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1508 - Spur der Hoffnung

Titel: 1508 - Spur der Hoffnung
Autoren: Unbekannt
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Gelegenheit zu einem letzten Gedankenaustausch. „Ich bin offiziell und in Abstimmung mit dem Ersten Terraner Kallio Kuusinen nach Ponam gekommen", sagte die Frau, „um in eurem Glaubenskrieg Frieden zu stiften und gegebenenfalls Hilfe anzubieten.
    Nun hat sich dieser angebliche Krieg als ein eher harmloses Geplänkel herausgestellt, und ich habe keinen der beiden Pontimache zu sehen bekommen."
    „Du kannst den Ersten Terraner wissen lassen", sagte der Technokrat, „daß hier eigentlich alles in Ordnung ist.
    Sicher, die Theokratie ist überaltert. Oder anders gesagt, sie ist ein Rest aus der Zeit der geistigen Verwirrung der Gotar. Aber ich sehe die Aufwärtsentwicklung, und ich fördere sie, ohne selbst nach politischer Macht zu streben. Es braucht alles seine Zeit, und irgendwann wird der Einfluß der Priestergilde bedeutungslos geworden sein. Dann können die Gotar eine Regierung nach ihrem Willen bilden.
    Dein Kallio Kuusinen braucht sich also um uns keine Sorgen zu machen." Gesil hatte den Eindruck, daß Parvo len Mikkal es ehrlich meinte. Zur Sicherheit hatte sie Togo, der ja bei dem Technokraten bleiben würde, insgeheim beauftragt, die hiesige Entwicklung zu beobachten und im Fall einer gefährlichen Entwicklung Terra zu alarmieren. Daß sich der mächtige Gotar damit selbst eine Laus in den Pelz gesetzt hatte, blieb Gesils Geheimnis. „Ich bin auch zufrieden mit dieser Entwicklung", bestätigte Gesil, als sie sich der Space-Jet näherten. „Aber eins möchte ich noch wissen. Du sagtest, du wolltest den Pontimachen poch eins auswischen."
    „Natürlich." Parvo len Mikkal lächle. „Ich muß an ihrer Macht sägen, wo immer es geht, ohne wirkliche Unruhe zu erzeugen. Das Volk ist nicht dumm. Es hat schon gemerkt, daß etwas aus dem Themenkreis Buba-Nawrit nicht stimmen kann. Und die Haltung der Pontimache zum Komplex Nawrit-Per-E-Kit beruht ja auf den Aussagen des angeblichen Visionärs und Priesterschülers Jokeleyt. Wenn ich den bloßstelle, bricht alles zusammen. Und genau das werde ich tun. Meine Leute kennen Jokeleyt. Er ist süchtig nach Frauen und Alkohol. Wir werden ihn mit Fernsehkameras und im Beisein der Sittenpolizei und einiger wichtiger Priester in den nächsten Tagen in einer üblen Nachtbar erwischen. Dann platzt die ganze Vision wie eine Seifenblase.
    Gleichzeitig werde ich mit fairen Mitteln die Wahrheit über die ganze Geschichte, die euch und Per-E-Kit betrifft, in Umlauf bringen. Was dabei herauskommt, ist klar. Ihr werdet respektiert, und die Pontimache und die Priester machen sich lächerlich. Zufrieden?"
    Gesil nickte. „Und wenn wirklich etwas schiefgehen sollte", bekräftigte Parvo len Mikkal, „dann habe ich immer noch meinen Hyperfunksender. Wenn ich Hilfe von der Erde brauchen sollte, werde ich nicht zögern, um sie zu bitten."
    Der Abschied war herzlich und vollzog sich unter dem Beifall der Massen. Dann erhob sich das Diskusschiff, und das Kapitel Ponam war für Gesil erst einmal abgeschlossen.
     
    *
     
    Per-E-Kit war an Bord der TABATINGA ein passender Raum zugewiesen worden. Er hatte darum gebeten, für eine Weile allein gelassen zu werden. Natürlich hatte Gesil der Bitte entsprochen.
    Nun saß sie mit Tamara Juntersman in ihrer Kabine. Nikki Frickel und Loydel Shvartz, die sich von ihrem Ausrutscher an Parvo len Mikkals Bar wieder erholt hatten, führten die TA-BATINGA durch M13 in Richtung Virkan. „Ich mache mir weiter Gedanken", meinte die blonde Frau. „Ich versuche, die Zusammenhänge zu begreifen, und dabei meine ich, daß alles immer undurchsichtiger wird. Manchmal glaube ich, du befindest dich auf einer ganz falschen Fährte. Vielleicht erzählt du mir doch einmal, was sich damals bei deiner Entführung zugetragen hat."
    „Gern", antwortete Gesil. „Was daran wesentlich ist, ist schnell gesagt, denn ich weiß nicht viel davon. Mein Entführer war einer der sechs Fürsten des Hexameron, und sein Name lautete Assu-Letel. Seine Motive blieben mir bis heute unbekannt. Ich wurde in ein fremdes Raumschiff gebracht und fiel dort in einen tiefen und langen Schlaf. Wahrscheinlich bin ich irgendwie betäubt worden, ohne es zu merken. Als ich erwachte, befand ich mich auf dem Gefängnisplaneten Uxbataan, von wo ich erst viele Jahre später durch Alaska Saedelaere, Ernst Ellert, Testare und den Nakk Eladeru befreit wurde. Sonst geschah während dieser ganzen Zeit nichts, was in Verbindung mit den heutigen Ereignissen stehen könnte. Zumindest weiß ich nichts. Ich
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