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1507 - Insel der Monster

Titel: 1507 - Insel der Monster
Autoren: Unbekannt
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mehr tragen, wenigstens nicht in Verbindung mit derart aufreibenden Ämtern.
    Niemand hatte es mehr bedauert, als der in dieser Hinsicht hoffnungslos konservativ eingestellte Kassian, der fest entschlossen war, „seinen" Gonozal eines Tages doch noch zu bewegen, dem neuerstandenen Arkonidenreich vorzustehen.
    Bei der Überlegung verdüsterte sich sein Gesicht. Wie lange würde Atlan ohne Aktivator noch durchhalten können? Konnte sich sein Körper überhaupt noch mit der sogenannten Zelldusche zufriedengeben?
    Kassian schien plötzlich sein offenes, oftmals herzerfrischendes Lachen zu verlieren, ein Lachen, das seine Wesensart kennzeichnete.
    Er nahm niemals etwas übel und war etwas, was man im allgemeinen Sprachgebrauch als einen feinen Kerl bezeichnete.
    Seine früheren Allüren hatte er längst abgelegt. Wenn man ihn überhaupt treffen konnte, dann mit der Erwähnung seiner damaligen Eskapaden. „Schöner wirst du nicht mehr!" behauptete die Syntronik mit spöttisch klingender Kunststimme. „Es ist 15:52 Uhr am 21. Dezember 1169 NGZ. Deine Wache beginnt um 16:00 Uhr. Ende der Erinnerung."
    Kassian besann sich auf seine Aufgaben. Natürlich hatte er sich nach seinem Einstieg auf die KARMINA den Bordgesetzen unterworfen. Eine Wache dauerte vier Stunden. Atlan achtete auf solche Dinge.
    Kassian warf der schwebenden Kommunikationseinheit einen verweisenden Blick zu, schloß seine Bordkombination über der Brust und fuhr sich mit gespreizten Fingern durch sein weißblondes Haar.
    Er trug es halblang und in der Mitte gescheitelt. Seine Augäpfel schimmerten intensiv rötlich; rötlicher, als Atlans Augen jemals geleuchtet hatten.
    Wer nach dem Zusammenbruch der Monos-Gewaltherrschaft geglaubt hatte, mit den als dekadent geltenden Arkoniden leichtes Spiel zu haben, hatte sich getäuscht.
    Solche Leute hatten das Wiedererstarken der Arkon-Völker schlechthin verschlafen. Abgesehen von einer ausgewogenen Biokontrolle hatten sie zur Überwindung ihrer Schwäche eigentlich nur etwas gebraucht, was schon so manche Verweichlichten blitzartig wieder in die Realität zurückgeführt hatte: Bitterste Not!
    Dafür hatte Monos reichlich gesorgt. Und noch etwas hatte er zum Wiedererwachen der alten Tugenden getan: Er hatte den Arkoniden das längst verloren geglaubte Feindbild zurückgegeben! Und die galaktische Geschichte bewies, daß immer jene, die eine gewaltige Aufgabe unter unzureichenden Umständen zu bewältigen hatten, in sich erstarkt waren.
    Kassian war ein typischer Vertreter der neuen Art. Er wollte seine Ansichten toleriert sehen, tolerierte seinerseits die Auffassungen anderer Intelligenzen und war ansonsten bemüht, Unannehmlichkeiten aller Art durch die Diskussion zu vermeiden.
    Wenn das wie im Fall galaktischer Plünderer und marodierender Klonsöldner des Monos nicht möglich war, dann wehrte er sich entschlossen seiner Haut.
    Die Syntronik hatte bereits die Drucktür zum Verbindungsgang geöffnet. Sie nahm ihre Aufgabe ernst.
    Kassian lachte leise vor sich hin und ging auf das Schott zu. „Du hast deine Dienstwaffe vergessen!" mahnte der Rechner. „Das Simban-Syndrom macht sie erforderlich."
    Kassian schritt sofort zur Kleiderablage hinüber. Dort lag der breite Kombigürtel mit allem, was zu ihm gehörte.
    Das „Simban-Syndrom" war ein von Atlan geprägter Internbegriff, der Perry Rhodan und den anderen Expeditionsteilnehmern noch nicht bekannt war.
    Er war entstanden, nachdem man sich von den anderen Schiffen getrennt hatte, um mit der KARMINA vier verschiedenartige Sonnensysteme der Tentra-Blues anzufliegen. Das war auch geschehen - nur war man ohne greifbare Ergebnisse wieder abgeflogen.
    Nirgends hatte man vertrauliche, noch nicht bekannte Hinweise über die Motive der Linguiden erhalten können, über die sogenannten Friedenssprecher schon gar nicht.
    Atlan war immer argwöhnischer geworden. Seine Lebensphilosophie war im Grunde recht einfach zu verstehen.
    Auf seinem langen Weg durch die Epochen vieler Völker hatte er immer wieder Persönlichkeiten getroffen, die von sich behaupten konnten, vorbehaltlos gut und uneigennützig zu sein.
    Sie waren stets Ausnahmeerscheinungen von allerhöchstem ethischen Rang gewesen; bewundernswert, verehrungswürdig.
    Niemals aber hatte Atlan größere Gruppen von Nur-Guten und Nur-Uneigennützigen vorgefunden, vor allem nicht ein ganzes Volk, dessen vornehmste Aufgabe darin zu bestehen schien, vorbehaltlos Gute mit Akribie heranzuzüchten.
    So bezeichnete Atlan den
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