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1508 - Spur der Hoffnung

Titel: 1508 - Spur der Hoffnung
Autoren: Unbekannt
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trau mich nicht." Parvo len Mikkal wand sich plötzlich wie ein Aal. „Ich möchte nicht, daß du verärgert bist."
    Tamara Juntersman räusperte sich. „Er möchte als Gegenleistung, daß du ihm Togo überläßt", erriet sie.
    Gesil überlegte einen Moment. „Du bekommst ihn", entschied sie, „wenn dein Plan mich überzeugt."
    Parvo len Mikkal brauchte nicht einmal eine Viertelstunde, um seinen Plan darzulegen. Dann gehörte der Roboter Togo ihm
     
    7.
     
    Parvo len Mikkal hatte die ganze Aktion mit seinen Mitteln vortrefflich vorbereitet. Die Straßen durch Tarpeel bis hinaus zum alten Raumhafen waren mit Gotar erfüllt, denn niemand wollte sich dieses Schauspiel entgehen lassen.
    Die Botschaft hatte sich wie ein Lauffeuer durch die ganze Stadt verbreitet und auch schon die nächsten kleineren Orte erreicht, von denen die Bürger in die Hauptstadt eilten: Die Fremden vom anderen Stern haben den bösen Nawrit in der Gestalt des Wanderpredigers Per-E-Kit gefangen und wollen ihn für immer von Ponam fortschaffen.
    Ein gefangener Halbgott! So hatten es nicht nur die Medien angekündigt, denn Parvo len Mikkal hatte alle Möglichkeiten seines heimlichen Imperiums ausgenutzt, um die Massen anzusprechen.
    Die Pontimache hatten schnell eingelenkt, denn sie konnten den Lauf der Dinge nicht aufhalten.
    Sie hatten dem Technokraten sogar gestattet, das Lautsprechernetz, das sonst den Gebeten vorbehalten war, zu benutzen, um zur Bevölkerung zu sprechen.
    In aller Eile schoben die Verantwortlichen der Priesterregierung jenen Teil aus der Vision des Priesterschülers Jokeleyt über die Medien nach, in dem dieser davon berichtete, daß die Terraner den abtrünnigen Verräter Nawrit stellen würden. Die Pontimache ergänzten dies mit der Aussage, sie hätten den Besuchern vom anderen Planeten die Genehmigung erteilt, Nawrit zu suchen und einzufangen, denn Buba und Karil hätten es so verlangt.
    Auch für den Einsatz von Fremden hatten Raghet und Torghet schnell eine Erklärung parat. Es war, so ließen sie verbreiten, den Priestern und der Sittenpolizei nicht zuzumuten, sich die Finger an einem so schändlichen Subjekt, wie es Nawrit-Per-E-Kit war, zu beschmutzen.
    In welche Falle sie dabei getappt waren, sollten die Pontimache erst später merken, denn mit diesen Erklärungen gaben sie indirekt zu, daß da irgend etwas zwischen Nawrit und Buba gewesen sein mußte. Aber im Erfinden von Ausreden und Deutungen waren die Priester ja wahre Meister. Zu gegebener Zeit würde ihnen schon eine passende Aussage zu diesem Komplex einfallen.
    Vergessen war in diesem Trubel schnell der Verstoß der Gäste gegen das Münz- und Zollgesetz.
    Die Gotar mußten den Fremden ja dankbar sein, und da konnte man einmal etwas übersehen. Offiziell war von einem Gnadenerlaß die Rede, aber eigentlich war das auch nur eine Farce, mit der die Priestergilde sich selbst aufwerten wollte.
    Auch hier setzte Parvo len Mikkal noch ein I-Tüpfelchen darauf. Er ließ die Priesterschaft und gleichzeitig die Öffentlichkeit wissen, daß erst durch den illegalen Einsatz von Togo-Confal die Spur zu Nawrit gefunden worden sei. Damit waren die Terraner von jeder Schuld befreit. Das Priesterkollegium beeilte sich auch, die Truppen der Sittenpolizei, die die Space-Jet umstellt hatten, zu einem Ehrenspalier umzuformieren.
    Gesil und ihre Begleiter hatten alle einleitenden Maßnahmen vom Palast des Technokraten aus verfolgt. Dessen Mitarbeiter sorgten über das Lautsprechernetz für eine entsprechende Stimmung und für die notwendigen Informationen. Für das Volk sollte dieser Tag ein Festtag werden. Und es wurde einer!
    Parvo len Mikkal hatte eine große Antigrav-Plattform bereitgestellt. Auf dieser bauten sich in der vorderen Hälfte er selbst, Gesil und deren Team auf. Blumen und Fahnen schmückten die Gruppe. Der hintere Teil gehörte allein Per-E-Kit, der in ein schimmerndes, energetisches Fesselfeld gehüllt war und von Zeit zu Zeit Klagelaute von sich gab.
    Die Plattform bewegte sich in einer Art Prozession, die über eine Stunde dauerte, vom Prachtbau des Technokraten aus durch die Stadt zum Raumhafen. Zahlreiche Bürger begleiteten sie zu Fuß oder beritten. Die Gotar standen an den Straßenrändern oder hingen an den Fenstern ihrer Wohnungen und spendeten Beifall. Über das Lautsprechernetz kommentierten Parvo len Mikkals Mitarbeiter das Geschehen, und in den Sprechpausen erklang stimmungsvolle Musik.
    Während der Fahrt hatten Gesil und len Mikkal
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