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1497 - Die Gespenster-Villa

1497 - Die Gespenster-Villa

Titel: 1497 - Die Gespenster-Villa
Autoren: Jason Dark
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und dort abzustellen.
    Ein Küchenhelfer bekam große Augen. »Oh, hat es Ihnen nicht geschmeckt, Sir?«
    »Doch. Aber der Job…«
    Der Mann hob einen Finger. »Zum Essen sollte man sich immer Zeit nehmen.«
    »Ich weiß.« Danach wünschte ich ihm noch einen schönen Tag und folgte Suko, der bereits am Lift auf mich wartete. Als wir in der Kabine standen und nach oben fuhren, fragte er: »Hat Glenda dir denn kein Stichwort gegeben, was es sein könnte, was uns erwartet?«
    »Er will ja mich sprechen.«
    »Haha. Diesmal lasse ich mich nicht abschütteln. Mir haben die letzten beiden Fälle gereicht.«
    »Meinen Segen hast du.«
    »Danke, Hochwürden.«
    Es dauerte nicht lange, bis wir die Tür zu Glendas Vorzimmer öffneten. Uns empfing der Duft des frisch aufgebrühten Kaffees und eine Glenda Perkins, die uns anlächelte. Sie stand neben einem jungen Kollegen, der keine Uniform trug, sondern in ziviler Kleidung gekommen war. Sein kurzer Mantel hing an der Garderobe. Er war mit einen Norweger-Pullover bekleidet und einer schwarzen Jeans.
    Im farblichen Gegensatz dazu standen seine blonden Haare, die er stachlig hatte schneiden lassen. Sein Gesicht erinnerte mich etwas an das des Filmschauspielers Matt Damon. Es war ihm anzusehen, wie nervös er war. Sukos und mein Lächeln sollte dafür sorgen, dass er diese Phase überwand.
    Nach dem Händeschütteln baten wir ihn in unser Büro. Seine Flasche Wasser und das Glas nahm er mit, während ich mich mit der gefüllten Kaffeetasse bewaffnete.
    Auch Suko kam. Wir nahmen unsere Plätze ein, und Mason Fox setzte sich auf den Besucherstuhl. Er kam mir dabei vor wie ein armer Sünder, der nicht wusste, wo er mit seiner Beichte anfangen sollte.
    »Dann lassen Sie mal hören, weshalb Sie zu uns gekommen sind, Kollege.«
    Als er das letzte Wort hörte, lächelte er. »Nun ja, Kollege, ich weiß nicht so recht.«
    »Doch. Sie müssen Ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen. Und Sie werden sicherlich gute Gründe haben, dass wir hier jetzt zusammensitzen.«
    »Die habe ich.«
    »Dann raus damit.«
    Er sprach noch nicht sofort. Er hielt den Blick für eine Weile zu Boden gerichtet, hob die Schultern und sagte mit leiser Stimme: »Ich hoffe nur, dass Sie mich nicht auslachen oder mich für überzogen halten, wenn ich den Grund berichte.«
    »Sicherlich nicht.«
    Er nickte, hob den Kopf an und schaute mir mit seinen blauen Augen ins Gesicht. »Es geht nicht um mich, sondern um meinen Großvater Harold Fox, den ich sehr geliebt habe.«
    »Darf ich daraus schließen, dass er tot ist?«
    Er hob die Schultern. »Wenn ich das wüsste. Er war zumindest sehr krank. Er lag oder liegt im Sterben. Man hat ihn noch in seinem Haus gelassen, damit er in seiner gewohnten Umgebung bleibt. Alles schön und gut. So weit wie möglich habe ich mich um ihn gekümmert, denn mein Vater, sein Sohn, und meine Mutter leben nicht hier. Sie sind schon vor einigen Jahren nach Australien ausgewandert. Es geht ihnen dort gut. Zurück wollen sie nicht, und so bin ich hier geblieben und habe mich um meinen Großvater gekümmert, wie er sich früher um mich gekümmert hat, denn wir sind immer toll miteinander ausgekommen, und das habe ich nicht vergessen.«
    »Das ist sehr löblich«, sagte ich. »Aber warum sitzen Sie hier bei uns im Büro?«
    »Weil mein Großvater verschwunden ist!« erklärte er mit gepresster Stimme.
    Ich runzelte die Brauen. »Ist er gegangen?«
    »Nein, Sir, das nicht. Auf keinen Fall, Mr. Sinclair. Er ist einfach verschwunden.« Mason Fox senkte den Kopf und hob zugleich die Schultern an. »Er kann nicht gegangen sein. Dazu war er zu krank. Er lag im Bett. Er hat von seinen letzten Stunden im Leben gesprochen. Dagegen konnte man auch nichts sagen. Er war über neunzig Jahre. Ich wollte ihn noch mal besuchen, aber da war er weg. Es muss in der Nacht davor, als ich Dienst hatte, passiert sein. Das war die vergangene Nacht. Geschlafen habe ich eigentlich nicht.« Er nickte uns zu. »So, jetzt wissen Sie alles.«
    Suko und ich waren überrascht. Erst mal sagten wir nichts, aber das Leben hatte uns wieder. Vergessen war die Mittagspause, und wir beide hatten denselben Gedanken. Suko sprach ihn aus, bevor ich es tun konnte.
    »Wer entführt denn einen Todkranken?«
    »Genau das ist mein Problem!« erklärte der junge Kollege mit einer viel lauteren Stimme als vorher. »Wer entführt einen Todkranken? Was, zum Teufel, hat das für einen Sinn?«
    »Haben Sie keinen Verdacht?« fragte
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