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1507 - Das Blut-Juwel

1507 - Das Blut-Juwel

Titel: 1507 - Das Blut-Juwel
Autoren: Jason Dark
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gefüllt wurde.«
    Der Notar erbleichte. »Denken Sie dabei an Menschenblut?«
    »Ich schließe es zumindest nicht aus.«
    Peter Green strich durch sein Gesicht, und dabei wurde sein Blick starr.
    »Das ist ja grauenhaft«, sagte er mit leiser Krächzstimme. »Das - das kann ich einfach nicht fassen. Ich bin wie vor den Kopf geschlagen, ehrlich.«
    Purdy Prentiss lächelte. »Lassen wir es dabei bewenden, Mr Green. Der Ring ist von jetzt an mein Problem, und ich werde versuchen, sein Geheimnis herauszufinden.«
    »Ja, das müssen Sie auch.« Er schüttelte sich. »Wenn ich daran denke, dass es Schmuckstücke gibt, die mit einem Fluch beladen sind - ich meine, ich habe davon gelesen oder gehört. Da wurden Diamanten vererbt, an denen Blut klebte, aber das geschah mehr im Orient und nicht in unseren Breiten. Trotzdem hat mich das hier geschockt.«
    »Ja«, bestätigte Purdy. »Es ist schon grausig, das muss ich Ihnen gestehen. Aber ich habe in meinem Leben einfach schon zu viel erlebt und bin mit Dingen konfrontiert worden, die…«, sie hob die Schultern, »… die manchmal kaum zu begreifen sind oder überhaupt nicht eingeordnet werden können.«
    »Sie lernen das Leben eben an der Quelle kennen. Mit all seinen Schattenseiten.«
    »Ja, da liegen Sie richtig.« Purdy nickte dem Notar zu. »Ich denke, dass es das dann gewesen ist.«
    »Sie müssen nur noch eine Unterschrift leisten.«
    »Gern.«
    Peter Green beeilte sich, und die Staatsanwältin wurde das Gefühl nicht los, dass er froh sein würde, wenn sie wieder verschwunden war. Der Blutring hatte ihn schon leicht durcheinandergebracht.
    Purdy leistete die Unterschrift. Danach lächelte der Notar breit. Und dieses Lächeln behielt er auch bei, als Purdy seine Kanzlei verließ.
    Nur sie lächelte nicht, denn Purdy Prentiss ahnte, dass sie an diesem Geschenk noch schwer zu kauen haben würde…
    Die Staatsanwältin war in ihre Wohnung gefahren. Dass der Frühling mittlerweile auch die Millionenstadt an der Themse erreicht hatte, das war deutlich zu riechen. Die Luft war voller Gerüche. Wer Allergiker war, hatte da Probleme, aber Purdy brauchte die frische Luft, deshalb trat sie auch hinaus auf den Balkon und ließ ihre Blicke durch die Umgebung gleiten, die sich vor ihr ausbreitete.
    Es war London am Abend. Noch waren die Tage nicht so lang, und der späte Abend hatte seine grauen Schatten über der Stadt ausgebreitet.
    Unter ihnen lagen die Häuser wie ein steinernes Meer, aus dem zahlreiche Lichter hervorstrahlten, um zu zeigen, dass es unter der Decke der Dunkelheit noch Leben gab.
    Die Schatulle lag auf dem Tisch in Purdys Wohnzimmer. Geschlossen, denn sie hatte sie nach dem Erreichen ihrer Wohnung noch nicht wieder geöffnet. Dafür zermarterte sie sich den Kopf darüber, welchen Grund dieser Serienmörder gehabt haben konnte, ihr diesen Ring zu überlassen. Sie waren alles andere als befreundet gewesen. Bei ihm konnte es sich eigentlich nur um eine eiskalte Rache handeln.
    Aber mit einem Ring?
    Die Staatsanwältin hatte schon Probleme, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Sie kam einfach zu keinem Ergebnis. Als sie das Gerichtsgebäude verlassen hatte, hätte sie nicht im Traum daran gedacht, ein solches Geschenk zu erhalten.
    Aber jetzt war es da!
    Sie ging davon aus, dass es kein normaler Ring war und der Inhalt etwas zu bedeuten hatte, das nur für sie allein wichtig war. Sonst hätte auch jemand anderer den Ring bekommen können. Aber nein, er war ihr überlassen worden, und das von einem Menschen, den sie für den Rest seines Lebens hinter Gitter gebracht hatte.
    Es war ein Problem, und je länger sie darüber nachdachte, umso unwohler wurde ihr. Sie glaubte fest daran, dass da etwas auf sie zukommen würde, was sie bisher noch nicht übersehen konnte. Etwas Schlimmes und Grausames, und wenn sie den Gedanken weiter verfolgte, kam ihr nur eine Lösung in den Sinn. Oder wenigstens eine vorläufige.
    Denn es konnte auch ein Fall für einen guten Bekannten oder auch Freund werden - für John Sinclair. Als ihr dieser Name einfiel, fing sie an zu frösteln, was allerdings am noch recht kalten Abendwind liegen konnte.
    Sie ging zurück in ihre Wohnung, wo sie nicht die volle Beleuchtung eingeschaltet hatte. Steh-und Wandleuchten verbreiteten einen warmen Schein, der auch die Schatulle traf, die sie auf den Tisch gelegt hatte.
    Sie war noch geschlossen, und Purdy dachte darüber nach, ob sie den Deckel hochklappen sollte oder nicht. Sie hatte den Ring als Geschenk
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