doch er hatte einen der kleinen Totempfähle an sich genommen und schlug damit um sich. Wo das Holz mit den kunstvoll geschnitzten Götterbildern den Spuk berührte, löste dieser sich gedankenschnell auf.
    Ein lauter werdendes Kreischen, Zetern und Wimmern hob an und verfolgte Hawkins. Das Heulen verdammter Seelen in der Hölle konnte kaum schlimmer sein.
    Irgendwann bemerkte er, daß er selbst schrie. Seine Beine waren schwer wie Blei. Er strauchelte, stürzte, raffte sich auf und torkelte weiter.
    Von Bradson war nichts mehr zu sehen.
    „He!" schrie Hawkins. „Warte auf mich!" Doch nur das Echo antwortete ihm.
    Trotzdem war er nicht allein. Immer stärker spürte er die Anwesenheit vieler Geschöpfe. Sie waren ihm fremd wie das Wasser dem Feuer, dennoch suchten sie seine Nähe.
    Vampire? Geister?
    Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher