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1497 - Unternehmen Exitus

Titel: 1497 - Unternehmen Exitus
Autoren: Unbekannt
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bildete, spürte der Unsterbliche, daß sein Herz jählings schneller schlug. Sein Mund fühlte sich trocken an.
    Sekunden später tauchte eine einsame Gestalt in der hell erleuchteten Öffnung auf.
    Gesil!
    Ein heftiger Stich durchfuhr Rhodans Herz. Alles schien sich plötzlich um ihn zu drehen. Doch er bekam sich sofort wieder in die Gewalt, obwohl der Aufruhr seiner Gefühle erst richtig losging.
    Zu lange war es her, daß er seine Frau leibhaftig vor sich gesehen hatte. Eine halbe Ewigkeit. Zu viel war inzwischen geschehen. Eigentlich hätte es nicht verwundern dürfen, wenn sich Perry und Gesil wie Fremde gegenübergestanden hätten.
    Er selbst spürte in diesem Augenblick, daß er genau das seit langem befürchtet hatte. Doch so war es nicht. Hier und jetzt zweifelte er nicht an Gesils Treue. Er war sogar sicher, daß er nie daran gezweifelt hatte. Es war nur eine gewisse Scheu, hervorgerufen durch die lange Trennung, die ihn ein paar Augenblicke zögern ließ.
    Auch Gesil zögerte. Vielleicht, weil sie seine Scheu spürte und respektierte.
    Diese Augenblicke vergingen, dann setzten sich Gesil und Perry gleichzeitig in Bewegung. Sie rannten nicht, wie viele normale Sterbliche es vielleicht getan hätten. Beide hatten zuviel Zeit gehabt, um ihre Gefühle in den Griff zu bekommen und ihr Verhalten zu disziplinieren.
    Sie bewegten sich aber auch nicht zögernd. Mit raumgreifenden Schritten gingen sie aufeinander zu. Die letzten Meter legten sie mit ausgebreiteten Armen zurück. Ihre Augen leuchteten.
    Dann umarmten sie sich schweigend. Worte waren überflüssig. Der Körperkontakt ließ ihre Seelen direkt miteinander Zwiesprache halten.
    Als sie sich voneinander lösten, hatten sie Trost, Geborgenheit und Glück wiedergefunden.
    Und sie waren bereit, sich wieder den Forderungen des Tages zu stellen...
     
    *
     
    Aufblickend sah Perry Rhodan Alaska Saedelaere und Ernst Ellert, die sich ihm von der Bodenschleuse der TARFALA näherten. Auch das Wiedersehen mit ihnen war bewegend, und auch dabei kam es nicht zu überschwenglichen Gesten. Dieser Äußerungen bedurfte es bei Wanderern durch Raum und Zeit nicht.
    Zudem zwang der Ernst der Stunde zu strenger zeitlicher Begrenzung ihrer Begrüßung. „Der Nakk?" fragte Rhodan anschließend, den Blick auf die Bodenschleuse gerichtet. „Paunaro ist in der Zentrale geblieben", antwortete Alaska. „Testare auch."
    „Aha!" kommentierte Rhodan die Mitteilung, daß der Cappin Testare ebenfalls wiederaufgetaucht war.
    Gesil blickte ihn prüfend an. Sie merkte, daß seine Psyche aufs höchste angespannt war, denn auf die Nennung Testares hatte er ausgesprochen geistesabwesend reagiert.
    Der Blick in sein Gesicht verriet ihr, was ihr zuvor im Überschwang der Gefühle entgangen war.
    Impulsiv legte sie ihm eine Hand auf den Unterarm.
    „Die Entscheidungsschlacht steht bevor, nicht wahr?" fragte sie. „Wir wissen, daß die Organisation WIDDER einen vernichtenden Schlag gegen cantarische Raumforts In vier Sektoren der Milchstraße geführt hat und daß die Raumschiffe der Cantaro wie aufgescheuchte Hornissenschwärme in der Galaxis herumkurven. Ich nahm an, das hätte nur mit den vernichteten Raumforts zu tun. Anscheinend aber haben die Cantaro einen viel triftigeren Grund, aufgeregt zu sein."
    Rhodan nickte ernst. „So ist es", antwortete er. „Heute ist der 15. Mai 1147. Wir nennen ihn den Tag EXITUS, denn er soll das Ende der Herren der Straßen einläuten. Inzwischen ist das Solsystem von 9920 Fragmentraumern der Posbis und 2000 Kampfschiffen der Haluter blockiert. Natürlich beteiligen sich auch WIDDER-Schiffe an der Blockade, aber ihre Zahl ist unbedeutend."
    „Knapp 12.000 Schiffe", resümierte Gesil stirnrunzelnd. „Einer Bemerkung Paunaros entnahmen wir, daß die Herren der Straßen über mindestens 30.000 Cantaro-Schiffe verfügen. Wenn ihr eure Streitmacht trotzdem sozusagen auf dem Präsentierteller darbietet, müßt ihr einen starken Trumpf im Ärmel haben."
    „Wir haben sogar zwei Trümpfe", bestätigte Rhodan. „Einmal den sogenannten SHF-Störsender, mit dem wir die Cantaro auszuschalten hoffen, und zum zweiten den auf Menafor im Tau-Ceti-System stationierten Paratron-Transformer, der das Deftra-Feld rings um das Solsystem zerstören soll."
    „Hoffentlich geht die Rechnung auf", meinte Alaska besorgt. „Das Deftra-Feld ist ungeheuer stark. Nur Spezialschiffe wie die TARFALA können es durchdringen. Wann soll der Tanz eigentlich eröffnet werden - und wo
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